Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Glut und Asche

Fesselnd, hardbioled, berauschend und unschlagbar. Dieser Autor lobt sich selbst, zu Recht!

Von: Floh
05.12.2015

Bei dem Vorgänger-Thriller des Autors James Lee Burke „Regengötter“ war es der vielversprechende Klapptext, der mich absolut neugierig machte. Nun betitelt der Autor sein nachfolgendes Werk „Glut und Asche“ selbst als sein Bestes… Nun hat „Regengötter“ schon große Lobeshymnen und ganze verdiente 5 Sterne und darüber hinaus bekommen und geerntet. Nach dieser hochkomplexen Steilvorlage und den nun verschwörerischen Eigenlob des Autors zu seiner Fortsetzung, sind meine Erwartungen an „Glut und Asche“ natürlich enorm hoch… Mit dem Sherriff Hackberry Holland schickt der Autor wieder einmal seinen ganz besonderen Protagonisten ins Rennen. Ich habe schon viel gelesen, und auch schon viele Themenbereiche des (Action-) Thriller beschritten, aber das was mich durch die Feder des Autors hier miterleben lässt, das hat mich wieder einmal sprachlos gemacht, sprachlos in der Form der Umsetzung, und fasziniert in der Form der Komplexität, des Ausmaßes und der genialen Strategie des Plots und der atemberaubenden Kulisse, die unersetzlich für seine Werke ist. Ich empfinde James Lee Burkes Schreibstil und seine Intelligenz als eine gelungene Mischung aus den besten Eigenschaften anderer erfolgreicher Autoren. Was ist anders, bzw. besonders neu in „Glut und Asche“? Der Täter ist bekannt und die Funktionen und Motivationen einiger der Charaktere ist bereits durchschaut, es verliert dadurch aber keinesfalls an Spannung, ganz im Gegenteil, so wird das ganze Potential und das ganze Ausmaß der Möglichkeiten völlig ausgeschöpft und dem sich handlungsunfähig fühlenden Leser auf einem Tablett aus Glut und Asche mit über 700 Seiten Buch serviert….. Grandios! Erschienen im Heyne Hardcore Verlag (http://www.randomhouse.de/heynehardcore/) Inhalt: "Episch, gewaltig, atemberaubend »Vielleicht würde er eines Tages die Angst vergessen, die in jenen fünfzehn Minuten einen anderen Menschen aus ihm gemacht hatte.« Danny Boy Lorca ist das Entsetzen ins Gesicht geschrieben, als er sich ins Büro von Sheriff Hackberry Holland schleppt. In der Wüste nahe der texanisch-mexikanischen Grenze wurde er Zeuge eines brutalen Mordes. Von einem zweiten Gefangenen fehlt jede Spur. Hackberry Holland hat erneut alle Hände voll zu tun, um für Gerechtigkeit zu sorgen." Schreibstil: Für diesen mehr als 700 Seiten starken Thriller muss man sich wirklich Zeit und Muße nehmen. Nicht weil er schwer oder zäh zu lesen ist, nein, weil er einfach so atmosphärisch und dicht ist, dass sich kaum eine geeignete Stelle findet, an der man den Buchdeckel einfach mal schließen würde. Der Schreibstil des Autors hat mich schon in seinem Werk „Regengötter“ völlig begeistert und für seine Handlung vereinnahmt. Wo erst noch Skepsis meinerseits herrschte, vielen schon nach wenigen Zeilen letzte Zweifel an dem Buch und vor allem an dem Können und Talent der schriftstellerischen Fähigkeiten von James Lee Burke. So setzt es sich auch in „Glut und Asche“ fort, nur ohne jeden anfänglichen Zweifel, sondern mit allerhöchsten Erwartungen von mir. Aber auch diese Hürde meistert der Autor spielend, denn dieser erfüllt er sofort und das Lesen gestaltet sich trotz aller Grausamkeiten, Machenschaften, Absurditäten und perfiden Abgründe wie ein „Nach-Hause-Kommen“. Unfassbar. Dieses wohlige Lesegefühl des Thrillers wird durch eine enorme Atmosphäre, Flair und Charme der Kulissen und Schauplätze