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Rezension zu
BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Alptraum pur

Von: Monika Stutzke aus Berlin
04.08.2013

Was für ein Alptraum. Man möge sich einmal vorstellen, wie es ist, wenn von einer Minute zur anderen der Strom ausfällt und er auch wegbleibt. So geschieht es fast zeitgleich in Schweden und Italien. Es dauert nicht lange und fast ganz Europa ist von diesem Blackout befallen, später auch noch die USA. Anfangs gibt es noch Solidarität untereinander, man hilft sich. Aber bald muss man erkennen, dass der Wegfall des Stroms noch viele andere Dinge nach sich zieht. Es fehlt an Wasser, Wärme, Lebensmitteln, Benzin, Medizin. Alle Lebensbereiche des Menschen sind betroffen. Das Timing ist zudem ausgesprochen schlecht, denn es ist Februar und kalt. Der Italiener Piero Manzano, ehemals IT-Hacker, erkennt in seinem Stromkasten einen Code, der dort nichts zu suchen hat. Der Verdacht eines Terroranschlages liegt nahe und er versucht sein Wissen an die Polizei und die nötigen Instanzen weiterzugeben. Man hält ihn für einen Wichtigtuer und schickt ihn weg. Er lässt nicht locker und findet endlich jemandem, der ihm zuhört, wenn er ihm auch nicht wegen seiner Vergangenheit über den Weg traut - Europol-Kommissar Bollard. Dann werden von seinem Computer Nachrichten aufgefangen, die ihn als Mittäter entlarven. Eine Jagd auf Manzano beginnt. Gleichzeitig herrscht auf den Straßen das Chaos, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis alles aus dem Ruder läuft ... Mein erster Gedanke nach dieser Lektüre war, dass es zum Glück nur ein Roman ist. Nicht auszudenken, sollte dieses Szenario wahr werden. Der Autor lässt seine Handlung an mehreren Orten spielen, so ist der Leser mittendrin im Geschehen und kann es hautnah miterleben. Dieses Szenario ist so realistisch geschrieben, dass es absolut glaubwürdig ist. Er hat ebenso hervorragende Recherchearbeit geleistet. Der Autor hat es einmal voll durchgespielt, was passiert, wenn der Strom länger ausfällt. Es geht nicht nur darum, dass man auf liebgewordene Bequemlichkeiten verzichten muss wie z.B. Wärme, Strom, Wasser, Nahrung und Benzin fürs Auto. Es geht ans Eingemachte. Der Mensch kann zur Bestie werden, wenn er nichts mehr zu essen hat. Andere sehen ihre Chance und fangen an, Geschäfte zu plündern, begehen Diebstähle oder nehmen anderen durch Wucherpreise für Waren das Geld ab. Jeder wird zum Egoisten. Je länger der Strom wegbleibt, um so grausamer wird der Mensch. Zu allem kommt dann noch die atomare Gefahr, denn ohne Strom ist eine Kühlung der Brennstäbe nicht mehr möglich und der nukleare GAU steht bevor. Das Bizarre an der ganzen Sache ist die Tatsache, dass das alles künstlich in Gang gesetzt wurde von einer Gruppe von Menschen, die ihre eigenen Ziele verfolgen. Marc Elsberg erzählt eine Geschichte, die den Leser 800 Seiten lang in Atem hält. Spannend erzählt von der ersten bis zur letzten Seite an. Selbst bei den technischen Sachen hält er sich soweit zurück, dass man es noch versteht ohne sich in Details zu verlieren. Durch die Vielzahl der Charaktere ist es dem Autor nicht gelungen, diese ausreichend in der Tiefe darzustellen, aber das bringt dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Auch wenn ich ursprünglich wegen dem Thema etwas skeptisch war, weil ich befürchtete, dass es mir zu technisch werden würde, kann ich nun mit Recht behaupten, dass es mit Sicherheit mein Highlight des Monats sein wird. Dieses Buch werde ich auf alle Fälle weiterempfehlen.

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