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Rezension zu
Die Glücklichen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Glücklichen

Von: Madame Flamusse
12.06.2016

Die Glücklichen, ein Titel der Anderes vermuten läßt als es ist. Aber irgendwie passt er - denn es geht den Protagonisten darum ein gutes, ein glückliches Leben zu führen. Ja wer möchte das nicht. Glück, darunter versteht wohl jeder etwas ganz Eigenes. Die Geschichte dreht sich um ein Paar mit Kind. Sie leben in einem gutem Viertel, in einem schönem Altbau und haben schöne Berufe. Er Journalist und Sie Cellistin. Sie bekommen ein gesundes Kind, den Matti. Ihnen geht es so gut, das Sie Essen gehen können und im Bioladen Kunden sind. Am Anfang folgen Wir Ihr, Isabell. Ihren Gedanken und Wahrnehmungen. Vollblutmusikerin, mit dem Traum damit genug Geld zu verdienen, am Ende damit auch bekannter zu werden. Ehrgeizig. Irgendwie auch ein bisschen verwöhnt. Eine sehr liebevolle Mutter, die die Zeit zu Hause mit Ihrem Kind genießt. Aber irgendwann muß es wieder losgehen mit der Arbeit. Es braucht den Verdienst und auch möchte Isabell den Anschluß nicht verlieren. Aber es fällt Ihr schwer zurück zu kehren ins allabendliche Orchester, als Musikerin bei einem Musical. Wo Sie alle nur im Orchestergraben sitzen. Sie bekommt Probleme und Ihre Hand zittert, Ihr Arm macht Probleme. Zwischen An- und Entspannung, loslassen, festhalten, fließend spielen. Georg hat andere Träume, er liebt seine Familie sehr und sieht sich als Versorger seines kleinen Rudels. Als dann plötzlich seine Zeitung "schließt" bringt ihn das in eine riesen Bredouille. Er fühlt sich unter Druck und flüchtet in den Traum vom eigenen Häuschen auf dem Land. Eine kleine Obsession. Beim lesen bin ich schnell im Kosmos "der Glücklichen" versunken, und jetzt wo ich wieder daraus aufgetaucht bin finde ich es schwierig es so zu fassen das ich wahrheitsgemäß davon erzählen kann. Ich finde, nebenbei bemerkt, das auch hier der Klappentext mal wieder andere Bilder erzeugt, Bilder die dem was vor sich geht, nicht entsprechen. Isabell denkt und fabuliert sich regelrecht einen Abstieg herbei, wie zurechtgelegt, damit man gerüstet ist wenn es soweit kommt. Noch schnell ausnutzen und genießen daß es noch nicht soweit ist. Letzte verzweifelte Einkäufe im Delikatessenladen und im Designgeschäft. Georg dagegen will jeden Euro Zusammenhalten, will sparen und sucht Auswege, auch auf dem Land. Noch das beste aus allem machen wollend. wirklich reden können Sie nicht, auch geben Sie sich durch die Umstände eher die Klinke in die Hand. Muß ja alles weitergehen. "Eigentlich sollte ich in der Welt unterwegs sein.... " Ja in Krisenzeiten, da lernt man die Menschen erst wirklich kennen, da zeigen sich Charakter und Wesen mehr als wenn alles palletti ist und gut läuft. Ich finde es wirklich gelungen wie Kristine Bilkau das alles schildert. Ein kleiner Auschnitt, der aber so wichtig und so ausschlaggebend ist, für alles was kommt, für Isabell, Georg und Matti. Schlüsselmomente, Veränderung. Sie be_schreibt wunderbar diese kleinen, wichtigen Gedankengänge und Momente, die Entwicklung der Beiden und die Veränderungen im Umfeld. Alles irgendwie Hand in Hand. Ein Besuch in einer Familie, wir dürfen hinter die Fassaden schauen, wir dürfen sehen was sonst keiner sieht. Ein gutes Buch, eine gelungene Erzählung mit einem feinem Gespür und Einfühlungsvermögen geschrieben. Das Buch bekam den Hamburger Förderpreis für Literatur. Inzwischen geht es mir so wenn ich lese Verlag Luchterhand, das ich Qualität erwarte, und die habe ich wieder bekommen. Sehr schönes Debüt. Und wie immer ist man gespannt was weiter kommen mag von der Autorin.

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