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Rezension zu
Die Ernte des Bösen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Frauenbein per Post

Von: Katrin
09.04.2016

In Cormoran Strikes drittem Fall, "Die Ernte des Bösen", geraten der Detektiv und seine Assistentin Robin Ellacot selbst in große Gefahr. Als ihnen ein abgetrenntes Frauenbein ins Büro zugestellt wird, ist Cormoran äußerst besorgt. Genau vier Männern aus seiner Vergangenheit traut er solch eine kaltschnäuzige Drohung zu – und jeder von ihnen hat noch eine Rechnung mit ihm offen. Da sich die Polizei immer mehr auf einen der potentiellen Täter einschießt, bleiben Cormoran und Robin den anderen drei Männern auf den Fersen. Während ihre eigenen Ermittlungen sie in zutiefst verstörende Gefilde führen, wird die Zeit langsam knapp, denn in London ereignen sich weitere grausige Vorfälle. Nach "Der Ruf des Kuckucks" und "Der Seidenspinner" macht der dritte Band der Reihe um Strike und Ellacot hinsichtlich Handlungsverlauf und Figurenentwicklung nahtlos da weiter, wo seine Vorgänger aufgehört haben. Das Erzähltempo des Romans ist streckenweise etwas gemächlich, da die Ermittlungen samt ihren Hindernissen und Leerlaufzeiten recht realistisch dargestellt sind. Durchdacht erzeugt Galbraith Unbehagen und Druck, bis sich am Ende die Geschehnisse überschlagen. Der Schreibstil bleibt wie gewohnt angenehm bildlich, die Hauptcharaktere fesseln und die Identität des Mörders ist vor Auflösung des Falles einfach nicht rauszukriegen. Dem Drang selbst mitzurätseln kann man sich kaum entziehen. So gleicht der Leser im Verlauf der Geschichte unwillkürlich ab, was über die vier Verdächtigen bereits bekannt ist und zu wem die neuen Informationshäppchen am besten passen. Ein wenig gestört habe ich mich an der wiederholten Inkompetenz und Verbohrtheit der polizeilichen Ermittler. Diese Karte wurde für meinen Geschmack mittlerweile häufig genug ausgespielt. Zudem hätte ich mir mal den Spaß machen sollen mitzuzählen, wie oft das furzende Kunstledersofa im Büro der Detektei erwähnt wird. Das erschien mir mit der Zeit doch leicht schräg. Sehr schön fand ich im Unterschied zu den beiden vorigen Romanen, dass die Vergangenheit der Hauptfiguren endlich einmal näher beleuchtet wird, denn das erklärt so einige Merkwürdigkeiten in deren Verhalten. Dass die berufliche Beziehung der Partner dabei einer ziemlichen Belastungsprobe unterzogen wird, ist besonders packend geschildert und wunderbar in die Lösung des Falles integriert. Zudem weist die Geschichte stärker Thriller-ähnliche Züge auf, denn der Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung ist deutlicher ausgeprägt. Unter anderem schildert die Autorin erstmals in ihrer Krimi-Reihe mithilfe zusätzlicher, kurzer Abschnitte die Geschehnisse aus Perspektive des unbekannten Mörders. Durch die Nähe zu diesem Wahnsinnigen hinterlassen dessen grausige Taten beim Leser ein wesentlich flaueres Gefühl im Magen. Damit ist "Die Ernte des Bösen" allen genannten kleineren Kritikpunkten zum Trotz erneut ein sehr gelungener Krimi, der im Vergleich zu den zwei Vorgängern spürbar einen drauf legt. Umso gespannter bin ich nach dem unerwarteten Ende des Buches, wie es mit Strike, Ellacot und der Detektei weitergeht. Katrin, www.inkunabel.wordpress.com

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