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Rezension zu
Heimat-Lust

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wohin geht man zum Lachen - als Schwabe?

Von: Farbenfreundin
22.01.2016

Wohin geht man zum Lachen? 22. Jan 2016 …wenn man ein Schwabe ist? Etwa in den Keller? Humorlos? Nachgesagt wird den Schwaben ja Einiges, auch, dass sie geizig, arbeitsam und irgendwie auch ziemlich verklemmt seien. Kein Wunder, dass es über die Schwaben viele Bücher gibt und jetzt hat auch die Schauspielerin Natalie Wörner über ihre schwäbischen Wurzeln geschrieben. Lange hatte jeder, der aus der Ecke kam, seine schwäbische Herkunft verheimlicht, doch inzwischen verfügt man im Ländle doch über ausreichend Selbstbewusstsein – auch dank des Slogans „Wir können alles außer Hochdeutsch. Weckle und, Brötle und Gut’s Nächtle Auch ich habe schwäbische Wurzeln und kann mich noch gut an meinen ersten Bäckerei-Besuch 1989 in Berlin erinnern: “Wat willste, Kleene?” schmetterte man mir entgegen, als ich ein verschlafenes „vier Weckle, bidde“ brummelte. Man verstand mich nicht. Weil, das schwäbische Wort für Schrippen oder Brötchen, nämlich “Weckle”, verstand eben keiner außerhalb Schwabens. Seit aber im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg eine schwäbische Community (siehe auch die YouTube Filme von der Prenzlschwäbin) sesshaft geworden ist, gibt es weniger Sprachbarrieren. Natalia Wörner: Heimat-Lust. Jetzt gibt es also eine neue Biographie der deutschen Schauspielerin. Nein, eine schwäbische Liebeserklärung! Jeder kennt sie, die Schauspielerin mit dem markanten Gesicht, sogar international hat sie Erfolge gefeiert, denn, sie ist wie viele andere Schwaben auch, weit gereist: USA, Kanada, nun Berlin. Die Schwaben sind nämlich überall! Und doch bleiben sie ihrer Heimat im Herzen immer treu. Schön zu lesen, dass es Natalia Wörner nicht anders geht. Der Verlag schreibt zum Buch: 18 Jahre alt ist Natalia Wörner, als sie ihre schwäbische Heimat verlässt. Sie bricht auf, um der Enge zu entfliehen. In Paris, Mailand, New York und Berlin macht sie Karriere als Model und Schauspielerin. Sie dreht mit international renommierten Regisseuren, erhält zahlreiche Auszeichnungen und wird von Ken Follett als attraktivste Frau bezeichnet, die ihm je begegnet sei. Was kann da noch passieren? Richtig, die Auseinandersetzung mit der Heimat, dem Schwabenländle. S’Läba isch koi Schlozzer! Schließlich muss man wissen woher man kommt, um zu entscheiden, wohin man will. Dazu ist jetzt die richtige Zeit, so in der Mitte des Lebens. Kann ich bestätigen. Natalia Wörner nimmt uns mit zu ihrer persönlichen Heimkehr ins »Ländle« und beschreibt ihre Erinnerungen und Erfahrungen im bisherigen Leben. Übrigens, der obige Ausdruck ist ein Schmunzler, den es im “Ländle” auch als Shirt-Aufdruck gibt und heißt frei übersetzt: “Das Leben ist kein Ponyhof!” Ja, die Schwaben nehmen das Leben wirklich sehr ernst und man hat – auf den ersten Blick – nicht wirklich viel zu lachen. Doch im Herzen haben die “Schwoobe” schon sehr viel Platz und eigentlich auch Humor…. Das Buch ist sehr privat und offen geschrieben, illustriert mit bisher unveröffentlichtem Fotomaterial und ich lerne die Schauspielerin von einer ganz neuen Seite kennen. Großartig gut gefallen hat mir übrigens auch der schwäbische Film mit ihr: Die Kirche bleibt ihm Dorf. Großes (schwäbisches) Mundart-Kino! Von diesem witzigen Film gibt es jetzt sogar einen 2. Teil. Fazit: Die Schwaben haben sehr viel Witz (nur merken sie es selbst oft nicht…). Das Buch ist sehr sympathisch und schön geschrieben. Empfehlenswert! Nicht nur für Schwaben. Erhältlich im Riemann Verlag.

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