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Rezension zu
Der Psychopath

Leider zu kurzweilig

Von: Litis' fabelhafte Welt der Bücher aus Hannover
03.05.2016

Die Story: Bram Dehouck präsentiert hier dem Leser einen ganz schön harten Brocken: Ein Vater, der seinen Sohn töten will, weil er in ihm einen Psychopathen sieht. Dass es Psychopathen gibt, wissen wir alle. Und auch, dass es Eltern gibt, die im Nachhinein immer ganz geschockt reagieren, wenn ihre Kinder austicken. Es gibt sogar Fälle, in denen Eltern ihre Kinder decken. Doch Dehouck beschäftigt sich mit der Frage, was geschieht, wenn der Vater es erkannt hat UND es mit allen Mitteln verhindern will. Eine Thematik, die ruhig einmal zur Sprache kommen darf. Die Charaktere: Chris Whalschap ist der Hauptprotagonist und führt uns größtenteils durch die Geschichte. Als Kind hatte er ein distanziertes Verhältnis zu seinen Eltern und nie viel Wärme erfahren. Trotzdem hat es ihm an nichts gefehlt, denn mit seinem Bruder konnte er sich austoben. Schon früh hat er aber erkannt, dass mit ihm etwas nicht stimmt, dass er anders als die anderen Kinder ist. Mit Tabletten und eiserner Disziplin konnte dem Einhalt geboten werden. Doch hier spannt sich nun der Bogen zu Chris' Sohn Sam. Für Chris ist es nur logisch, dass Sam seine schlechten Gene geerbt hat und er versteift sich bis auf's Äußerste darauf. Sam Walschap ist ein unkontrollierter Junge, der mich mit seinen beschriebenen Taten jedesmal wütend gemacht hat. Er ist brutal und asozial und nur sein Vater hat erkannt, dass bei ihm ein besorgniserregendes Aggressionspotential besteht. Ich habe für Sam nur Abscheu empfunden und daher konnte ich mich sehr gut in Chris' hineinfühlen. Ich muss sogar eingestehen, dass ich regelrecht mitgefiebert habe, ob Chris es schafft Sam zu töten. Die beiden Charaktere hat der Autor sehr gut gezeichnet. Nur die anderen Figuren sind überaus blass dargestellt. Aber um die Geschichte richtig zu übermitteln (und in Anbetracht der Kürze des Buches) ist es eigentlich nur logisch. Der Schreibstil: Herr Dehouck präsentiert uns 2 Erzählebenen. Zum einen lässt er uns an Rückblicken teilhaben, die aus der Erinnerung von Chris bestehen. Chris' Vorhaben und die Suche von Chris' Ehefrau nach Mann und Kind finden in der Gegenwart statt und werden treffend im Präsens erzählt. Zugestopft fühlte ich mich allerdings, als in Chris' Erzählperspektive Erinnerungen in Erinnerungen wiedergegeben wurden. Das heißt, im Rückblick vom Vater gab es mindestens eine noch weiter in der Vergangenheit liegende Rückblende, von der er uns in diesem Zusammenhang unbedingt berichten musste. Das war etwas too much und kam leider nicht selten vor. Dem Buch hätten außerdem ein paar mehr Seiten nicht geschadet. So fehlte für mich einfach die Tiefgründigkeit. So ausführlich wie im Klappentext beschrieben, wird es nicht dargestellt. Als Leser blickt man "nur mal eben ganz kurz" rein und schon ist es vorbei. Der Spannung hätte dies sicher auch gut getan. Ende: Leider konnte mich das Ende nicht überzeugen. Ich habe es als unbefriedigend und regelrecht einfallslos empfunden. Ich hatte einfach Besseres erwartet. Fazit: Ein Plus sind die überzeugenden Charaktere. Aber die fehlende Tiefgründigkeit und das schwache Ende können dies schwer ausgleichen. 3 1/2 von 5 Isis'

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