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Rezension zu
Elf Tage in Berlin

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mit Arne in Berlin

Von: Alexandra (The Read Pack)
12.12.2015

Wie ein defekter Computer fühlt sich Arne Murberg, der nach einem Kopfsprung ins flache Wasser in seiner Kindheit sprichwörtlich „auf den Kopf gefallen“ ist. Er hat Probleme sich zu konzentrieren und kompliziertere Aufgaben zu erfüllen. So eine komplizierte Aufgabe erhält Arne dann aber ausgerechnet am Sterbebett seines Vaters: er soll nach Berlin fahren, seine abgehauene Mutter finden und ihr ein mysteriöses Kästchen übergeben. Ganz allein macht Arne sich auf den Weg und schlägt sich wunderbar in dieser aufregenden Situation. Schon häufiger hat Hakan Nesser über liebenswerte Eigenbrötler und Außenseiter geschrieben, mit Arne Murberg hat er aber einen seiner schönsten Charaktere erdacht. Arne muss man einfach mögen und wie der „einfach gestrickte“ junge Mann im Verlauf der Geschichte über sich hinauswächst, ist toll zu lesen. Wie das Buch dabei außerdem sprachlich zum Protagonisten passt, ist einfach gelungen. Seine einfachen Sätze und Erkenntnisse sind in eine wunderbar bildhafte, liebevolle Sprache verpackt. Aus Arnes Sicht wird so die Reise nach Berlin (streng unterteilt in die elf Tage als Kapitel) geschildert. Seine Gedanken und Herausforderungen, Enttäuschungen und Freuden halten das Buch auch ohne wuchtigen Spannungsbogen durchgehend unterhaltsam. Zwar isst Arne überproportional oft (vier Currywürste, einiges an Hausmannskost und diverse Biere), aber „[…] vielleicht war es ja wirklich so einfach. Man konnte nicht gleichzeitig hungrig und glücklich sein. Und genauso wenig satt und unglücklich.“ Und so versprüht Arnes Reise trotz, in anderem Kontext sicher ein wenig ermüdender, zahlreicher kulinarischer Ausflüge einfach Glück und Freude. Das liegt auch an der tollen Konstruktion der Geschichte. Irgendwie geht bei Arne trotz manchem Problem doch immer alles gut und er trifft ungewöhnliche und meist sympathische Menschen. In Arnes Erlebnisse mischen sich außerdem noch zwei Nebenhandlungen, die der Geschichte fast einen Märchenhaften Anhauch verleihen. Das muss man mögen, ich persönlich fand es durchweg gelungen. So ist “Elf Tage in Berlin” ein absolutes Wohlfühlbuch, spannend geschrieben und emotional mitreißend ohne kitschig zu sein. Ohne Zweifel 5 von 5 Sternen und die absolute Leseempfehlung!

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