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Rezension zu
Die Katze des Dalai Lama

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

für jung und alt!

Von: Taja von Nickypaulas Bücherwelt
10.07.2016

~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Vorweg ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ „Die Katze des Dalai Lama“, geschrieben von David Michie erschien in der deutschen Ausgabe 2014 beim Lotos-Verlag und gibt einen kleinen Einblick in buddhistische Lebensweisheiten. Und obwohl spirituelle Themen sicher nicht für jeden etwas sind, sollte man diesem Buch eine Chance geben, denn dank der liebenswerten Protagonistin bleibt vielleicht auch bei dem, der dies als Humbug abtut, ein sanfter geistiger Pfotenabdruck zurück, der zu neuen Sichtweisen anregt. ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Inhalt des Buches ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ In den Slums von Neu-Dehli ist jeder Tag ein Überlebenskampf – das muss auch ein neugeborenes Kätzchen feststellen, dass seiner Mutter viel zu früh entrissen wird. Doch das Schicksal meint es gut mit ihr und so landet sie statt in einer Mülltonne, in den wärmenden Armen des Dalai Lama, der sie fortan liebevoll groß zieht. Und obwohl sie ein sorgenfreies Katzenleben führen kann, so lassen sie die buddhistischen Unterweisungen ihres neuen Behüters recht bald erkennen, dass auch eine Katze mehr zu einem wahrhaft glücklichen Leben braucht, als einen warmen Schlafplatz und einen vollen Futternapf. Doch obwohl sie im Grunde an der Quelle sitzt, ist auch für die Katze seiner Heiligkeit die Umsetzung der Lebensweisheiten nicht immer ganz so einfach und so begibt sie sich zusammen mit den zahlreichen Besuchern – natürlich völlig diskret behandelte Berühmtheiten- seiner Heiligkeit auf Erleuchtungssuche. ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Cover, Bilder und Gestaltung ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Die neugierig und doch geheimnisvoll funkelnden blauen Augen des Himalaya-Kätzchens lässt wohl jedes Katzenliebhaberherz höher schlagen und verführt allein dadurch sicher schon den ein oder anderen zum Kauf. Aber auch wer sich nicht vom Kindchenschema beeinflussen lässt oder Katzen noch nicht einmal mag, dem dürfte durch Titel und Cover ein wenig die Hemmschwelle, die spirituelle Bücher doch bei manchen gern auslösen, gesenkt werden, denn Katzen, so rätselhaft sie einem auch sein mögen, sind etwas Greifbares aus dem alltäglichen Leben, sodass trotz aller Spiritualität, dennoch immer eine Verbindung zur „Realität“ besteht. Auch die lockeren und witzig angehauchten Klappentexte erzeugen ein Gefühl von Normalität und nehmen etwas von der Zurückhaltung bei der Begegnung mit dem Buddhismus. Der Rest des Buches, sowohl der Hintergrund des Covers, als auch die Schriftgestaltung ist, abgesehen von den süßen Pfotenabdrücken am Anfang jedes Kapitels, sehr schlicht gehalten, was den Fokus zum einen auf die Protagonistin lenkt zum anderen die Schlichtheit und Klarheit der buddhistischen Lebenseinstellung sehr gut widerspiegelt. ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Meine Meinung zum Buch ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ In der heutigen Zeit sind Religionen nicht selten Diskussions- und Brennpunkt, nicht zu letzt weil jeder der Meinung zu sein scheint, dass seine Ansichten die einzig wahren sind. In dem oft sehr „lauten“ Wettstreit geht eine meist sehr unter – der Buddhismus. Denn im Gegensatz zu vielen anderen ist er nicht aufdringlich, heischt nicht um eine möglichst große Zahl von Anhängern und wenn ich irgendwem abnehme, dass es nur um das Wohl und das Glück des Einzelnen, sowie der gesamten Menschheit geht, dann den Lehren des Buddha. Und genau dieses Gefühl hat David Michie in seinem Buch „Die Katze des Dalai Lama“ wunderbar eingefangen. Im harten, stressigen Alltag bleibt heutzutage kaum Zeit für das Nachdenken über Sinnfragen des Lebens und so wird das