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Rezension zu
Skalpelltanz

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

3 1/2 Sterne für spannende Unterhaltung

Von: Dany
17.05.2016

Das Erste, das meine Buchauswahl beeinflusste, war das Cover. Dieser schneeweiße Hintergrund erinnerte mich sofort an die Bücher von Lisa Jackson. Auch sie gab eine Reihe heraus, wo die Cover nur mit den Farben Rot und Weiß gespickt waren. Mir gefiel das optisch sehr gut. Natürlich war „Skalpelltanz“ für mich als Thriller-Fan ein Muss. Auch, wenn ich das Buch erst einmal eine ganze Weile vor mich hin schob, da ich vorher schon 2 Krimis mit ähnlicher Thematik gelesen habe und zwischendurch ein wenig Abwechslung brauchte. Etwas skeptisch hingegen war ich bei der Bezeichnung Schweden-Krimi. Im TV mag ich skandinavische Filme inzwischen sehr gerne, ihren Büchern begegne ich mit gemischten Gefühlen. Ich tue mich meist schwer mit den Namen und bin oft verwirrt, da ich mal wieder nicht weiß, wer denn nun schon wieder dieser XY ist. Manchmal muss ich tatsächlich zurückblättern und das nervt dann etwas. Bei „Skalpelltanz“ gab es dieses Problem nicht. Mit englisch klingenden oder leicht zu merkenden skandinavischen Namen machte mir Jenny Milewski das Lesen sehr leicht. Jonas Lerman ist Schriftsteller. Nicht einer von vielen, sondern jemand, der DEN Skalpellmörder schlechthin erfunden hat, Carl Cederfeldt, den Chirurgen. Als Serienmörder schleicht er durchs Land und richtet reihenweise junge Mädchen auf grauenvolle Weise hin. Sie werden von ihm geschickt in eine Falle gelockt und bei lebendigem Leibe seziert. Trotzdem Lerman mit seinen Bücher enorm viel verdient, beschließt er, kein weiteres Buch über Cederfeldt zu schreiben. Er hat genug von so viel Gewalt und Perversion, die seiner eigenen Feder entstammte. Doch, war das die richtige Entscheidung? Kann eine Romanfigur zum Leben erwachen? Diese Frage muss sich Lerman eines Tages stellen, nachdem plötzlich in seinem realen Umfeld bestialische Morde geschehen, die sich mit seinen fiktiven Geschichten bis aufs Haar gleichen. Wen wundert es, dass ihn die Polizei recht schnell ins Visier nimmt und jeder Verdacht auf ihn abzielt? Lerman ist angewidert von den Morden, der Gewalt und irgendwann auch von seinen treuen Lesern. Sie scheint das alles nur noch gieriger nach neuen Geschichten ihres „Helden“ Cederfeldt zu machen. Bei so viel Brutalität werden wahrscheinlich einige potentielle Leser aussteigen und den Thriller dann doch lieber dem „harten Kern“ überlassen. Man muss schon eingestehen, dass die detaillierte Beschreibung der einzelnen Morde schon ins Übertriebene und Realitätsferne gehen. Weniger ist manchmal mehr! Trotzdem gefiel mir die Story gut. Mir fiel anfangs gleich das Buch/der Film „Misery“ ein, mein absoluter Favorit, wenn es um Stephen King geht. Auch da will der Autor keine weitere Folge mehr seiner Hauptfigur verfassen und gerät dabei an einen irren Fan. Nur „Misery“ spielt fast ausschließlich in einem Haus und kommt ohne so viel Blut, dennoch mit überirdischer Spannung daher. „Skalpelltanz“ bietet anfangs ebenfalls Spannung. Die ersten Seiten, auf denen hauptsächlich das Leben von Lerman beschrieben wird, langweilten mich auch nicht. Für mich ein gelungener Einstieg. Ein wenig enttäuscht war ich vom letzten Drittel des Romans. Hier driftete Milewski zu sehr ins Unwirkliche. Die Taten wirkten selbst auf mich extrem übertrieben und somit nicht ganz so ernst zu nehmen. Lerman empfand ich als sehr sympatische Figur. Zuerst wirkte er sehr abgeklärt und oberflächlich, später dann menschlich und verletzlich. Der Schreibstil gefiel mir sehr gut. Ich stolperte mal nicht über unaussprechliche Namen, alles las sich flüssig und wurde ausführlich beschrieben. Nicht ganz so interessant fand ich die doch recht langen Ausschmückungen zu verschiedenen Orten. Aber das ist Geschmackssache. Abschließend kann ich ruhigen Gewissens behaupten, das „Skalpelltanz“ ein spannender Thriller mit interessantem Thema ist und 3,5 Sterne verdient hat.

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