hervorgerufen. Man kennt sich schon, und weiß auf wem man sich mit Huckberry einlässt. Man muss „Regengötter“ zuvor nicht zwingend gelesen haben, man wird „Glut und Asche“ auch so problemlos verstehen, denn der Autor bietet wohldosierte Rückblenden und nennt wichtige Fakten aus den bisherigen Ermittlungen und Vorfällen. „Regengötter“ aber hinterher zu lesen, davon würde ich schon fast abraten, denn dann würde alles von hinten aufgezäumt und die Genialität und Faszination des ersten Bands ginge verloren. Der Autor James Lee Burke hat hier einen Stil geschaffen, der die allerbesten Noten und Merkmale meiner Lieblingsthriller- und Krimiautoren vereint. So eine geballte und verblüffende Form der Umsetzung und Genialität habe ich zuvor selten gelesen. Thrillerautor James Lee Burke hat eine so bildhafte Sprache, die dem Leser richtig gutes Kopfkino beschert, und ungefilterte Bilder bietet. So viele gute, keineswegs langatmige Beschreibungen einer Handlung und jeder noch so kleinen Nebenfigur liest man selten. Hier sind es nicht nur die Handlung, die den packenden Nervenkitzel ausmacht, hier sind es die einzigartig gezeichneten Schauplätze und Kulissen, die tiefgehenden psychischen Abgründe, die absurden Riten und der fanatische Glaube, dann der Pornoring, die perfiden Machenschaften und zu guter Letzt die untermalende Gesellschaftskritik. James Lee Burke schreibt nicht für die große Masse, er schreibt für ein gewähltes Publikum und hat einen Kern, einen Ton und eine Sparte getroffen, die es selten so intensiv zu lesen gibt. Eine weitere Besonderheit ist das weitreichende Spektrum an Wissen, was uns hier nahegebracht wird. Sagenhaft! Die Spannung und der Nervenkitzel sind stetig auf Hochniveau und bieten Thrill der Extraklasse. Charaktere: Anders ist hier vor allem, dass der Psychopath und Killer schon bekannt ist und wir auf beknnte Psychogramme und Charakterstudien treffen, und man diese Charaktere und Protagonisten nun einzuschätzen weiß. Motivationen und Funktionen sind bekannt, dennoch nicht vorhersehbar. Dieses schriftstellerische Werkzeug bietet dem Autor neues und enormes, sogar mutiges, Potential und Weitblick. Auch für den Leser. Autor James Lee Burke legt großen Wert auf Details und kleine Spielereien. Hier und da ein schmückendes Wort, eine Anekdote, ein Nähkästchenplausch (was auch für Neuleser gutes Hintergrundwissen bietet) und auffrischende Dialoge mit besonderen Noten der Akteure. Was wäre dieses Buch bloß ohne seine genialen und einzigartigen Protagonisten? Ob nun schon bekannt oder nicht, mit Gold sind diese für den Thriller nicht aufzuwiegen. Besonders der gealterte Sheriff Hackberry Holland und all seine jahrelange Erfahrung werden den Leser stark beeindrucken. Doch seine neue Mission hat es in sich und schenkt einen Pool an Figuren aus beinahe allen Sparten der Intrigen, Machenschaften und Abgründe. Psychopathische Bestien, verzweifelte Ermittler und Menschen aus dem Untergrund oder besessen vom Glaube. Um nur eine kleine Auswahl hier kurz zu beschreiben und vorzustellen: Krill, der eigentlich nur seine toten Kinder taufen will; Preacher Jack Collins, der vor keiner Tötung halt macht und immer eine Rechtfertigung für seine Taten findet. Politiker, Prister, Pornoproduzenten, Jäger und Gejagte. Noie Barnum, der den Leser um den Verstand bringen wird und zur Zielscheibe mutiert. Aber auch Sheriff Huckberry Holland und sein Team bieten unglaubliche Facetten und Charakterzüge und müssen mehr als nur einmal um ihr Leben bangen. Eine asiatische Priesterin, Anton Ling, die