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Rezension zu
Die Midkemia-Saga 1

Die Neuauflage eines Klassikers

Von: horrorbiene
26.07.2016

ch finde es gut, dass nach Shannara nun auch Die Midkemia-Saga neu aufgelegt wird. Es handelt sich dabei um eine beliebte Fantasy-Serie, die im Grunde bereits als ein Klassiker gilt. Da die Bücher vor meiner Zeit erschienen sind (als dieses 1982 erschien, war ich noch nicht geboren) hatte ich nicht die Möglichkeit diese zu lesen. Zugegeben es wäre mir möglich gewesen, aber die Cover waren eher abschreckend als anregend. Dies hat sich nun völlig geändert: Die Neuauflage hat einheitliche schlichte Cover, die aber dennoch sehr ansprechend aussehen. Das schöne daran, der Stil dieses Covers wurde bei den anderen Reihen dieses Komplexes aufgegriffen. Bisher sind diese zwar nur als E-Book veröffentlicht, aber ich stelle es mir sehr hübsch vor, stünden all diese Werke nebeneinander im Regal. Das wird sicher ähnlich imposant wie Goodkinds Das Schwert der Wahrheit. In diesem ersten Teil geht es vorwiegend um die beiden Jungen Pug und Tomas, jedoch auch um das Herzogtum Crydee und deren Herrscher-Familie und deren Gefolge. Als Pug und Tomas einen fremden Soldaten finden, wird schnell deutlich, dass das Königreich und ganz Midkemia von einer Invasion bedroht wird. Der Herzog persönlich nimmt die Reise auf sich, den König zu warnen. Mit dabei natürlich Pug und Tomas, denn die beiden können aus erster Hand berichten. Und so beginnen die bald so genannten Spaltkriege. Der Aufbau des Buches war zunächst sehr geschickt gemacht. Die wichtigen Figuren wurden in einigen wenigen Kapiteln eingeführt, wobei es erst nicht viele Erzählperspektiven gab. Im Zentrum steht Pug, ein Waise am Hof des Herzogs und sein Freund Tomas und der Leser erlebt, wie die beiden zu ihren Berufen (Pug lernt beim Magier, Tomas wird Krieger) kamen. Dabei springt die Erzählung zu den wichtigsten Ereignissen und lässt Überflüssiges aus. Das habe ich zu Beginn als sehr erfrischend empfunden, da auf diese Weise keine Langeweile aufkam und die Episoden, die geschildert wurden, auch wirklich gut geschrieben sind. Es wurde auch stets erklärt, wie viel Zeit zwischen den Kapitel verstrichen ist. Das Buch umfasst letztendlich einige Jahre im Leben der Figuren. Doch irgendwann empfand ich diesen Aufbau als zu episodenhaft, gerade als der Krieg begann und die zeitlichen Abstände größer wurden. Doch ein solcher Aufbau ist mir immer noch lieber als eine zähe Erzählung, die Beschreibungen von unwesentlichen Geschehnissen beinhaltet. Noch lieber wäre mir zwar eine spannende kontinuierliche Erzählweise gewesen, aber man kann nicht alles haben. Ich schreibe diesen Stil auch vor allem der anderen Zeit zu, in der das Buch entstanden ist. Von dem Titel hätte ich mir mehr Magier-Ausbildung versprochen. Leider war das hier nur in einigen wenigen Kapiteln der Fall, da der aufkommende Krieg Pugs Ausbildung zum Magier unterbricht. Aber schon vorher wird deutlich, dass Pugs Magie der seines Meisters nicht wirklich ähnelt. Diesen Aspekt habe ich sehr interessant gefunden und war dann enttäuscht, als dann in der Richung nichts mehr kam. Doch ich bin zuversichtlich, dass die Ausbildung im nächsten Band – wenn auch anders – vorgesetzt wird. Als sehr putzig habe ich die Namenswahl empfunden. Der Protagonist heißt Pug. „Pug“ ist die englische Bezeichnung für die Hunderasse Mops. Die Tochter des Herzogs heißt Carline. Der Elbenprinz heiß Calin. „Carlino“ ist die italienische Bezeichnung für den Mops. Was möchte der Autor dabei zum Ausdruck bringen? Mir ist nicht bekannt ob der Autor eine Affinität zu Möpsen besitzt, ich jedenfalls schon, daher ist mir dieser Zusammenhang aufgefallen. Gerade im ersten Teil, als es um die Charaktere ging und um die Reise, habe ich das Buch trotz des episodenhaften als sehr atmosphärisch empfunden. Man konnte es auch wirklich sehr leicht lesen. Ein bisschen Humor war zu Anfang auch dabei. Dies änderte sich mit dem Fortschreiten der Handung, denn zuletzt häuften sich die Kriegszenen und die kann und will ich mir nicht detailliert vorstellen. Allerdings hat das Buch sich auch charakterlich geändert, als die Perspektive von Pug bzw. Tomas zu dem Herzogsohn Arutha wechselte. Dennoch blieb die gute Lesbarkeit erhalten. Das schreibe ich auch einer anderen Schriftart zu, die hier verwendet wurde. Ich kann dieser nun keinen Namen zuordnen, jedenfalls ist es keine der Standartschriftarten, hat aber Serifen. Mir hat das Schriftbild als solches auch sehr gut gefallen. Am Ende des Buches wird jedoch klar: Das war nicht das Ende des Buches! Schon in der vorigen Auflage wurde der erste Originalband in zwei Teile aufgeteilt und so endet dieser Teil ohne das wichtige Handlungsstränge abgeschlossen werden oder zumindest eine Perspektive für den weiteren Verlauf gegeben wird. Zwar ist der Bruch recht geschickt gewählt, da es mit dem allerersten Einblick hinter die feindlichen Linien endet, dennoch ist der Bruch sehr unbefriedigend. Aber die ersten drei Bücher sind ja bereits alle als Print-Version erschienen und das vierte wird folgen und so kann ich ja ganz einfach weiterlesen. Fazit: Ich finde es prima, dass mit diesem Buch begonnen wurde, eine Fantasy-Klassiker-Serie in einem optisch ansprechenden und modernen Gewand neu aufzulegen. Man merkt der Schreibweise zwar an, dass der Text ursprünglich in den 1980er Jahren verfasst wurde, dennoch tut das der Atmosphäre, der Spannung und der Lesbarkeit keinen Abbruch. Schade finde ich, dass der Inhalt mit dem Titel so wenig gemein hat. Ich hatte mir mehr Magierausbildung versprochen, doch ich vermute stark, dass es im zweiten Teil dieses Buches dort weitergehen wird, denn der erste Teil der Midkemia-Saga ist hiermit ja noch nicht beendet.

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