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Rezension zu
Der Beobachter

Unterlassene Hilfeleistung!

Von: Kerry aus Berlin
08.05.2016

Samson ist das, was man einen komischen Kauz nennen könnte. Den ganzen Tag treibt er sich in der Gegend rum, geht keiner geregelten Arbeit nach, beobachtet jedoch die Leute. Nicht irgendwelche Leute, nur solche, die sein Interesse wecken. Er ist kein Voyeur im eigentlichen Sinne eines Spanners, denn dieser Part interessiert ihn nicht, ihn interessiert das Leben der Menschen, die er beobachtet. Seine eigene Familie besteht aus einem Bruder und dessen Frau, bei denen er auch lebt, sehr zum Missfallen seiner Schwägerin. Samsons absolutes Interesse liegt eindeutig bei Gillian Ward, denn mit ihrem Mann und ihrer Tochter führt sie das für ihn perfekte Leben. Der Schein jedoch trügt, denn Gillians Mann lebt nur noch für die gemeinsame Firma und seinen Sport und die gemeinsame Tochter ist mit ihren 12 Jahren in der schönen pubertären Phase, die wohl alle Eltern von Töchtern kennen. Meist rasseln jedoch Mutter und Tochter aneinander. Derweil treibt ein Mörder nicht allzu weit entfernt sein Unwesen. Zwei Frauen sind ihm schon zum Opfer gefallen - weitere werden folgen, soviel ist klar, es sei denn, ihm kann endlich das Handwerk gelegt werden. Noch ahnen es weder Samson noch Gillian, doch eben jener Mörder kommt ihnen gefährlich nahe - und dennoch weiß noch keiner von ihnen, dass er in Gefahr schwebt. Doch Familie Ward hat bald ein Todesopfer zu beklagen ... Unterlassene Hilfeleistung! Der Plot wurde realistisch und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders faszinierend empfand ich es mitzuverfolgen, wie sich der Mörder Gillian und ihrer Familie nach und nach näherte und so die Grundfesten ihrer Familie durch eine grausame Tat erschütterte. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet, wobei ich hier sehr zwiegespalten bin. Gillian verhält sich nicht immer korrekt, aber kann man sie dafür verurteilen? - und auch Samson, der eigentlich keinem was Böses tut, hinterlässt bei mir einen faden Beigeschmack, denn die Vorstellung, dass es solche Menschen in der Realität gibt, empfinde ich als sehr beängstigend. Den Schreibstil empfand ich sehr spannend erarbeitet, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir den Buch fesselnde Lesestunden bereitet hat.

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