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Rezension zu
Mami, warum sind hier nur Männer?

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ganz lustig, meistens

Von: Gackelchen
14.11.2015

Worum es geht: "Ich hasse Schwule. Ich dachte, bevor Sie das hier als irgendein emotionales Toleranzgeschwafel missdeuten, stell ich das lieber klar. Schwule gehören zu den nervtötesden Zeitgenossen unter der Sonne. Ich weiss das, ich betreibe ein Gay-Resort auf Sardinien." Verkehrte Welt im Gay-Resort auf Sardinien: Hotelier Helmer Klotz, selbst schwul, verachtet seine homosexuelle Klientel aus tiefstem Herzen. Dann gewährt er in einer Notsituation Ilka, einer frisch verlassenen Mutter mit ihren zwei Kindern, Unterkunft. Damit treffen zwei Welten aufeinander, die unterschiedlicher kaum sein können. Denn auf eine Konfrontation mit so viel Heterosexualität sind Helmers Hotelgäste nicht vorbereitet, die aufgeweckte Kleinfamilie stiftet ordentlich Unruhe und Chaos. Und doch sind es am Ende ausgerechnet die von der Liebe enttäuschte Heterofrau und ihre Kinder, die dem bärbeißigen Hotelchef vor Augen führen, dass es unter Homosexuellen durchaus auch liebenswerte Exemplare gibt. Meine Meinung: Zeit, mal über sich selbst zu lachen. Surmann bringt übertriebene Humorspitzen, die einen denken lassen "Darf man das schreiben?" nur um dann doch zu lachen. Der Stil der Geschichte, vor allem Ilkas Kapitel, liessen an Kerstin Giers Mütter Mafia denken. Leider passiert nicht schrecklich viel. Sobald Ilka da ist, wird auf Situationskomik durch die Kinder gehofft. Surmann versucht hierbei eine Parade an Schwulenklischees zu porträtieren die teilweise leider ein wenig peinlich werden. Öfters dachte ich mir, dass der liebe Volker einfach mal ordentlich über die Szene ablästern wollte, und wie kann man das besser als in einem Roman? Ist ja auch ganz lustig, meistens! Leserfreundlich fand ich, dass der Autor sich bewusst ist, dass nicht nur Kenner das Buch kaufen und hat gleich eine Vokabelliste mit eingebaut. Abwechselnd dürfen die Figuren den Kindern und Ilka szenetypische Begriffe erläutern. Ilka hat leider keinerlei Sympathien bei mir erweckt, da war mir der Helmer dann doch lieber. Dank der vielen Perspektiven ist das Ablehnen einer Figur allerdings nicht tragisch. Ich glaube Ilka hat höchstens 7 Kapitel für sich. Gegen Ende wirds dann doch noch mal ein bisschen spannend, dank Ilkas Mann. Vorhersehbar aber wen störts? Man kriegt, was man erwartet hat, beim Kauf, sogar ein bisschen mehr. Dieses Buch kann als Urlaubslektüre ruhig in den Koffer!

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