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Rezension zu
Die alltägliche Logik des Glücks

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Berührend, heiter und verspielt

Von: Vanessas Bücherecke
22.05.2016

Klappentext: Victor, der einsame Trainer einer Fußballmannschaft, freut sich nicht, als seine Schwester ihren Sohn Leonard bei ihm zurücklässt. Jedes Wiedersehen mit ihr weckt schmerzhafte Erinnerungen, und sein Neffe ist einfach seltsam. Er spricht kaum und spielt gegen sich selbst Schach. Als Leonard ihm auch noch altklug sagt, Fußball sei simpel, platzt Victor der Kragen. Fußball ist mehr als ein Ball und elf Männer, es ist eine Kunst! Und während Onkel und Neffe sich gegenseitig die Welt erklären, werden aus Fremden Freunde, aus Einzelgängern eine eingeschworene Gemeinschaft – und aus zwei Einzelleben wird eine gemeinsame Geschichte … Meinung: Der ehemalige Fußballspieler Vincent trainiert eine Junior-Fußballmannschaft, obwohl er von sich behauptet, Kinder nicht zu mögen. Ihm geht es dabei eigentlich nur um die Unterkunft, die finanzielle Absicherung und dass er in seinem Lieblingsmetier weiterarbeiten kann. Als dann plötzlich seine Schwester vor der Tür steht und seinen Neffen Leonard beim ihm ablädt, wird er aus seinem einsamen Alltagstrott gerissen. Denn Leonard ist nicht wie andere Kinder. Er ist lieber für sich, spielt Schach und verhält sich sowieso sehr eigenartig. Als er dann auch noch verkündet, dass Fußball ein sehr einfacher Sport wäre und viel weniger Strategien als Schach aufweist, fühlt sich Vincent bei seiner Ehre gepackt und versucht, Leonard vom Gegenteil zu überzeugen. Er nimmt den Jungen mit zum Training, wo Leonard erstaunliche Leistungen erzielt. Doch das Leben hat noch einige Prüfungen für die zwei parat. Vincent hat früh feststellen müssen, dass er besser im Leben zurechtkommt, wenn er für sich alleine bleibt. Beziehungen zu anderen Menschen oder gar Frauen ziehen nur Enttäuschungen nach sich, da bleibt er lieber direkt allein und geht dem ganzen Stress aus dem Weg. Natürlich hat der Einzelgänger die Rechnung ohne das Leben und seine Familie gemacht und der sonderbare Leonard zwingt Victor aus seiner Komfortzone. Leonard selber reagiert sehr sensibel auf seine Umwelt, kommt mit Veränderungen nicht gut klar und leidet unter der Flatterhaftigkeit seiner Mutter. Denn Leonard hat das Asperger Syndrom und nimmt seine Umwelt anders wahr, als ein normal gepolter Mensch. Ich fand beide Hauptfiguren schön und charmant ausgearbeitet und konnte mich gut mit ihnen auseinandersetzen. Auch die Nebenfiguren sind interessant, teils liebenswert, teils skurril und etwas bizarr gestaltet, was für einige heitere Momente im Roman sorgt. Überhaupt habe ich dieses kurzweilige Buch mit einem Dauerschmunzeln gelesen, denn die Geschichte ist einfach herzerwärmend und sehr schön erzählt. Einzig der Zeitrahmen, den der Autor hier gewählt hat, war mir für Leonards Entwicklung zu kurz angelegt und wirkte daher etwas unglaubwürdig. Ansonsten aber gibt es für dieses Erstlingswerk wenig zu meckern und die Seiten flogen nur so dahin. Vincent erzählt seine Geschichte in der Ich-Perspektive und wir nehmen als Leser Einblick in seine Sicht, Gedanken und Gefühle. Denn auch die Liebe ist ein kleines, aber feines Thema in diesem Buch ;) Die Kapitel sind angenehm lang und der Plot gut ausgearbeitet, so dass man bis zur letzten Seite gerne an der Geschichte dran bleibt. Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar. Fazit: Fußball, Asperger-Syndrom, Liebe, Familie - Alain Gillot hat hier einen sehr originellen, humorvollen aber auch sehr gefühlvollen Roman geschrieben, der einem ein paar sehr angenehme und unterhaltsame Lesestunden bereitet. Wenn der Zeitrahmen etwas großzügiger gewählt gewesen wäre, hätte die Geschichte jedoch glaubwürdiger gewirkt. Von mir gibt es 4 von 5 Punkten.

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