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Rezension zu
Der Lavendelgarten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Blick in unbekannte Familiengeschichte

Von: Monika Stutzke aus Berlin
23.08.2013

Als die Tierärztin Emilie de la Martinières nach dem Tod ihrer Mutter das Erbe antritt, ein Stadthaus und ein Château in der Provence, muss sie recht bald erkennen, dass beide vernachlässigt und verschuldet sind. Am liebsten wäre es ihr, beides zu verkaufen und weiter als Ärztin zu arbeiten. Als sie aber wieder in das Château kommt, überfallen sie die Erinnerungen an ihre glückliche Kindheit, die sie dort verleben durfte. Sie entschließt sich, das Stadthaus zu verkaufen und von dem Geld das Château zu renovieren. Bald schon wächst ihr alles über den Kopf und sie ist froh, dass sie in Sebastian eine große Hilfe hat, den sie in einem Café kennengelernt hatte. Er erzählte ihr auch von seiner Großmutter Constance, die während des 2. Weltkrieges auf dem Château gelebt hatte. Emilie und Sebastian kommen sich näher und recht schnell heiraten sie auch. Als die Bauarbeiten richtig losgehen zieht sie vorerst zu Sebastian, der in England gemeinsam mit seinem in einem Rollstuhl sitzenden Bruder Alex in einem Haus wohnt. Als sie auf eine Gedichtsammlung ihrer Tante Sophie stößt, beginnt sie ihre Familiengeschichte zu erforschen und kommt so auch einem großen Familiengeheimnis auf die Spur ... Lucinda Riley ist es gekonnt gelungen, mit ihrem Roman die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verbinden. Ich liebe es, über Familiengeheimnisse zu lesen, über die Brücke von gestern und heute zu gehen und mitzuerleben, was vor langer Zeit geschah. So freute ich mich natürlich schon im Vorfeld auf dieses Buch und wurde nicht enttäuscht. Als Emilie eine Gedichtsammlung von ihrer Tante Sophie findet, ist das für sie der Anstoß zu erfahren, was mit ihr geschehen war. Diese war die jüngere Schwester ihres Vaters und irgend etwas muss in der Vergangenheit passiert sein, denn ihr Vater hat nie von Sophie erzählt, er hat sie mehr oder weniger totgeschwiegen. Constance, die Großmutter von Sebastian, war während des Krieges auf dem Château, gemeinsam mit Sophie und Édouard, dem Vater von Emilie. Aus den Erinnerungen von Jacques, dem Pächter des Weingutes auf dem Château hört Emilie, was sich zugetragen hat und erfährt von einem Geheimnis. Die Autorin Lucinda Riley hat es mit Bravour geschafft, geschichtliche Ereignisse , in dem Fall Geschehnisse aus dem 2. Weltkrieg, spannend zu beschreiben und so zu verpacken, dass man Spaß am Lesen hat. Sie beschreibt den Einsatz der SOE-Frauen im Kampf gegen das Naziregime. Frauen, die sich ausbilden ließen, um im fremden Land unter Einsatz ihres eigenen Lebens die Deutschen auszukundschaften. Hervorragend recherchiert, hat die Autorin mir Fakten vermittelt, die mir bis dato nicht so im Einzelnen bewusst waren. Das Buch spielt in 2 Zeitebenen, zum einen 1943 / 44 während des 2. Weltkrieges, das durch Erinnerungen von Jacques wiedergegeben wird und Ende des 20. Jh., in der Gegenwart. Es ist ein wundervoller Roman über Liebe, Vertrauen und Hoffnung, aber auch über Krieg, Tod und Verderben. Die Handlungen der Protagonisten sind gut nachvollziehbar. Diese sind so gut beschrieben, dass man während des Lesens das Gefühl hat, man würde diese Person kennen. Mit den meisten Personen möchte man befreundet sein, man muss sie einfach mögen und ins Herz schließen. Ich hatte sehr schöne Lesestunden mit dem Buch und empfehle es nur zu gern weiter.

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