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Rezension zu
Der Araber von morgen, Band 2

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Der Araber von morgen (Bd. 2) – von Riad Sattouf

Von: Erika Mager
11.08.2016

Riad Sattouf ist mittlerweile Kult. Als ein Zeichner von „Charlie Hebdo“ und auch sonst preisgekrönter Comiczeichner hat er auch mit dem zweiten Band seiner gezeichneten Autobiographie wieder eine bewegende Geschichte vorgelegt. Mit klaren und ebenso witzigen Strichen erzählt er einen kurzen Abschnitt seiner sicherlich nicht einfachen Kindheit. Er lässt uns an seinen Erlebnissen als blondes Kind eines arabischen Unidozenten und einer französischen Mutter in einem kleinen syrischen Dorf nahe der Stadt Homs teilnehmen. Genau wie ein sechsjähriger Junge seine Umwelt und seine Mitmenschen eher beobachtet als beurteilt, sehen wir hier das Geschehen durch die Augen eines sechsjährigen Jungen, der alles sieht, die Bemerkungen der Erwachsenen in seinem Herzen bewegt und noch keine Wertungen abgeben. Wir wundern uns da als Erwachsenen schon sehr. Sattouf benutzt auch hier, wie schon im ersten Band, eindeutige Farben für den jeweiligen Schauplatz. Für Syrien hat er rot gewählt, für Frankreich blau. Überhaupt sind die Farben bei ihm wichtig. Während normale Sprache in neutralen Sprechblasen daherkommt, wird aggressive Sprache in schreiendem Rot hinterlegt. Grün ist eher das Mysteriöse oder Irreale. Auf dem Coverbild sehen wir den kleinen Riad als einzigen in komplettem Weiß dargestellt, wie er sich schon von den anderen distanziert und aus dem Bild laufen will. Es ist erstaunlich, wie sehr die Welten sich unterscheiden und wie selektiv die Erwachsenen anscheinend ihre Umwelt beurteilen. Wir können über die Naivität von Riads Vater nur den Kopf schütteln und wundern uns über die Passivität seiner Mutter. Man darf auf die Fortsetzungen gespannt sein. Das Buch wird sicher ein Klassiker werden!

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