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Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine gefährliche und fesselnde Jagt nach Antworten

Von: Anja Gries / Nisnis
04.01.2016

Zum Inhalt: Jake Fisher fand in Natalie die Liebe seines Lebens und doch kam es zu einer Trennung. Natalie heiratete sehr bald, zur Überraschung ihres Umfelds, einen anderen Mann und nahm Jake an ihrem Hochzeitstag das Versprechen ab, sie zu vergessen und nicht mehr zu kontaktieren. Sechs lange Jahre hielt Jake dieses Versprechen, trotz dass er sich unsagbar nach ihr verzehrte. Als etwas Unfassbares geschah blieb ihm keine Wahl, er musste sein Versprechen brechen und setzte damit seine Existenz aufs Spiel. Klappentextzitat: „Sie verlässt ihn, zerbricht ihn, verschwindet spurlos. Er schweigt – bis etwas Unglaubliches geschieht…“ Reflektionen: Das Cover vermittelt eine düstere Stimmung. Die Holzhäuser, an einer mit Gräsern bewachsenen, vom Wind überwehten Düne, sind eingebettet von einem dunklen Himmel. Die dichte Wolkendecke ist fast geschlossen und es scheint, als ziehe ein Sturm auf. Der Schriftzug des Titels ist in feinen, farblich nuancierten Lettern hervorgehoben und lässt so das Cover dezent schön und edel erscheinen. Harlan Coben lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern in New Jersey USA. Nach einem politikwissenschaftlichen Studium war er zunächst in der Reisebranche tätig, bis er 1995 sein erstes Buch schrieb. Coben ist der erste Autor, der die drei wichtigsten amerikanischen Krimipreise, Edgar Allan Poe Award, Shamus Award, Anthony Award, gleichzeitig gewann. Seine Werke wurden in über 30 Sprachen übersetzt und sie landeten in vielen Ländern auf der Bestsellerliste. Harlan Coben hat mich mit seinen Geschichten noch nie enttäuscht. Auch mit diesem Buch tauchte ich sofort tief in eine umgehend, fesselnde Geschichte ein, die im Genre Thriller bestens platziert ist. Ich mag den außergewöhnlichen und lockeren Schreibstil Cobens, denn er baut immer wieder geschickt und mit Pfiff Anekdoten in seine Sätze ein, die die Geschichte noch interessanter machen, zum Schmunzeln, Nachdenken oder Grübeln anregen. Harlan Coben wird auch niemals vulgär und von einem umgangssprachlichen Schreiben ist er sehr weit entfernt, was mir sehr liegt. Die Handlung startet mit Natalies Hochzeit, die der Universitätsprofessor Jake Fisher trotz seiner Verzweiflung über die Trennung mit ihr besucht. Nach der Zeremonie sprechen Jake und Natalie kurz miteinander und sie nimmt ihm das Versprechen ab, sie zu vergessen und sie nicht mehr zu kontaktieren. Jake leidet so sehr unter dem Verlust ihrer gemeinsamen Zeit und dennoch lässt er sie gehen und wünscht ihr alles Glück der Welt. Das gegebene Versprechen kann er zunächst nicht richtig einordnen und so hält er sich sechs Jahre lang daran, nicht nach ihr zu suchen. Er lebt sein Leben im Alltagstrott und liebt sie nach wie vor, wie am ersten Tag. Sechs Jahre später stößt er auf eine Todesanzeige und glaubt dass Natalies Ehemann verstorben sei. Er betrachtet sein Versprechen auf Grund des Todesfalls als nichtig und beginnt die Suche nach Natalie. Schon bald stößt er dabei auf Widersprüchlichkeiten und je mehr er recherchiert, umso mehr Merkwürdigkeiten geschehen um ihn herum, bis sein Leben plötzlich Kopf steht und eine lebensgefährliche Situation die nächste Jagd. Harlan Coben versteht es perfekt Jakes Emotionen und das Fortbestehen seiner Liebe nach der Trennung von Natalie zu beschreiben. Man kann gar nicht anders als für Jake große Empathie zu empfinden, dessen Alltag recht grau und leer geworden war. Meine Sympathie gilt stets jenem, der trotz tiefer Wunden fair und solide bleibt und so ist mir der eher konservative Jake von Anfang an sympathisch. Ich spüre wie groß seine Liebe zu Natalie ist und als er bald darauf beginnt nach Natalie zu suchen, fiebere ich mit ihm sie zu finden. Doch bis dahin ist es ein weiter und steiniger Weg. Ein Weg der Verzweiflung, der Ungewissheit, des nicht Verstehens und auch plötzlich voll von brenzligen Bedrohungen und Gefahr. Seine Ängste und seine Gedankengänge sind authentisch dargestellt. Als er feststellen muss, dass er niemandem mehr trauen kann, begibt er sich unwillkürlich immer weiter in Gefahr und riskiert dabei mehrfach sein Leben. Die Spannung steigt und ein Spannungshöhepunkt Jagd den nächsten. Das Buch wird für mich zum Pageturner, meine Neugierde ist geweckt und die Wendungen, die auch von den Entwicklungen der Figuren ausgehen, verstricken die Handlung interessant und spannend. Die weiteren Protagonisten besitzen zum Teil eigene Lebensgeschichten, die mit der von Jake feinstens verwoben sind. Sie untermauern die hervorragend ausgearbeiteten Charaktereigenschaften der Figuren und bilden so eine harmonische Story. Die Figur Natalies, authentisch in ihren Gedankengängen und nachvollziehbar in ihren Handlungen, bewegt emotional. Sie ist eine starke Persönlichkeit und von Egoismus so weit entfernt wie nur denkbar. Natalies Charakter ergibt sich jedoch nur gemächlich und so habe ich sie als Leser zunächst verwünscht und dann letztendlich geliebt. Das Ende stimmt mich als Leser zufrieden, denn es ist harmonisch integriert und könnte genau so einmal geschehen sein. Mein Fazit: Eine interessante, realistische Story, wenn auch mit extremen Ausläufern. Sie berührt, fesselt und hat mich bis zur letzten Seite spannend unterhalten.

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