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Rezension zu
Das Haus

Ein untypischer Laymon ohne große Spannungsmomente!

Von: Jessi
15.03.2016

Schreibstil Ein gutes halbes Jahr habe ich mich jetzt auf den neuen Laymon gefreut, vor allem da "Das Haus" eine ähnlich gruselige Geschichte wie "Der Keller" versprach und ich hoffte, dass ich es hier wieder mit einem Laymon auf höchstem Niveau zu tun habe. Leider wurde ich schon nach den ersten Seiten bitter enttäuscht, denn die gewohnte Spannung, der leichte Grusel und die von mir verehrte böse Komik blieb in diesem Buch aus. Stellenweise habe ich mich beim Lesen wirklich gefragt, ob es sich hier tatsächlich um einen Laymon handelt und musste immer wieder auf das Cover starren, um mich zu überzeugen. Klar, die Geschichte ist wohl vor vielen Jahren entstanden und erschien 1994 in der Originalausgabe. "Das Haus" wirkt für mich trotzdem nicht überarbeitet, teilweise sogar sprachlich einfach nicht ausreichend, um vollständig in den Lesefluss zu kommen. Ich hatte beim Lesen recht große Probleme, obwohl ich eine so geringe Seitenzahl sonst in maximal zwei Tagen durchhabe, musste ich dieses Buch doch fast eine Woche vor mich herschieben. Ich kam einfach nicht in direkt in die Geschichte, was vielleicht auch an den Laymon-untypischen Charakteren lag. Charaktere In Laymons Büchern finde ich die Charaktere sonst immer absolut einmalig und "krank"; doch in "Das Haus" habe ich keinen einzigen Charakter gefunden, den ich auch nur ansatzweise sympathisch finden konnte. Zum einen ist da Sam, der, wie könnte es für einen Horrorroman langweiliger sein, ein Cop ist. Er ermittelt in dem Mordfall seines toten Kollegen und befragt einige Leute in der Stadt. (Was leider immer wieder die Spannung im Keim erstickt hat!) Sam ist mit Cynthia "zusammen" und Cynthia hat einen Sohn, der ebenfalls in die ganze Sache verstrickt ist. Erik ist ein leicht gestörter Junge, der für meinen Geschmack charakterlich hier nicht ausreichend ausgearbeitet wurde. Ich habe seine ganzen Beweggründe nicht verstehen können. Da, wo in den anderen Büchern Laymons immer eine Geschichte hinter den Personen gesteckt hat, herrscht hier leider Leere. Weitere Kapitel werden aus der Sicht der Rowdies Bill und Nate, sowie einiger Schüler erzählt. Ich habe auch nach dem Beenden des Buches keine Ahnung, warum besonders Bill und Nate vorkamen, denn eine wirklich wichtige Rolle nehmen sie hier in der Geschichte nicht ein. Es wird eher eine leichte Nebengeschichte erzählt, wie die beiden ein wenig für Unruhe stiften und auf eine Lehrerin abfahren! Meine Meinung Es fällt mir schwer, "Das Haus" von Richard Laymon zu bewerten. Wie viele von euch wissen, verehre ich den Autoren seid vielen Jahren und ich habe beinahe alles gelesen, was er veröffentlicht hat und die meisten seiner Bücher sind mir noch immer gut im Gedächtnis geblieben, doch bei dieser Geschichte rund um das Sherwood-Haus hatte ich große Probleme, zumal das Haus im Grunde nur eine winzige Rolle spielt und beim Lesen keinesfalls bedrohlich wirkt. Ich war mir unsicher, worauf das Buch genau abzielt. Da ist das Haus und da ist ein Mord, doch dann entwickelt sich alles durch Sicht des Cops Sam zu einem 0815-Thriller. Er beginnt zu ermitteln, Leute zu befragen und er denkt, dann eine heiße Spur zu haben. Die Kapitel sind zwar alle recht kurz, aber dennoch fand ich diese Ermittlungsarbeit untypisch für einen Laymon und leider auch sehr langweilig. Oft musste ich mich zum Weiterlesen zwingen und wenn ich dann gesehen habe, dass das nächste Kapitel aus der Sicht von Sam geschrieben ist, hatte ich keinen Anreiz mehr, weiterzulesen. Das hatte ich bei einem Buch des Autoren bisher nie! Auch fehlt in "Das Haus" ein gewisser schwarzer Humor. In allen Büchern von Laymon musste ich bisher beim Lesen schmunzeln, hier blieb das leider aus. Die Geschichte wirkt nicht ernst, nicht komisch, nicht gruselig und auch nicht krank. Bei mir hat sie leider überhaupt kein Gefühl erzeugen können. Ich konnte mich nicht wie gewohnt ekeln, nicht über die Naivität der Charaktere lachen und schon gar nicht die bitterbösen Mordvarianten bewundern. Das Sherwood-Haus spielt in der Geschichte auch nur eine unwichtige Nebenrolle und wird auch erst zum Ende hin kurzer Schauplatz. Auch das blutige Spiel, das auf dem Klappentext angepriesen wird, dauert maximal zwanzig Seiten und ist nicht so blutig, wie man es für Laymon gewohnt ist. Die letztendliche Auflösung, wer hinter den Morden steckt, offenbart sich bereits nach der Hälfte des Buches. Zwar nimmt die Geschichte zum Ende hin endlich Fahrt auf (dann wird auch das legendäre Haus wichtig!), aber der Schluss wurde dann sehr lieblos einfach abgearbeitet und hat bei mir leider keinen einzigen Spannungshöhepunkt erzeugt! Fazit Ein untypischer Laymon, der für mich keinerlei Spannung besaß, mich nicht zum Schmunzeln bringen konnte und stellenweise sogar genervt hat! Das gesamte Buch wirkt auf mich unfertig, sowohl sprachlich, als auch inhaltlich. Ich hoffe, das nächste Buch von Richard Laymon, das noch in diesem Jahr erscheinen soll, wird diesen schwachen Horrorroman ausgleichen können!

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