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Rezension zu
Die Akademiemorde

Die Akademiemorde (Martin Olczak)

Von: Poldi
14.03.2016

Kurz nach einer Festrede auf den 100. Todestag von August Strindberg wird der Ständige Sekretär der schwedischen Akademie ermordet, die Tatwaffe ist ein antiker Revolver. Doch noch bevor sich das Ermittlerteam formen kann, werden weitere Morde an Mitgliedern der schwedischen Akademie bekannt, die jährlich den Literaturnobelpreis verleiht. Kurz darauf wird Polizistin Claudia Rodriguez von den Ermittlungen ausgeschlossen, macht aber auf eigene Faust mit ihrem Ex-Freund, dem Antiquar Leo Dorfmann, weiter... Schwedenkrimis haben den Ruf, düster und melancholisch zu sein, doch diese Struktur durchbricht Autor Martin Olczak mit seinem Roman „Die Akademiemorde“. Hier geht es temporeich, manchmal sogar richtig witzig zu, dennoch ist ein sehr prägsamer und spannender Roman entstanden. Der Bezug zum Literaturnobelpreis wird zu Anfang jeden Kapitels mit einigen Hintergrundinformationen zu bisherigen Preisträgern verstärkt, die jeweils einen interessanten Bezug zu aktuellen Geschehen vorweisen können. Das reizvolle Thema wird gut ausgekostet und mit einer flüssig erzählten Handlung versehen, die lange Zeit Identität und Motiv des Mörders im Unklaren lässt. Erst im letzten Drittel wird die Spur etwas offensichtlicher gelegt, doch auch dann hat Olczak noch einige Überraschungen und Wendungen für seine Leser parat. Noch besser hätte es mir gefallen, wenn der Autor mehr auf die Psyche des Täters eingegangen wäre, so bleibt leider einiges offen und wird als gegeben vorausgesetzt. Ansonsten ist ein wirklich runder und lesenswerter Roman entstanden, der mich schnell fesseln konnte. Als Hauptcharakter macht sich Claudia Rodriguez wirklich gut, mit ihrer unkonventionellen Art zu Ermitteln und einigen sehr stark ausgeprägten Wesenszügen konnte sie mich schnell für sich einnehmen. Auch Leo Dorfmann ist sehr gut umschrieben, seine schrullige und ungeschickte Art machen ihn zu einem liebenswerten Chaoten, der immer wieder für Lacher sorgt und einem ans Herz wächst. Die beiden gegensätzlichen Rollen ergänzen sich zwar sehr gut, machen aber umso unglaubwürdiger, dass die beiden mal ein Paar waren. Die verwendete Sprache ist recht simpel gehalten, was für einen guten Lesefluss sorgt, aber auch die eine oder andere Gelegenheit zur Steigerung der Atmosphäre auslässt. Der Krimi im Umfeld des Literaturnobelpreises überzeugt nicht nur durch sein reizvolles Thema, sondern auch durch den flüssigen und spannenden Verlauf. Die lockere Atmosphäre und die gut gelungenen Charaktere trösten dabei über einige kleinere Schwächen und Stolpersteine hinweg, sodass insgesamt ein unterhaltsamer Roman entstanden ist.

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