Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Codex Alera 5

Ausgereifte Fantasy

Von: Michael Lehmann-Pape
07.01.2016

Im nunmehr fünften Band Des „Codes Alera“ wird es eng um das Reich Alera. Lebensbedrohlich eng. Waren schon die bisherigen Kämpfe der letzten Bände nicht ohne Verluste bestanden worden und teils nur mit Glück überstanden, droht nun Gefahr von einem Feind, der in allen Belangen den „Legionares“ und „Rittern“ dieses, an das alte Rom angelehnten, Fantasy-Reiches überlegen zu sein scheint. Wehrdörfer werden überrollt, ganze Legionen bis auf den letzten Mann niedergemacht. Da kann der Großfürst des Reiches, Gaius, nur hoffen, dass die inneren Spannungen zwischen den Fürsten und Häusern Aleras hinten angestellt werden können. Hat er doch einen Thronfolger eingesetzt, der von vielen überrascht und für nicht wenige als Bedrohung wahrgenommen werden würde (sinnigerweise mit Namen „Octavian“, im Buch „Tavi“ genannt), Zwar ist dieser auf Verbrüderungsmission mit den vor Kurzem noch hartnäckigen Feinden, den Canes (gut zwei Meter großen Hundewesen von hohem Kriegerwesen), doch hartnäckig bleibt er im Blick seiner inneren Feinde. Doch nun erobern die Vord, schrecklich anzuschauende Wesen, die in einer Art Mimikry sich in ihrer Erscheinung immer äußerer Kennzeichen ihrer Feinde anpassen, Gebiet um Gebiet und haben gelernt, aus eigener Kraft „Elementarkräfte“ einzusetzen. Jene magischen Verbindung zwischen Aleraner und einem oder mehreren der Elemente, die mit Wind, Feuer, Stein, Erde und Heilkräften die Kampfkraft der Legionen entscheidend gestärkt haben. Bildkräftig führt Butcher in diese Ausgangslage ein, stellt dem Leser die in diesem Band entscheidenden Figuren an sich und in ihren Beziehungen zueinander knapp, aber präzise, vor und lässt den Leser sodann die Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven verfolgen (wobei bei Gaíus und Tav jeweils Hauptfäden der Geschichte verlaufen). An der Eismauer den Fürsten von der Notwendigkeit überzeugen, dass er Frieden nach Jahrhunderten des Kampfes gegen die Eismenschen schließt und seine Legionen schnellstmöglich gegen die Vord führt. Die Vord zurückhalten, solange es möglich ist und auf Verstärkung hoffen. Und bei den gerade eben noch Feinden, den Carnes, das Misstrauen beschwichtigen, die Regeln dieses Kriegervolkes (dass an Klingonen aus Star Trek mehr als stark vom Charakter her erinnert) verstehen und nutzen lernen (Tav´s Aufgabe). An allen Fronten und bei allen Aufgaben scheint unmögliches gefordert zu sein. So zieht ich die Schlinge um Alera immer enger und die Lage erscheint von Tag zu Tag aussichtsloser. Sehr flüssig und mit hohem Tempo erzählt Butcher diesen fünften Band der Chronik und vergisst dabei auch nicht, hier und da auflockernden Humor und „menschlich allzu menschliches“ einfließen zu lassen (die „Seefestigkeit“ des erhofften Thronerbes). Wobei er auf der anderen Seite ebenso plastisch und blutig Kämpfe und Schlachten stattfinden lässt, die dem Fantasyinteressierten Leser einen hohen Unterhaltungswert bieten. Auch wenn vielfache Elemente seines Alera-Kosmos stark aus realer Historie entlehnt sind (vor allem aus der Zeit Roms mitsamt Anklängen der politische Ordnung in Form des Senats) und die „magischen Zugaben“ ich in Grenzen halten, legt Butcher wiederum einen außerordentlich anregenden High-Fantasy Roman vor, der den Vergleich mit anderen Größen des Genres nicht zu scheuen braucht und in dem Butcher seine Personen vielfältig und differenziert anlegt. Eine empfehlenswerte Lektüre

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.