Thema Spiritualität nicht selten mit einem Lächeln abgetan. Doch genau dieses wird einem ebenso auf die Lippen gezaubert, begleitet man die „Katze seiner Heiligkeit“ (kurz KSH) in diesem Buch über ihr Leben an Seiten des Dalai Lama. Mit der Katze als Ich-Erzähler erzielt der Autor gleich mehrere Effekte. Zum einen nimmt man wohl ihr als einen der wenigen Tiere ab, dass sie tatsächlich in der Lage ist, sich mit der buddhistischen Lehre zu beschäftigen, denn Katzen gelten schon seit Urzeiten als weise (wem traut man die Erleuchtung wohl sonst zu, als einer im Sonnenlicht badenden, selig vor sich hin schnurrenden Katze ;) und wird somit nicht lächerlich, dass ausgerechnet ein Tier dem Menschen die Lektionen nahe bringen soll. Gleichzeitig sind ihre „Probleme“ völlig mit der bekannten Natur einer Katze vereinbar und es erscheint glaubwürdig, dass sie rein zufällig denen ihrer menschlichen Begegnungen ähneln, sodass sich auch kein Leser gleich angegriffen fühlen muss, sollte doch eine unschöne Eigenschaft zusprechen kommen, die ihm vielleicht auch zu eigen ist. Zeitgleich hat es auch einen motivierenden Einfluss, denn wenn eine Katze in der Lage ist diese Erkenntnisse aus den Situationen, und mögen sie anfangs noch so schwierig erscheinen, zu ziehen, dann ist man es als Mensch doch erst recht, oder? Zum anderen hat man durch die Katze als Protagonisten noch einen weiteren Vorteil: sie vermittelt Alltäglichkeit, denn Katzen gibt es wie Sand am Meer. Somit dient sie als Bindeglied zwischen Realität und Spiritualität und zeigt dem gewillten Leser, dass die buddhistischen Lebensweisheiten nicht so hochtrabend und fern sind, wie sie einen vielleicht erscheinen mögen, sondern dass sie sie uns in vielen täglichen Situationen begegnen und helfen können, wie eine schnurrende Katze die sich einem traurigen Menschen aufmunternd um die Beine schmiegt. Dadurch wird die „Katze des Dalai Lama“ eben auch nicht zum Lehrbuch über den Buddhismus, denn die vielen Weisheiten und Ratschläge kommen verpackt in unterhaltsamen Geschichten, über deren Bedeutung man sich zusammen mit der KSH erst einmal bewusst werden muss. So fühlte ich mich zu jeder Zeit gelehrt, aber zu keinem Zeitpunkt belehrt, was vielen sicher helfen wird sich eher Dinge anzunehmen. Und es wirkte ebenso zu keiner Zeit wie eine Werbebroschüre für den Buddhismus, obwohl man viel Einblick auch in die praktische Umsetzung dieser Lebenseinstellung erhält. Durch die besondere Sichtweise lernt man auch die Arbeitsweise im Tempel des Dalai Lama kennen, die mich mit ihrer Moderne doch erstaunt hat, der Buddhismus somit seine „Verstaubtheit“ völlig verliert und man doch den Eindruck gewinnt, dass er auch wunderbar in die moderne Zeit integrierbar ist. Nicht zuletzt ist es auch der Dalai Lama, dem man auf ganz besondere Weise kennen lernt, denn da man praktisch mit der KSH auf seinem Schoß sitzt und ihn ganz privat erlebt, verliert man zwar nicht den Respekt, aber ein wenig die zurückhaltende Ehrfurcht vor ihm als öffentliche Leitfigur des Buddhismus. Sollte ich also je die unwahrscheinliche Gelegenheit haben den Dalai Lama über den Weg zu laufen, hätte ich nach dem Lesen dieses Buches garantiert keine so große Hemmschwelle mehr, mit ihm ein Gespräch anzufangen (wahrscheinlich müsste ich mich eher zusammen reißen mich nicht auf seinem Schoß zusammen zurollen ;) ). Natürlich kann es nur einen Einstieg in die vielfältigen Themen und deren Lehren geben, wer also eine Interpretation zu buddhistischen Lehrtexten sucht, der ist hier fehl am Platz. Und obwohl das Buch demnach eher etwas für Einsteiger in diesem Gebiet ist, denke ich, dass es sich auch für „Experten“ eignet, denn es bleiben abgesehen von den Erkenntnissen, schön erzählte und zum Teil der amüsante Geschichten und manchmal ist es durchaus nicht schlecht sich wieder auf die Grundlagen zu besinnen, wie man an einer Figur des Buches auch hervorragend erkennen kann. Auch wer mit Spiritualität gar nichts am Hut hat, für den