Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford

Von: dorli aus Berlin
09.11.2015

Kansas-Territorium in den 1850er Jahren. Der Abolitionist John Brown zieht durch die Lande, um Sklaven zu befreien. Bei einer Auseinandersetzung mit dem Sklavenhalter Dutch Henry Sherman wird der Vater des jungen Farbigen Henry Shackleford getötet. Brown nimmt Henry - den er irrtümlicherweise für ein Mädchen hält - in seine Truppe auf… Als Abolitionismus wird eine Bewegung bezeichnet, die die Abschaffung der Sklaverei zum Ziel hatte. Die Mitglieder verlangten die sofortige Freilassung aller Sklaven, wobei sie zur Durchsetzung ihrer Forderungen auch vor blutigen Übergriffen nicht zurückschreckten. Ein berühmter Anführer der Abolitionisten war der US-Amerikaner John Brown. Brown war äußerst gottesfürchtig und wirkt in seinem Tun sehr fanatisch. Beharrlich und zielgerichtet kämpfte er mit unerbittlicher Gewalt gegen die Sklaverei. James McBride macht den kleinen Henry Shackleford zu einem Mitreisenden in Browns Gefolge und lässt ihn Browns kämpferische Aktivitäten – von der Schlacht von Black Jack 1856 bis hin zu dem Überfall auf Harpers Ferry im Oktober 1859 – miterleben. Henry berichtet als Ich-Erzähler von seinen Erlebnissen mit Browns „Pottawatomie Rifles“. Dafür hat der Autor ihm eine lockere Sprache in den Mund gelegt, die authentisch wirkt und sehr unterhaltsam ist. Seine lebhaften Schilderungen und die wortwitzigen, manchmal etwas derben Beschreibungen haben mich durchweg begeistert. Henry ist ein gewitztes Kerlchen, etwas naiv, aber durchaus in der Lage, seine Möglichkeiten zu durchdenken, bevor er handelt. So entdeckt er schnell, dass es von Vorteil ist, als Mädchen mit der Truppe um John Brown umherzuziehen und klärt dieses Missverständnis daher nicht auf. Henry unternimmt einige Fluchtversuche, denn er hat sich als Sklave bei Dutch Sherman recht wohl gefühlt, weil er, anders als in Browns Truppe, nie unter Hunger und Kälte gelitten hat. Doch die Versuche misslingen. Nach und nach empfindet er das Leben in der Armee des „Alten Mannes“ als angenehm und irgendwann vergisst er einfach, ans Weglaufen zu denken. „Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford“ ist ein amüsant erzählter Roman aus der Zeit vor der Sklavenbefreiung. Mir hat dieser Ausflug in die amerikanische Historie sehr gut gefallen. Man fühlt sich an die Bücher von Mark Twain erinnert - James McBride hat Henry Shackleford mit einem ähnlichen Humor ausgestattet, wie man ihn von Twains Protagonisten kennt.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.