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Rezension zu
Wenn die Liebe tanzen lernt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Komplex, vielschichtig und wunderschön

Von: Ira
01.03.2016

Wow, dieses Buch hat mich gerade meinen Vormittag gekostet, weil ich nur schon mal kurz reinschnuppern wollte - Pustekuchen. Das war es mit meinen ganzen tollen Haushaltsplänen für den Vormittag, aber dafür habe ich jede einzelne Minute mit diesem Buch genossen, das ist doch auch was wert, oder?! Ich hatte eine schöne Geschichte erwartet, klar, sonst hätte ich nicht zu diesem Buch gegriffen und ich gebe auch zu, dass ich eine klitzekleine Schwäche für Aschenputtel-Geschichten habe, aber....das hier war noch viel beser als erwartet. Eigentlich hatte ich die Zeit gar nicht und eigentlich wollte ich es nicht gleich in einem Rutsch durchlesen, sondern noch ein wenig genießen, aber uneigentlich habe ich eben die letzte Seite gelesen und sitze hier mit so einem warmen *Hach-war-das-schön"- Gefühl. Dabei gab es zwischendurch durchaus Zeiten, wo ich frustriert hätte aufschreien können, nämlich immer dann, wenn deutlich wurde, wie sehr Charlie und ihre Freundinnen durch das traditionelle Denken ihrer aus China stammenden Eltern immer noch eingeschränkt sind und wie schwierig es für sie ist, damit umzugehen. Ehekupplungsversuche, die Befehlsgewalt der Eltern, die unbedingten Gehorsam erwarten, der Respekt gegenüber der Familie und die Verpflichtungen, die dies mit sich bringt und die Schwierigkeiten der Eltern, in einer Welt anzukommen, in der junge Mädchen ihren eigenen Weg gehen wollen, dazu passen wollen und sich auch anpassen müssen, um beruflich weiterzukommen. In dieser Welt der Eltern konkurrieren Scharlatane und Menschen, die wirklich etwas bewirken können, egal auf welcher Ebene, miteinander um die Gunst (und das Geld) der Kranken und Bedürftigen, hier entsteht ein Geflecht aus Verpflichtungen, Verbindlichkeiten, Hoffnung, Abzockerei und vielem mehr, das den Leser manchmal zru Verzweiflung treibt, manchmal wütend macht und manchmal auch genervt mit den Augen rollen lässt. Und dann gibt es da noch Charlie selbst, immer tollpatschig, immer nicht gut genug, bis sie anfängt zu tanzen. Dass der große Tanz, der alles entscheidet, dann auch noch ein Mambo ist...hach, ja. Die Romantiker unter Euch wissen bestimmt, an wen mich das sofort erinnerte? Ansonsten hat dieses Buch aber wenig mit Dirty Dancing gemeinsam, dafür aber viel mit einer jungen Frau, die zielstrebig und mit harter Arbeit ihren Weg findet und sich allen Widerständen zum Trotz ihren Traum verwirklicht. Charlie ist eine tolle Persönlichkeit, deren Selbstzweifel man ihr zwar durchaus sofort abnimmt, deren Verwandlung aber genauso überzeugend wirkt. Hier finde ich schön, wie gezeigt wird, dass es egal ist, welchen Sport man betreibt, so lange man ihn darin gut ist, weil letztlich in den meisten Fällen das Körpergefühl wichtig ist. Wer das hat, ist auch fürs Tanzen gewappnet, egal, ob er vorher schon einmal getanzt hat, Tai Chi gelernt hat oder gar geboxt hat. Jede dieser Sportarten trägt dazu bei, dass man sich in seinem Körper gut fühlt und sich in ihm bewegen kann. Rund um Charlies Geschichte, gibt es auch noch viele kleine Nebenschauplätze, ob es die Geschichte um ihre kleine Schwester ist, die mich ziemlich mitgenommen hat, zumal hier wieder die Allgewalt der Eltern manches Mal erdrückend schien oder ob es Charlies Freundin Zan ist mit ihrem Wunsch, Autofahren zu lernen oder auch ihre Freundin Grace, deren Eltern der Meinung sind, das Zepter wieder fester in die Hand nehmen zu müssen oder auch Charlies Freunde aus dem Tanzstudio und ihre verschiedenen Geschichten, sie alle waren auf ihre Weise intensiv und schön. Alle diese Figuren sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen und ich weiß schon jetzt, dass ich dieses wunderbare, vielschichtige und immer wieder auch überraschende Buch mit Sicherheit nicht zum letzten Mal gelesen habe!

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