Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Spur ins Schattenland

Eine tolle Geschichte mit einigen Schwächen

Von: Anna Fuchsia
10.08.2016

Zunächst sollte ich erwähnen, dass ich ein riesengroßer Stroud-Fan bin. Ich habe die Bartimäus Reihe geliebt und den ersten Teil von Lockwood gelesen, doch dieses Buch ist komplett anders. Wer hier den üblichen Humor von Stroud erwartet, wird enttäuscht sein. Die gesamte Handlung über gab es eigentlich eher wenig zu lachen. Die Stimmung ist allgemein eher drückend und düster. Wird Charlie es schaffen, ihren besten Freund zurückzuholen, oder bleibt er für immer verschwunden? Ich persönlich war anfangs sehr erschrocken. So kannte ich Stroud gar nicht. Eine Geschichte über ein Mädchen, die den Tod ihres besten Freundes verarbeitet, ihn suchen und finden möchte. Sie folgt ihm ins Schattenland, von dem man bis zum Schluss nicht genau weiß, was es eigentlich ist. Handelt es sich um das Reich der Toten? Eine Traumwelt, oder ist es eine parallele Welt, die man einfach so besuchen kann? Und wenn ja, warum kommt Max nicht einfach zurück? Vor allem aber hat mich das Ende mit lauter Fragen dastehen lassen. Es ist definitiv ein Ende, das man so nicht erwartet. Jedoch hat mich dieses Ende nicht wirklich „befriedigt“. Leider hatte ich bei der Geschichte leichte Probleme so wirklich mit Charlie warm zu werden. Ich konnte mich eher mit ihrem Bruder identifizieren, der ihr helfen will, wissen will was los ist und dennoch nicht weiß wie. Vielleicht lag es auch daran, dass Charalie als Charakter eher oberflächlich blieb. Man erfährt wenig über sie selbst und wenn, dann immer in Verbindung mit Max, was diese Abhängigkeit von ihm zeigen soll, Charlie für mich aber nicht unbedingt greifbar macht. Dennoch stellt ihr Verhalten die Trauer und den Verlust des besten Freundes gut dar. Die Stimmung des Buches passt sich dem Inhalt an und man hat den Eindruck, selber um Max zu trauern, auch wenn man selbst nie mit Max befreundet war. Es zeigt, wie die Verarbeitung vom Verlust bis zum eigentlichen Wiedereinstieg ins Leben verlaufen kann und das, so finde ich, hat Stroud gut beschrieben. Ich glaube das ist auch der Grund, warum man sich eher mit dem Bruder, als mit Charlie identifiziert. Die Sichtwechsel von Charlie zu ihrem Bruder verdeutlichen die unterschiedlichen Gefühlsregungen nur zu gut und gerade weil Charlie so oberflächlich bleibt, kann man sich aus diesem Grunde vermutlich besonders gut mit ihrem Bruder vergleichen. Wie würde man selbst auf so etwas reagieren, wenn man eine Schwester hätte, von der man nicht wüsste, was sie gerade durchmacht? Jedoch habe ich bei dem spannenden Klappentext eine etwas andere Handlung erwartet. Die Idee mit dem Schattenland, der Suche nach dem besten Freund, dem abtauchen in fremde Welten und die Suche haben mir durchaus sehr gut gefallen. Allerdings habe ich von Stroud, ehrlich gesagt, etwas mehr Tiefgang erwartet. Etwas umfassenderes, umfassenderes. Zum Schreibstil kann ich nur sagen, dass es sich flüssig hat lesen lassen. Die Gefühle wurden gut rüber gebracht, allerdings kommt für mich der Spannungsbogen etwas zu spät. Zwischendurch gab es ebenfalls einige Spannungsmomente, die aber genauso schnell leider wieder abgefallen sind. Als Fazit kann ich nur sagen, dass mir die Grundidee als solche super gut gefallen hat, ich von Stroud jedoch anderes gewohnt bin. Vielleicht lag dies aber auch an der Vorstellung, dass Stroud für mich ein Fantasyautor ist und jetzt ein Buch geschrieben hat, in dem es überwiegend um den Verlust, die Trauer und den Tod im Jugendalter ging. Ich kann es nicht genau definieren. Dementsprechend gibt es von mir 3 von 5 Pfoten.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.