mexikanischen Flüchtlingen Beistand und Hilfe anbietet bewegt sich auf einem schmalen Grat der Menschlichkeit. Neben Cody Williams, einem von Rache getriebenen, selbsternannten Pfarrer und Danny Boy Lorca, ein Indianer, der sich gerne betrinkt und Geister sehen kann, sind hier beinahe alle Charaktere zu finden, die man sich nur vorstellen kann. Hier sollte man aufmerksam lesen, sonst könnte man trotz der stimmigen Skizzierung einzelner schnell durcheinander kommen. Die Figuren sind zahlreich, haben aber alle ihre Funktion in dem Ausmaß an Gräueltaten und Unmenschlichkeit. Einfach nur perfekt. 5 Sterne Psychogramme und höchster Unterhaltungswert. Charaktere und Blickwinkel aus tiefsten Abgründen, kranken Seelen, gescheiterten Existenzen, helfenden Händen und der Moral der Gerechtigkeit, der Glaube und der Fanatismus. Wenn ich ehrlich bin, so möchte ich so manchen aus dem Buch gerne mal real kennenlernen, andere wiederum möchte ich niemals nie im Leben begegnen müssen. Einer raffinierten Auswahl an Protagonisten und Charakteren begegnen wir durch diese grausame Geschichte in diesem so unscheinbaren Örtchen in Texas. Autor James Lee Burke hat so viele Charaktere erschaffen, die so sonderbar sind, wie keine anderen. Hier gibt es nicht nur ein Spiel mit der Genialität und Unvorhersehbarkeit, hier gibt es auch ein perfides Spiel mit kranken Psychen und deren Opfer, und einer Auswahl an großartigen Hauptakteuren. Schauplätze: Neben dem einzigartigen Schreibstil mit Wiedererkennungswert, den sonderbaren Charakteren, spielen die Schauplätze auch in diesem Buch ebenso gravierende Rolle im Gesamtwerk. Man spürt hier die Verbundenheit des Autors und seinen Blick für Details und Ausformungen. Die Schauplätze sind ebenso detailliert, real, authentisch und getreu wiedergegeben und spiegeln das jeweilige Bild der Protagonisten, die dort agieren, wieder, wie alles andere in dem Buch. Das bereitet Flair, Atmosphäre und natürlich großes Lese-Kino. Ein sensationelles Rundumpaket. Der Autor lässt dem Leser viel Raum für Spekulationen und Fantasie, zeichnet jedoch genaueste Bilder der Umgebung, gepaart mit Atmosphäre, Emotion, Gefühl, Idyll, Schrecken, Witterung, Vegetation und Alltag. Er beschreibt Orte, die jeder meint zu kennen und schafft somit Nähe und das Gefühl, selbst einmal dort gewesen zu sein. Andere Orte will man selbst in seinen schlimmsten Alpträumen niemals erleben und sehen. Hier nutzt er gut und gern Details und kleine Alltäglichkeiten. Bizarre Orte, tiefe Abgründe, neue Welten, entsetzliche Kulissen, aber auch die gute biedere Gemütlichkeit und feinere Ruheoasen im Leben von Huckberry Holland, der aufgrund seines Alters hier und da einfach mal zurück treten muss. Der Autor Lee Burke bietet dem Leser einen Blick in die Welt der Ermittlungen, der Polizeiarbeit, der Korruption, Politik, Erpressung, des Fanatismus, des Glaubens, der gerechtigkeit, des Menschenhandel, der Drogen und Mafia… und und und. Meinung: Dieser Thriller ist wahrlich keine leichte Kost, da er so atmosphärisch, hochspannend, genial, komplex und dicht ist, schafft man es als Leser kaum eine Lesepause einzulegen. Man wird getrieben durch Unfassbarkeit, Entsetzen, Spannung, Neugierde und Sympathie sowie Antipathie. „Glut und Asche“ liest sich gewohnt anspruchsvoll und ist geballt mit Spezialwissen und enormen Besonderheiten. Dieser Thriller bedient die Sparte Hardcore zu Recht und ist fernab vom Mainstream, dieser Titel passt hervorragend ins Verlagsprogramm des Heyne Hardcore. Ich war von Beginn an gefesselt, war entsetzt und