bleiben süße Katzengeschichten, die einem im Gegensatz zu manch anderer Lektüre, ganz unbewusst sinnvoll die Zeit vertreibt. Obwohl der Schreibstil im Großen und Ganzen zwar gehoben, aber sehr flüssig, oft sehr witzig ist und, wer genauer liest, auch mit ironischen Tönen daher kommt und man deshalb recht schnell durch ist, sollte man es nicht als Pausenfüller behandeln, denn nur wer sich auch die Zeit nimmt, sich auf das Gelesene konzentriert, es wirken lässt und darüber Nachdenkt, wird das volle Potenzial des Buches erkennen und nutzen können, um auf seinem persönlichen Weg zum Glück vielleicht einen Schritt weiter kommen. Auch wenn viele der „problembehafteten“ Charaktere augenscheinlich sehr stereotypisch sind, sind sie nicht minder liebevoll gestaltet und eben weil sie so typisch sind, verkörpern sie im Grunde oft ein breitgefächertes Problem, bei dem sich vielleicht mehr als nur eine Personengruppe widererkennen kann. Und obwohl ihnen allen sehr deutlich ihre Schwächen vor Augen geführt werden, so geschieht dies nie tadelnd und eine Veränderung geschieht stets nach einer Selbsterkenntnis, sodass dies die besten Beispiele sind, sich selber einmal einen Spiegel vorzuhalten. Einziger Kritikpunkt den ich überhaupt an dem Buch finden konnte, sind die doch recht häufigen Fremdwörter, die meist nicht erklärt werden. Obwohl sie mich an sich überhaupt nicht gestört haben, denn wenn ich sie wirklich gar nicht kannte, waren sie auch nie essentiell für das Verstehen der Geschichte, kann es doch sein, dass der ein oder andere unangenehm darüber stolpert. Auch buddhistische Begriffe werden nicht immer sofort erklärt, sodass man schon eine gewisse Sorgfalt beim Lesen braucht, um sie bei der späteren Erklärung nicht schon wieder vergessen zu haben. Dennoch hat das für mich keinen negativen Beigeschmack erzeugt. Vielleicht wird auch der ein oder andere der sich beim Kauf des Buches auf Grund des Klappeninnentextes erhofft hat, vielen Prominenten zu begegnen und noch ein paar Neuigkeiten über sie zu erfahren, etwas enttäuscht sein, denn so viele sind es letztendlich gar nicht und der Fokus liegt auch nie auf der Person selber. Ich fand das allerdings sehr angenehm, denn mich interessieren Promis nicht wirklich und für mich hat eine Erkenntnis von ihnen nicht mehr Wert, als die eines einfachen Arbeiters. Fazit: Obwohl das Buch aktuell gar nicht auf meiner Wunschleseliste stand, bin ich doch mehr als froh es gelesen zu haben, denn die KSH hat sich in mein Herz geschnurrt und neben Haaren auch buddhistische Lebensweisheiten an mir zurückgelassen. Natürlich hat das nicht mein Leben sofort umgekrempelt, dennoch tut es mir jetzt schon gut einfach in manchen Situationen den Ratschlag zu befolgen, einmal die Sichtweise zu wechseln. Auch verspüre ich nach der Lektüre nicht den Wunsch Buddhist zu werden, aber das Schöne ist, darum geht es dem Buch auch gar nicht und das nimmt man ihm auch ab. Ein durch und durch wundervolles und anregendes Buch. ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ Wem würde ich das Buch empfehlen? ~ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ ~ „Die Katze des Dalai Lama“ ist ein Buch für Menschen, die etwas über den Buddhismus erfahren möchten, ohne sich gleich mit komplizierten Texten konfrontieren zu müssen, aber auch für solche, die mit diesem Thema gar nichts am Hut haben oder gar bereits Experten sind und einfach schöne Geschichten suchen. Es ist für Katzenliebhaber und auch für solche, die diese Tiere nicht mögen, denn auch sie werden sehen, wie ähnlich sie uns in vielen Dingen doch sind. Es ist für Menschen die auf der Suche nach dem Sinn des Lebens oder dem Glück sind, aber auch für alle, die sich glücklich wähnen und noch gar nicht wissen, dass sie auf der Suche sind. Es ist etwas für zur Ruhegekommene und für solche, die sich danach sehen. Es ist für Jung und Alt – kurz um, eigentlich für alle! Taja von Nickypaulas Bücherwelt

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