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Rezension zu
Tartarus - Dein Wissen ist tödlich

Wissen als Macht in der globalisierten Welt. Gute Reise mit dem neuen Indiana Jones!

Buchhandlung Bellini Inh. Sandra Bellini
Von: aus Stäfa
21.12.2022

Leon Gärtner ist frisch gebackener Doktorand am Institut für Evolutionsbiologie an der Universität Zürich auf dem Irchelcampus. Kaum am Institut aufgenommen steht bereits eine Reise zu einem Genetikkongress nach Nairobi mit der unorthodoxen Institutsleiterin Nicole Stierli an. Es geht darum globale Lösungen zur Hungerbekämpfung zu finden. Nairobi, eine tropische Liebesnacht mit der geheimnisvollen Valérie, einer Deutschen, die für eine Organisation für Informationsfreiheit arbeitet – Leon weiss nicht mehr wie ihm ist. Ein Traum? Die Wirklichkeit holt Leon allerdings nur zu schnell ein: Valérie wird im Beisein von Leon brutal umgebracht, ein zweiter Toter folgt einige Tage später in England in Canterbury, unweit eines von einem exzentrischen australischen Milliardär gesponsorten futuristisch gestalteten wissenschaftlichen Zentrums zur Hungerbekämpfung. Leon fliegt kurzerhand dorthin, um mehr über Hintergründe der fatalen Ereignisse in Erfahrung zu bringen, um in einer gigantischen Sciencefiction Welt zu landen. Der Leser folgt Leon mit ungläubigem Staunen, denn der Verwicklungen gibt es viele. Im Zentrum steht der Getreideschwarzrostes, einem Pilz, der zu massiven Ernteausfällen führen kann. Mit der geheimnisumwitterten, kampferprobten Motorradfahrerin Niloufar reist Leon um die halbe Welt bis nach Honolulu. Wir wünschen dem geneigten Leser gute Reise mit dem neuen Indiana Jones! Warum hat es mir gefallen: Der junge Autor Lucas Fassnacht schreibt frisch von der Leber weg und führt uns zügig in die heutige Welt der Lifesciences. Es ist die Rede von molekularen Techniken zur gezielten Veränderung des Erbgutes, von Risikoanalysen zur Freisetzung genetisch modifizierter Organismen, von entsprechenden digitalen Modellen, von automatisierten Sequenziertechniken des Erbguts und von gefährlichen Biowaffen – ein bunter Strauss aus den modernen Biowissenschaften eben, eingebettet in einen recht sprunghaft daherkommenden Plot mit fast ununterbrochen sich aneinander reihenden filmreifen Aktionen, inklusive Schusswechseln an diversen Spielorten, Verfolgungsjagten per Auto und Motorrad, einer Schiffreise auf eine einsame Insel bei Honolulu und schliesslich einem Flug per Privetjet zurück nach England. Wir lesen eine äusserst unterhaltsame, barock ausufernde Story mit vielen Playern: Ein globaler Agrokonzern, NGOs, Wissenschafter, Geheimdienste, ein spleeniger Milliardär mit hübscher Tochter. Kurz: Wissen als Macht in der globalisierten Welt, in der das Militär sich dieses zu Nutzen machen will. Stichwort Biowaffen. Schön dabei sein zu dürfen bei diesem Hühnerhaut erzeugenden Machtpoker. Dranbleiben und Buch nicht aus der Hand legen! Wem empfehle ich dieses Buch: Liebhabern von Sciencefiction und Thrillern mit naturwissenschaftlichem Hintergrund

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