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Rezension zu
Dark Wonderland - Herzbube

Leider nur ein typischer zweiter Teil, dafür aber mit hohem Unterhaltungswert

Von: Ricas Fantastische Bücherwelt
25.01.2016

Meine Meinung: "Dark Wonderland - Herzbube" von A. G. Howard ist die leicht holprige, aber dennoch gelungene, Fortsetzung der etwas anderen Wunderland-Adaption. Nachdem mich "Herzkönigin" mit all seiner Skurrilität und Verrückheit vollkommen überzeugen konnte, habe ich dieser Fortsetzung trotz des runden Endes stark entgegen gefiebert. Trotzdem habe ich "Herzbube" mit Vorsicht behandelt - immerhin handelt es sich hierbei um einen zweiten Band, die in der Regel mehr der Überbrückung als der eigentlichen Handlung dienen - und war damit gut beraten. Meine Erwartungen waren niedrig, was mit einigen positiven Überraschungen belohnt wurde; an seinen Vorgänger reicht dieser Roman dennoch nicht heran. Während Alyssa in "Herzkönigin" ins Wunderland gereist ist, ist der Schauplatz von "Herzbube" das altbekannte Amerika. Glücklicherweise kommt in diesem Fall tatsächlich der Berg zum Propheten, aber in Kombination mit der stark in Szene gesetzten Dreiecksgeschichte lesen sich manche Stellen wie ein einfacher Liebesroman. Grundsätzlich hat Howard wohl das Beste aus dem Schauplatz-Wechsel rausgeholt, ein erneuter Sprung ins Kaninchenloch hätte auch zu stark nach Wiederholung gestunken, aber etwas Atmosphäre ging dabei leider verloren. Dabei war es gerade diese, die den ersten Band so unvergesslich macht. So ist es wenig verwunderlich, dass es hauptsächlich die Szenen voller Wunderland-Wahnsinn waren, die auch dieses Mal zu überzeugen mussten. Diese Highlights spornten das Geschehen an und trieben mich dazu, das Buch doch fast in einem Zug durchzulesen. "Herzbube" ist Howards Versuch, Alyssas Zerrissenheit darzustellen. Immer wieder wird das Augenmerk darauf gelenkt, dass in Al ein Kampf stattfindet - und zwar zwischen ihrer menschlichen- und ihrer Netherling-Seite. Fairerweise muss ich zugeben, dass ihr das auch gelungen ist, ABER ich fände es einfach mal so erfrischend, wenn die Held(inn)en solcher Jugend-Fantasy-Abenteuer zur Abwechslung mal ihre nicht-menschliche Seite akzeptieren würden. Warum läuft es immer darauf hinaus, dass sie sich immer so an ihr Mensch-sein klammern? Niemand verlangt von ihnen, dass sie ihre Menschlichkeit oder sich selbst aufgeben müssen, aber letztendlich läuft es doch sowieso darauf hinaus, dass beide Seiten in Einklang gebracht werden müssen, weil sonst gar nichts funktioniert. Wäre es nicht schön, wenn der nächste Jugendbuch-Protagonist seine Andersartigkeit umarmen würde, anstatt sich hinter der vorgegebenen Norm zu verstecken? Das wäre bestimmt auch bei der unausweichlichen Entscheidung hilfreich, ob man sich für das menschliche oder übernatürliche / andere Love-Interest entscheidet. Immerhin nehmen diese sinnlosen Liebesdreiecke doch immer so viel Platz weg, selbst wenn man eine Option unterbreitet bekommt, die tatsächlich alle 3 Parteien zufriedenstellt. So unglaublich das auch klingen mag, genau darauf läuft es bei Dark Wonderland hinaus. Jeder kriegt ein Stück des Kuchens, abgesehen von Alyssa - die kriegt nämlich alles. Und dafür musste sie nichts anderes tun, als sich mit beiden Kerlen zu amüsieren, dauerhaft rumzujammern und sich vor ihrer Verantwortung zu drücken, Wunderland zu retten. Abgesehen von meiner grundsätzlichen Aversion gegen diese Art der Liebesgeschichte, steht diese unbestreitbar zu stark im Vordergrund. Die Prämisse des Romans war stark, im Hintergrund lief unheimlich viel ab und auch die Protagonistin stand selten still, aber am Ende ist der einzig erkennbar rote Faden die Frage, ob sie sich für Jeb oder Morpheus entscheiden soll. Zugegeben, Howard hat eine perfekte Vorlage für die Reise ins IrgendWoanders geliefert und mit dem Cliffhanger sorgt sie definitiv dafür, dass ich weiterlesen will, aber letztlich kam es so wie erwartet: "Herzbube" ist ein typischer zweiter Band, der versucht mit seinem Vorgänger mitzuhalten, aber letztlich nur die perfekte Überleitung zum hoffentlich großen Finale darstellt. Unterhaltsame Lesestunden kriegt man trotzdem geboten. Fazit: A. G. Howards "Dark Wonderland - Herzbube" ist der typische zweite Teil einer Trilogie. Es passiert zwar recht viel, aber leider nichts Konkretes. Im Gedächtnis bleibt mir nur das unnütze Liebesdreieck, das viel zu sehr im Mittelpunkt stand. Highlights gibt es im Form des Wunderland-Wahnsinns, der beim gewählten Schauplatz nur bedingt vorkommt. Alles in allem habe ich einige Kritikpunkte, durfte aber trotz allem schöne Lesestunden mit diesem Buch verbringen. Als Überleitung zum funktioniert "Herzbube" natürlich perfekt. 3,5/5 Bücher!

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