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Rezension zu
6 Uhr 41

Was wäre wenn....?

Von: Martinas Buchwelten
12.04.2016

Cecile und Philippe waren vor fast dreißig Jahren für ein paar Monate ein Liebespaar. Er der beliebte und gutaussehende Student, sie eher schüchtern und unscheinbar. Nach der Trennung haben sich die Beiden nicht mehr gesehen und nun sitzen sie sich plötzlich im 6 Uhr 41 Zug nach Paris gegenüber. Beide wissen nicht, wie sie sich verhalten und ob sie sich zu erkennen geben sollen. Die einst unscheinbare Cécile ist eine selbstbewusste und elegante Geschäftsfrau geworden, die ihre eigene Pflegeprodukte-Linie erzeugt und verkauft. Philippe jedoch wirkt wie ein alter Mann, dem das Schicksal übel mitgespielt hat. Der einst sportliche und hübsche junge Mann hat sich mit Bauch und Glatze in einen Durchschnittstypen verwandelt. Beide grübeln wie es den anderen wohl ergangen sein mag und beginnen, jeder für sich, an die Zeit von damals zurückzudenken. Dabei kommt auch immer wieder die Reise nach London ins Spiel, die zur Trennung der Liebenden führte. Die ganze Geschichte spielt sich in den Köpfen der Hauptfiguren ab, die während der Fahrt ihren Gedanken nachhängen und an die Zeit von damals zurückdenken. Die einzelnen Kapitel sind in der Ich-Form und im Wechsel - einmal aus der Sichte von Cécile und einmal aus der von Philippe - geschrieben. Dabei sprechen die Beiden nicht miteinander, sondern der Leser erlebt eine Art "Was-wäre-wenn" Dialog. Die Geschichte mutet an ein Kammerspiel und erinnerte mich an Glattauers "Die Wunderübung", auch wenn es sich hier um keine Komödie handelt, sondern der Roman eher in die Richtung Drama geht. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und bildhaft. Ich konnte mir Cécile und Philippe sehr gut vorstellen und liest sich sehr gut. Gefallen hat mir auch der französische Flair, den Romane aus Frankreich ganz einfach immer wieder besitzen. Leider kamen bei mir die Gefühle und Empfindungen der beiden Protagonisten nicht ganz an. Auch hatte ich nicht damit gerechnet, dass Cécile und Philippe nicht wirklich miteinander sprechen würden, sondern nur in ihren Gedanken. Trotzdem regt der Roman nach dem Zuschlagen der letzten Seite zum Nachdenken an und hat mich noch einige Zeit später beschäftigt. Fazit: Ein ruhiger französischer Roman ohne wirklichen Höhen und Tiefen, der aber trotzdem im Gedächnis bleibt und zum Nachdenken anregt. Eine Alltagsgeschichte mit Flair!

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