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Rezension zu
Die Saat - The Strain

Dies ist das Ende der Menschheit

Von: Litis' fabelhafte Welt der Bücher
06.04.2016

Das Cover: Eine Sonnenfinsternis - ein Ereignis, das viele Menschen mit Spezialbrillen nach draußen lockt. Sie läutet die Katastrophe ein, die bald über die Menschheit herein bricht und genau dieses wunderschöne Himmelsereignis wird auf dem Cover dargestellt. Der Himmel ist feuerrot und untermalt die Skyline. Ein abgerundetes Cover, aussagekräftig und passend. Die Story: Vampirhorror trifft auf Endzeithorror: Menschen werden mit einem Vampirvirus infiziert. Danach sind sie der Verwandlung in ein blutsaugendes Monster hilflos ausgeliefert. Und zu Recht sage ich hier "Monster", denn nichts anderes sind sie. Sie haben keine Gefühle, töten alles, was ihnen unterkommt. Sie sind keine glitzernden Märchen-Vampire á la Twilight - schminkt euch das ab. ;-) Diese Trilogie ist der wahre Horror. Hinter all dem verbirgt sich eine unendlich große und grausame Macht. Der Meister tritt seinen Feldzug gegen die Menschheit an und verbreitet seine Saat. Mit nur einem Ziel: unendliche Herrschaft über die Erde. Doch ein paar Menschen versuchen sich ihm in den Weg zu stellen und eine mörderische Jagd aufeinander und der Kampf ums Überleben beginnen. Endlich mal ein Vampirroman nach meinem Geschmack - typische Klischees werden hier gepaart mit neuen Ideen und geben dem Ganzen den richtigen Pfiff. Die Charaktere: Ephraim (Eph) Goodweather ist Seuchenschutzbeauftragter bei der CDC, Vater von Zack und von seiner Frau Kelly geschieden. Zack sieht er nur manchmal an den Wochenenden, weil sein Job sein ganzes Leben einnimmt. Darunter leidet er sehr, aber sein Beruf ist ihm dennoch sehr wichtig. Mit Ausbruch der Seuche wird er zum starken Rächer der Menschheit und ist einer der Ersten, die die wahren Beweggründe hinter allem erkennen. Mit der Zeit verändert er sich aber zusehends zu einem Nervenbündel und psychischen Wrack. Die Katastrophe nagt sehr an ihm, doch alle setzen die Hoffnung auf ihn. Ihn würde ich als Hauptprotagonisten bezeichnen. Nora Martinez ist die Mitarbeiterin von Eph und auch seine Geliebte. Anfangs wirkt sie noch sehr schwach, denn sie muss sich in einem männerdominierenden Job behaupten und ist immer nur eine Randerscheinung. Während der Katastrophe steht sie aber "ihren Mann" und zeigt, dass sie auch richtig mutig und stark sein kann. Vasily Fet ist Kammerjäger, spezialisiert auf Ratten. Das ist es, was er kann und darin ist er überaus gut. Als er auf die ersten Blutsauger trifft, weiß er sich gekonnt zur Wehr zu setzen und geht von da an in seiner Rolle als selbsternannter Vampirjäger auf - als hätte er nie etwas anderes getan. Und genaugenommen ist Vampire jagen auch nicht anders als Ratten jagen - so sagt er jedenfalls. ;-) Er ist tapfer und springt für seine Freunde auch gern mal in die Bresche. Es gibt noch deutlich mehr Charaktere, die hier mehr oder weniger stark an der Handlung beteiligt sind, aber es würde den Rahmen sprengen, wenn ich sie alle aufzähle. Ich habe mich hier nur auf die für mich Wichtigsten beschränkt. Herr del Toro baut unglaublich viele Personen in seine Trilogie ein und bei all den vielen Namen schwirrt einem der Kopf. Doch nie kommt man durcheinander. Man weiß immer, wer wer ist und verwechselt niemanden. Ich weiß nicht, wie der Autor das bei der Masse an Charakteren schaffen konnte, aber er hat es hinbekommen. :) Jeder Protagonist ist außerdem unglaublich authentisch und in einigen kann man sogar eine Entwicklung beobachten. Der Autor schafft es, eine facettenreiche Palette an Personen zu zaubern. Der Schreibstil: Guillermo del Toro brilliert mit einem detaillverliebten Erzählstil und lässt den Leser damit tief in das Geschehen eintauchen. Auch, wenn es einem viel erscheinen mag, dienen die umfangreichen Beschreibungen auch häufig dazu, wichtige Zusammenhänge oder Hintergründe zu erläutern. Nichts ist überflüssig - alles muss. Hätte ich nicht bereits gewusst, dass "The Strain" als TV-Serie vermarket wurde, hätte ich an einigen Stellen gedacht, ein Drehbuch in der Hand zu halten. Es werden einem stellenweise unrealistische Actionszenen um die Ohren gehauen, wie man es nur aus Filmen kennt. Man erkennt damit als Leser schnell, welche Protagonisten der Autor noch länger am Leben lassen möchte. Da man mit diesem Buch die gesamte Trilogie (mit sage und schreibe über 1300) durcharbeitet, erscheint einem der Plot irgendwann etwas eintönig. Es fehlt die Abwechslung. Dieses Gefühl hätte sich aber nicht eingestellt, wenn man eine Pause zwischen den einzelnen Bänden gehabt hätte. Von daher werde ich diesen Punkt nicht negativ werten, sondern nur als Hinweis für zukünftige Leser benennen. Das Ende: Die Entwicklungen lassen unterschiedlichste Spekulationen rund um das Ende zu, sodass man am Schluss nicht sagen kann: "Ja, das wusste ich." Und das finde ich auch gut so, denn niemand mag ein vorhersehbares Ende. So konnte man sich ganz der Handlung ergeben und gebannt den letzten Zeilen folgen. Alles in allem: Spannend, ein bisschen tränenreich, toll gemacht. Fazit: Eine sehr detailreiche Trilogie mit facettenreichen Charakteren und einem vielschichtigen und spannenden Plot. Und wer sich vor Horror mit gruseligen Monster-Vampiren nicht scheut, macht hiermit nichts falsch. 4 1/2 von 5 Isis'

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