fasziniert sogleich. Der Autor hat Recht: Sein bestes Werk! Diese Neuartigkeit, diese Andersartigkeit, diese Erkennungsmarke, diese Novität, all diese vielen Details und die bestialisch erschütternden Hinrichtungen haben schon in „Regengötter“ gepunktet, hier geht er einen Schritt weiter und bietet trotz einiger bekannter Merkmale und Fakten wie der Identität des Killers, Spannung, Unvorhersehbarkeit und Rasanz. Das Buch hat mich gleich begeistert und durch die mehr als 700 Seiten rauschen lassen. Zwar ist die Stärke, das Gewicht und das Handling des Buches nicht sehr komfortabel und das Buch leidet doch sehr beim Lesen, aber dafür wird man mit einem Thriller belohnt, den man sicherlich lange nicht vergessen wird. Rasant, actiongeladen, geballt und hochspannend. Der Autor hat mich gleich auf seine Seite geholt und mich wieder mal an seines seiner dicken Wälzer namens Buch gefesselt. Ich bewundere und lobe diese Einzigartigkeit des Autors. Ein geniales Spiel mit dem Wort und ein genialer Dialog mit den Lesern. Ganz besonders großartig. Die Handlung gefällt mir hier wirklich gut, auch wenn es mich stellenweise an einen modernen Western erinnert hat. Besonders die kirchlichen Hintergründe, die Art des Spektakels, die ausweglosen Ermittlungen und Recherchen, die Komplexität und das Ausmaß des Grauen haben mich sehr beeindruckt und verblüfft. Verdiente 5 Sterne, da sich das Buch von der Masse abhebt, neuartig und mutig ist, es bietet Einblicke in geschundene Seelen, Geldgier, Macht und abscheuliche Motivationen! Zudem hat es mich gut unterhalten und die Spannung mit Wissen unterfüttert. Einzigartiger Bezug auf die Gesellschaft, die Schwäche und Stärke anderer, Fanatismus, Glaube, Rituale, Verschwörungen und Grundwerte, aktuelle Themen, reale Polizeiarbeit und kleinste Details mit grandiosen Charakteren und zwei dicken Handlungssträngen, die sich zu einem festen Tau verbinden. Hier lernt man die Facette aller Menschen erst richtig zu deuten… Cover / Buch: Das Buch ist hochwertig und ansprechend verarbeitet. Das Cover lädt zu Assoziationen ein und ergänzt sich perfekt mit dem ersten Band „Regengötter“. Der Farbton ist anders, blau für den Regen, rot für die Glut. Das Cover spiegelt Passagen aus dem Thriller wieder. Das Schriftbild ist sehr angenehm, die Kapitel von angenehmer Länge. Das Buch ist sehr seitenstark und grenzwertig im Format. Es liegt leider nicht so angenehm in der Hand, da die vielen Seiten dem Buch die Festigkeit und Kompaktheit nehmen. Der Autor: "James Lee Burke, 1936 in Louisiana geboren, wurde bereits Ende der Sechzigerjahre von der Literaturkritik als neue Stimme aus dem Süden gefeiert. Nach drei erfolgreichen Romanen wandte er sich Mitte der Achtzigerjahre dem Kriminalroman zu, in dem er die unvergleichliche Atmosphäre von New Orleans mit packenden Storys verband. Burke, der als einer der wenigen Autoren sogar zweimal mit dem Edgar-Allan-Poe-Preis für den besten Kriminalroman des Jahres ausgezeichnet wurde, lebt abwechselnd in Missoula/Montana und New Orleans. www.jamesleeburke.com" Fazit: Ja, der Autor selbst hat Recht, wenn er bei seiner Fortsetzung für Sheriff Huckberry Holland in „Glut und Asche“ von seinem besten Werk spricht. Ich stimme ihm da uneingeschränkt zu. Wobei sich „Regengötter“ auch nicht verstecken muss, es wäre zu schade um diesen Auftakt! Ein Thriller von brutaler und rasanter Genialität, der das Beste der Besten vereint und absolut überzeugt und gerne 5 Sterne verdient hat! Ein wuchtiges Lesehighlight!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.