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Rezension zu
Der Marsianer

Alleine auf dem Mars

Von: dressesandplaces.com
18.12.2015

Ich bin eigentlich kein Science-Fiction-Leser. Oder besser gesagt: Ich habe noch nie zuvor ein Science-Fiction-Buch gelesen. Ich treibe mich meistens eher in der Thriller-/Historische-Romane-/Gesellschaftsromane-Ecke herum und bin nie auf die Idee gekommen, auch mal im Science-Fiction-Bereich zu stöbern. Aber man soll ja immer offen sein für neue Genres und da „Der Marsianer“ auch bei vielen Normalerweise-lese-ich-kein-Science-Fiction-Lesern gut ankam und ich mich zudem auch sehr für Astronomie interessiere (warum bin ich bloß noch nie auf die Idee gekommen, einen SF-Roman zu lesen?), habe ich mich auch mal daran getraut. Und… dieses Buch ist tatsächlich witzig. Die Geschichte von Mark Watney, dem Astronauten der alleine auf dem Mars zurückgelassen wurde, wird anhand von Logbucheinträgen erzählt, in denen er dokumentiert, was er alleine auf dem Mars so treibt und was ihm dabei durch den Kopf geht. Die Logbuch-Einträge sind dabei aus der Ich-Perspektive geschrieben. Mark Watney ist ein ausgesprochen fröhlicher Charakter, der niemals der Trübsal bläst (und im Extremfall nur für wenige Minuten frustriert ist), sondern einfach auf humorvolle Art das Beste aus der Situation macht. „Vielleicht fragen Sie sich, was ich sonst mit meiner Freizeit anfange. Einen großen Teil verbringe ich damit, faul herumzusitzen und fernzusehen. Aber das tun Sie ja auch, also urteilen Sie nicht zu streng über mich.“ S. 361 „Ich freue mich schon darauf, dass ich eines Tages Enkelkinder habe. ,Als ich jünger war, musste ich mal bergauf bis zu einem Kraterrand laufen! In einem EVA-Anzug! Auf dem Mars, ihr kleinen Scheißer! Habt ihr das gehört? Auf dem Mars.’“ S. 411 Die Logbucheinträge werden unterbrochen von Textpassagen mit einer auktorialen Erzählperspektive. So erfährt der Leser, wie die NASA entdeckt, dass Mark Watney noch auf dem Mars ist und was sie für Überlegungen anstellen, um ihn zurückzuholen, wie die Presse auf die Tatsache reagiert, dass ein Mensch auf dem Mars vergessen wurden, was seine Crew im Weltall so treibt, warum schon wieder irgendetwas exoplodiert ist, und was abseits von Mark Watney auf dem Mars so vor sich geht. Das Buch lässt sich leicht lesen, allerdings geht es auch naturwissenschaftlich und technisch hoch her. Ständig wird irgendwas zusammen- oder auseinandergebaut und es wird gerechnet und gerechnet. Und ein Problem folgt dem nächsten. Auf fast 500 Seiten läuft einfach nichts glatt. Ich war irgendwann ziemlich genervt davon, dass schon wieder irgendwas kaputt gegangen ist / nicht funktioniert hat / in die Luft geflogen ist. Und obwohl Mark Watney derjenige war, der alles wieder zusammenbauen / sich einen Plan überlegen musste und dementsprechend die Arbeit hatte, während ich gemütlich auf meinem Bett lag und am Lesen war, empfand ich es trotzdem als ärgerlich und anstrengend. Aber vielleicht sind Science-Fiction-Bücher einfach so gestrickt. Das weiß ich nur nicht, da ich sie eigentlich nicht lese und somit keine Vergleichsmöglichkeiten habe. Insgesamt hat mir „Der Marsianer“ aber gut gefallen. Er bringt alles mit, was einen guten Roman ausmacht: Man wird sofort mitten ins Geschehen geschmissen, die Geschichte ist außergewöhnlich, die Gegebenheiten interessant, die Charaktere warmherzig und oben drauf gibt es noch ein bisschen Situationskomik. Er hat mich neugierig gemacht, auch mal andere Romane aus dem Genre zu lesen.

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