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Rezension zu
Der Name Gottes ist Barmherzigkeit

Wie man Barmherzigkeit durchdekliniert

Von: Felix Honekamp aus Dormagen
11.03.2016

Das Interviewbuch des Papstes ist eine Fundgrube zur Barmherzigkeit. Man lernt darin eine Menge über Gott und über sich selbst. Der Papst hat ein Interview gegeben! Dieser Satz macht im Vatikan in der Regel schweißnasse Hände. Wie man hört, ist die Antwortpraxis des Papstes in Zeitungsinterviews nicht jedem Recht. Und man muss schon sagen: Die Kurie war in den Jahren Papst Benedikts verwöhnt, der druckreif formulieren konnte … und nebenbei wohl auch nicht auf die Idee gekommen wäre, einfach ein Interview zu geben, über dessen Inhalt seine engsten Berater keine Kenntnis gehabt hätten. Und so geht der Streit auch innerkirchlich ab und zu hoch her, ob der Papst das denn dürfe oder dürfen solle, ob es nicht besser wäre, wenn er sich zurückhielte, anstatt das am Ende immer irgendjemand etwas klarzustellen habe. Die moderne Medienwelt verzeiht keinen Formulierungspatzer, was der Papst gerade wieder bei seiner Äußerung über die „islamische Invasion Europas“ lernen musste, in der etwas ganz anderes gemeint war als die Mehrheit der Journalisten und Kommentatoren daraus gemacht haben. Da ist ein Interviewbuch schon weniger dramatisch, weil man dabei vorher korrigierend eingreifen kann. Und doch wird es auch mit „Der Name Gottes ist Barmherzigkeit“ absehbar Kritiker geben, die das Papstwort auf die Goldwaage legen werden und analysieren, ob die päpstlichen Ansichten zur Barmherzigkeit Gottes, besonders zur Beichte, eigentlich kirchlicher Lehre entsprechen oder nicht. Denn der Papst belässt es hier nicht bei Andeutungen – im wiedergebebenen Interview macht er mehr als deutlich, dass es im Charakter Gottes sowas wie den Primat der Barmherzigkeit gibt. Dabei ist es vielleicht ein kleiner Kniff, der mit dem Titel des Buches angewandt wurde: Dass Gottes Name Barmherzigkeit wäre, diese These stammt nämlich nicht zuerst von Papst Franziskus, das hat bereits Papst Benedikt so formuliert. Das mag dem einen oder anderen konservativen Katholiken die Schnappatmung verschlagen, der bereits im Titel des Buches auf einen Widerspruch zwischen BXVI und F lauerte. Aber wie seit drei Jahren des Pontifikats: Kein Widerspruch, höchstens eine andere Schwerpunktsetzung. Weiter hier: http://papsttreuerblog.de/2016/03/11/wie-man-barmherzigkeit-durchdekliniert/

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