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Rezension zu
Vom Himmel auf Erden

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Grandioses Buch

Von: Emanuel Severus & Eva Mennigen aus Dresden, Deutschland bzw. Albuquerque, New Mexico, USA
12.01.2016

“Himmel auf Erden & Hölle im Kopf” ist ein hochspannendes, sehr kluges, und zudem nicht wenig vergnügliches Buch über das, was kommunikativ im Rahmen von Sexualität zwischen (mindestens) 2 Menschen und ihren Körpern passiert, über die Botschaften, die hierbei ausgetauscht werden – und über das, was diese für die Partner bedeuten. Es geht um die Erfüllung von zentralen menschlichen Grundbedürfnissen, dem Erleben von sich angenommen fühlen, in Ordnung sein, gemocht werden, der “Überwindung von Vereinzelung”. Die Klarheit und Differenziertheit, mit der der Autor diesbezüglich argumentiert, ist bestechend. Schlüssig wird dargelegt, dass sexuelle „Absonderlichkeiten“ Extremformen eines Kontinuums darstellen, auf dem wir alle uns befinden. Der Autor beleuchtet das Potential von Sexualität als anarchischer Kraft, als immunisierende Maßnahme gegenüber gesellschaftlicher Inanspruchnahme und findet mit „eins werden und anders bleiben“ eine treffende und poetische Formulierung, wenn es darum geht, was wohl gelingende Beziehungen ausmachen könnte. Das Buch kommt zudem durch seine Interviewform ausnehmend leicht verständlich und in großer Lebendigkeit daher und schafft es, bei dem wahrlich nicht einfach zu behandelnden Thema Sexualität eine willkommen heißende, Neugier erzeugende, zur eigenen Exploration von Grenzen und Bedürfnissen einladende Atmosphäre zu schaffen – fern ab jeglichen Ratgebercharakters. Gewünscht hätten wir uns lediglich, dass bei der insgesamt außerordentlich vielschichtigen und umfassenden Darstellung der unterschiedlichen Facetten von Sexualität dem Thema alternativer Beziehungsmodelle mehr Platz eingeräumt worden wäre. Dieses hätte uns auch vor dem Hintergrund gefreut, dass zur Erfüllung der zentralen menschlichen Grundbedürfnisse innerhalb dieser alternativen Beziehungskonstellationen vermutlich noch weitere neue Aspekte einer intensiveren Beachtung bedürfen, die in der „klassischen“ Zweierbeziehung mit dem romantischen Ideal der Exklusivität regulär so nicht anzutreffen sind. Dieses kleinen Wermutstropfens ungeachtet ist dies ein grandioses Buch!

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