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Rezension zu
Der Ruf des Kuckucks

Ein Kriminalroman alter Schule

Von: Annika
01.07.2016

Robert Galbraith ist das Pseudonym der britischen Schriftstellerin J.K. Rowling. Es sind inzwischen drei Bücher in der Reihe um den Privatdetektiv Cormoran Strike und seine Assistentin Robin erschienen. Das schöne und erfolgreiche Model Lula Landry ist von ihrem Balkon gestürzt und gestorben. Die Polizei hat den Vorfall als Selbstmord zu den Akten gelegt, da Lula eine Vorgeschichte von Drogenabhängigkeit und psychischen Problemen hat. Doch ihr Bruder, der Anwalt John Bristow, will nicht an einen Selbstmord glauben und wendet sich an den Privatdetektiv Cormoran Strike, denn dieser war ein Kindheitsfreund seines (ebenfalls verstorbenen) Bruders Charlie. Cormoran Strike ist ein mittelloser Londoner Privatdetektiv. Nach seinem gesundheitsbedingten Ausscheiden aus der Special Investigative Branch des Militärs hat er beschlossen, eine Privatdetektei zu eröffnen. Diese ist allerdings nicht sehr erfolgreich und Cormoran ist hochverschuldet. Zu allem Überfluss hat er gerade seine langjährige Beziehung zu Charlotte beendet und hat nicht nur seine Verlobte, sondern auch seine Unterkunft verloren und nutzt sein Büro auch als Schlafstätte. Unter anderen Umständen hätte er Bristows Auftrag nicht angenommen, da ein Selbstmord offensichtlich scheint. Die einzige Zeugin, die behauptet, vorher eine Streit gehört zu haben, ist aus unterschiedlichen Gründen wenig glaubwürdig. Allerdings drücken Cormoran seine Schulden und er hat auch Mitleid mit dem trauernden Bruder und so beginnt er mit Unterstützung seiner neuen Sekretärin Robin zu ermitteln. Eigentlich kann er sich auch diese neue Sekretärin nicht leisten, doch er möchte sie nicht an ihrem ersten Tag enttäuschen. Robin ist eine junge Frau, die erst seit kurzem mit ihrem Verlobten vom Lande nach London gezogen ist und die Stelle bei Cormoran von einer Zeitarbeitsfirma vermittelt bekommen. Sie ist aber, trotz der Vorbehalte ihres Verlobten Matthews und ihrer eigenen Vorbehalte gegenüber ihrem etwas kauzigen neuen Chefs, mit vollem Eifer dabei, da sie schon immer heimlich davon geträumt hatte, ein Detektiv zu sein. Wer atemlose Spannung erwartet, die einen das Buch nicht aus der Hand legen lässt, wird „Der Ruf des Kuckucks“ frustriert beiseitelegen und sich über einen Fehlkauf ärgern. Es ist kein Thriller, sondern ein altmodischer Kriminalroman (der aber in dem heutigen London spielt), der auf zu brutale Schilderungen verzichtet und sich mehr auf die Hintergründe der (vermeintlichen) Tat konzentriert. Dabei ist die Handlung aber keineswegs altbacken, sondern hat mich sehr gut unterhalten. Hinter all der Oberflächlichkeit und Exzentrik stehen hinter der schillernden Fassade der Mode- und Filmwelt Menschen, die von ihren eigenen Dämonen verfolgt werden, seien es Drogen, Betrug oder psychischen Probleme. Interessant ist auch, dass manche Figuren auf real existierenden Personen basieren könnten, z. B. weist der Exfreund Lula Landry eine meiner Meinung nach frappierende Ähnlichkeit zu Pete Doherty auf. Das Buch hat mich sehr gefesselt, da ich nicht nur Cormoran Strike und Robin sehr sympathisch fand und sie einfach besser kennenlernen wollte, sondern auch die Auflösung des Suizids/Mordfalls hat mich neugierig gemacht (und zum Schluss wirklich überrascht). Manchmal plätschert die Handlung zwar nur vor sich hin, es werden schon bekannte Tatsachen während der Befragung unterschiedlicher Zeugen öfter wiederholt, aber dennoch hat mich das Buch gut unterhalten, was nicht zuletzt an der beschriebenen Atmosphäre und den authentisch wirkenden Charakteren lag, die J.K. Rowling wirklich fabelhaft kreieren kann. Es hat großen Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen und ich werde die Reihe sicher weiter verfolgen, da ich auch auf die Entwicklung der beiden Hauptcharaktere gespannt bin und diese noch viel Entwicklungspotential haben.

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