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Rezension zu
Clara Rilke-Westhoff

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Schülerin Rodins

Von: YukBook
24.11.2015

Der Name Rainer Maria Rilke ist sicher jedem ein Begriff, doch welch bemerkenswerte Persönlichkeit an seiner Seite lebte, erfuhr ich erst in dieser Biografie von Marina Bohlmann-Modersohn. Ihre Lebensgeschichte ist beneidenswert und tragisch zugleich. Beneidenswert deshalb, weil sie gezielt ihren Weg als Künstlerin beschreitet und sich von ihrer Heimatstadt Bremen aus zu zahlreichen europäischen Städten begibt, um sich inspirieren zu lassen. Sie holt sich Anregungen in der Alten Pinakothek in München und im Pariser Louvre, nimmt Kurse an der Académie Julian, wird Schülerin Rodins, verbringt eine arbeitsreiche Zeit in Rom und reist sogar nach Kairo, um eine Büste für eine Baronin zu fertigen. Ein bedeutender Ort, wo Clara auch ihren künftigen Ehemann Rainer Maria Rilke kennenlernt, ist Worpswede. Heinrich Vogeler hat dort einen Bauernhof in ein Atelier umgebaut, wo sich die Künstlerkolonie regelmäßig trifft. Die Beziehung zwischen Clara und Rainer ist höchst ungewöhnlich: Während andere sich zusammentun, um der Einsamkeit zu entfliehen, bezwecken die beiden genau das Gegenteil: Die Gemeinsamkeit soll die nötige Stille und Ungestörtheit schaffen, um sich vollkommen ihrem jeweiligen künstlerischen Schaffen zu widmen. Trotz immenser Anstrengungen gelingt es dem Paar jedoch nicht, von ihrer Kunst zu leben und eine stabile Existenz aufzubauen. Die Autorin setzt sich auf sensible Weise mit der Entwicklung und dem Leidensweg der Künstlerin auseinander. Durch zahlreiche Briefe und Tagebucheinträge von Rainer Maria Rilke und Paula Becker lässt sie die Figuren und das Auf und Ab zwischen Hoffnung und Verzweiflung lebendig werden. Ein gründlich recherchierter, hervorragender Lesestoff nicht nur für Kunstinteressierte.

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