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Rezension zu
Böse Lügen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Geniale Irrwege

Von: Angelika O.
23.11.2015

Drei Menschen, jeder hütet ein Geheimnis, eine verzweifelte Suche nach einem vermissten Kind und ein Gemeinschaft die zu einem gefährlichen Mob wird. Angesiedelt ist die Geschichte in der kargen Region der Falkland Inseln. Die dürre Landschaft, das wilde Meer und das Tierleben auf den Inseln und im Wasser sorgen für unterschwelligen Nervenkitzel. Aufgebaut ist der Roman echt genial, keine rasende Geschwindigkeit, aber doch mit einem gewissen Tempo. Die Suche nach dem ersten vermissten Kind sorgt schon dafür, dass man sich so seine Gedanken über alle Beteiligten macht. Catrin wird von den Geistern ihrer Söhne heimgesucht, ist abgestumpft und fristet ihre Tage so dahin. Sie such mit, ist aber emotional nicht dabei. Verständlich, wenn man so nach und nach ihre Geschichte erfährt. Auch Callum kämpft mit seinen Dämonen. Er war im Falkland Krieg und hat schlimme Sache erlebt und getan. Seine Erlebnisse kommen immer wieder hoch und seine Aussetzer werden immer Schlimmer, doch nur seine Therapeutin weis davon. Und Rachel versucht ihre Schuld am Tod der Jungs und an dem Verlust ihrer besten Freundin bei Alkohol und Tabletten zu suchen. Denn sie fühlt sich doppelt Schuldig an ihrer Freundin, nicht nur wegen der Jungs, sondern auch wegen dem Geheimnis das sie vor Catrin all die Jahre hatte und immer noch hat. Während der paar Tage, in der die Geschichte handelt, erfährt man so nach und nach die Lebensgeschichte der drei Hauptpersonen. Jeweils aus der Ich-Perspektive erzählen Catrin, Callum und Rachel ihre Part. Spannend gemacht, man taucht tief in die Psychen und Gedankengänge des jeweiligen Erzählers ein. Ein Schnitt am Ende der jeweiligen Sicht, lässt Fragen offen und man ist erst mal sauer, weil der entscheidende Moment fehlt. Doch in der dritten Sicht, Rachels Geschichte, fügt sich alles zu einem Ganzen zusammen. Man ist hin und her gerissen, glaubt die Wahrheit zu kennen und wird immer wieder mit etwas Neuem konfrontiert. Und am Ende ist alles Anders, als man denkt – genial, aber übertrieben und auch beängstigend. Sharon Bolton hat schon einige Thriller veröffentlicht, darunter auch eine Serie. Böse Lügen ist eigentlich ein in sich abgeschlossener Roman, hat aber so ein Ende, dass man glauben könnte, da kommt noch mal was nach. Das Cover ist ganz nett, zeigt aber leider nicht die Düsternis und Kargheit der Inseln. Mein Fazit: Ein gelungener Spannungsroman in dem nicht alles so scheint wie es einem erscheint, ein genialer Irrweg, dessen Auflösung erschreckend ist. Leider hatte ich am Ende der Geschichte irgendwie ein Deja-vu Erlebnis und das fand ich doch seltsam, denn von der Autorin hab ich meines Wissens nach noch nie etwas gelesen, vielleicht irre ich mich aber auch.

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