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Rezension zu
Thoughtless

[Rezension] „Thoughtless – erstmals verführt“

Von: Ninespo
10.12.2015

Das Buch in drei Worten? Dreiecksbeziehung, Vertrauen, Emotionschaos. Das Cover? Die Gestaltung des Buchs hatte mich zunächst ziemlich angesprochen. Schöne Farben, eine helle Gestaltung und ein, für einen erotisch angehauchten Roman, passendes Cover. Die unausweichliche Kussszene ist hier schön repräsentiert. Die Handlung/Das Setting? Mit der Protagonistin Kiera kam ich von Anfang an leider nicht gut zurecht. Kiera und ihr Freund Denny ziehen gemeinsam vom einen Ende Amerikas zum anderen. Dort ziehen sie bei Dennys besten Kumpel ein und gründen eine Wohngemeinschaft. Es kommt zu einigen Entwicklungen, die Kenner der erotischen Frauenromane vermutlich vorhersehen können, den anderen will ich aber nichts verraten. Allerdings wurde das Buch dadurch nicht langweilig. Besonders der Plot kam mir sehr realistisch vor. Lediglich Kiera hat mir den Spaß am Lesen stellenweise geraubt. Der Schreibstil? Der Schreibstil war sehr angenehm. Ich kam gut im Buch voran, sieht man von Stellen ab, an denen ich Kiera nicht verstehen wollte. Es werden detailliert genug die Umgebung, Gedanken und Gefühle der Figuren erläutert oder nachvollzogen. Auch die Wortwahl hat mir gut gefallen. Stellenweise war es für den rebellischen Rockstar-Charakter Kellans sogar ein wenig zu zahm, aber gefallen hat mir der Schreibstil auf jeden Fall. Die Figuren? Kiera hat mich Nerven gekostet. Ich habe noch nie eine Protagonistin gehabt, mit der ich so auf Kriegsfuß stand. Zunächst dachte ich, sie sei einfach die typische junge Frau, die selbst nicht weiß wie hübsch sie ist und sich selbst im Schatten ihrer wunderhübschen Schwester zurückstehen sieht. Dabei ist sie aber eigentlich total hübsch. Nein, Kiera war zusätzlich auch noch ziemlich verunsichert und klammerte sich enorm an ihren Freund Denny, der, natürlich, unglaublich hübsch ist. Hübsch, nicht attraktiv. Das wird noch wichtig werden. Kiera stammt aus einem überbehüteten Elternhaus und kann Denny nicht mal für 12 Stunden verschmerzen. Gegen Ende macht sie dann eine kleine Wandlung durch, die ich sehr wünschenswert fand. Ihre Taten bereut sie fast das ganze Buch hindurch, ohne wirklich etwas zu ändern. Deswegen gefiel mir ihre erwachsenere Sicht am Ende des Buchs wesentlich besser. Denny hingegen ist ein wahrer Goldschatz. Außer einer Situation am Ende des Buchs gefiel er mir durchweg ziemlich gut. Klug, selbstbewusst, super freundlich und herzensgut. Und auch Kellan, Dennys bester Freund, konnte mich begeistern. Allerdings nicht, weil er als unglaublich gutaussehend beschrieben wurde, sondern weil sein abwechslungsreicher Charakter mir gefallen hatte. Er hat seine Fehler, seine emotionale Seite lernt man allerdings auch kennen. Und die hat mir wirklich gut gefallen. Er war für mich die eigentliche Hauptfigur. Auch Jenny, Anna und einige von Kellans Bandkollegen konnten mich auch durchaus von sich begeistern. Positives? Mir hat der Plot gefallen, weil er nicht realitätsfern ist. Auch die Nebenfiguren konnten mich begeistern. Zudem haben es die beiden Jungs ziemlich rausgerissen, was Kiera durcheinander gebracht hat. Gut fand ich auch, dass Kiera die Konsequenzen für ihr Handeln tragen musste, schließlich bleibt kaum eine schlechte Entscheidung im Leben je ungesühnt. Auch der Schreibstil konnte mich von sich überzeugen. Weder Plot noch Sprache waren realitätsfern oder abgehoben, auch, wenn ein “Rockstar” als WG-Mitbewohner natürlich schon was Besonderes ist. Negatives? Ich finde Kieras unmoralisches Verhalten nicht toll. Es ist nicht schlimm, sich in jemand anderen zu verlieben, allerdings sollte man zum anderen ehrlich sein. Und genau das konnte sie nicht. Sie war zu unsicher, und ihr hin und her hat mich einfach enorm gestört. Ich verstehe es, dass eine solche Entscheidung schwer ist, und die Autorin hat diesen inneren Konflikt gut getroffen. Aber all das hätte gestrafft und gekürzt werden können. Kiera hat sich unnötig aufgehalten und sich in meinen Augen nicht richtig verhalten. Dass sie am Ende die Konsequenzen zu tragen hatte, finde ich gut, auch, wenn mir der Ausbruch am Ende so gar nicht gefallen hat. Dennys Reaktion ist irgendwo verständlich, aber auch vollkommen übertrieben. Generell neigen die Figuren ein wenig dazu, von einem Extrem ins andere zu pendeln. Ein wenig mehr Balance wäre hier wünschenswert gewesen. Empfehlung? Das Buch ist nicht schlecht, keineswegs. Aber ich konnte einfach nicht mit Kiera klarkommen. Der Schreibstil und auch der Plot hätten mich überzeugen können, wäre Kiera ein wenig selbstsicherer und fairer gewesen. Gegen Ende kam ich dann tatsächlich besser mit Kiera klar – seit dem Zeitpunkt, als sie ihre Taten nicht nur realisiert hatte, sondern auch dazu stand, feige gewesen zu sein. Ab da kam ich wesentlich besser mit ihr klar. Daher würde ich einen Blick in Band 2 riskieren, um zu erfahren, ob sich Kiera wirklich verändert hat. Immerhin kam sie mir nach Band 1 ein wenig erwachsener vor. Ich danke dem Goldmann Verlag herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars zu „Thoughtless – erstmals verführt“.

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