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Rezension zu
Meinen Hass bekommt ihr nicht

"Meinen Hass bekommt ihr nicht"

Von: Jule
02.07.2016

Bei Terroranschlägen werden in den Nachrichten stets die Attentäter genannt, welcher Terrororganisation sie angehören, wie viele Opfer es gab und welchen Nationen sie angehörten. Politiker sprechen ihr Bedauern aus und in den folgenden Tagen wird über neue Sicherheitsvorkehrungen gesprochen, immer wieder die Attentäter auf verwackelten Aufnahmen von Überwachungskameras gezeigt… und irgendwann wird es uninteressant und neue Themen dominieren die Nachrichten. Im Hintergrund bleiben dabei immer die Hinterbliebenen der Opfer. Sie sind es, die mit einem enormen Verlust leben müssen und sich trotzdem um Kinder, den Alltag und ihren Job kümmern müssen. Antoine Leiris berichtet zu Beginn von der Hoffnung, die noch in ihm steckt, während er von den Anschlägen erfährt. Hoffnung, dass es seiner Frau gut geht, dass sie sich später mit einer kurzen Nachricht bei ihm melden würde. Doch nichts passierte. Erst einen Tag später erfährt Antoine die grausame Wahrheit – seine Frau Hélène gehörte zu den Opfern. Von den folgenden Tagen berichtet Antoine sehr gefühlvoll. Da ist sein kleiner Sohn Michel, der seine ganze Aufmerksamkeit braucht, denn auch er merkt, dass Mama nicht mehr da ist. Neben dem schmerzlichen Verlust müssen Vater und Sohn sich völlig neu kennen lernen, Aufgaben gemeinsam meistern, die sonst Mutter und Sohn verband. Es geht um liebevoll gekochte und verpackte Eintöpfe von anderen Müttern aus dem Kindergarten, die dem kleinen Kind nicht schmecken. Was aber nicht wichtig ist, weil es nicht um den Eintopf geht, sondern um die Geste, die dahinter steckt. Es geht um die Liebe einer Mutter, die in dem Eintopf steckt und es geht um die Liebe einer Mutter, die für ein fremdes Kind und dessen Vater eine kleine mutmachende, angeschriebene Botschaft beilegte. Und neben all dem Schmerz hat Antoine Leiris eine wichtige Botschaft an uns alle und an die Attentäter. Wir dürfen ihnen keinen Hass geben, denn das ist, was sie stärkt. Aufmerksamkeit ist, was sie wollen und unsere Angst. Wir sollten keine Angst haben, sondern unser Leben genießen, Konzerte besuchen, Fußballspiele im Stadion genießen und ihnen zeigen, dass der Gott, an den sie glauben, ihre Taten nicht gut heißen wird.

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