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Rezension zu
Der Junge, der mit dem Herzen sah

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein ganz tolles Buch :-)

Von: Irve
05.11.2015

Milo lebt mit Mutter Sandy und Oma „Gran“ Lou zusammen. Er liebt seine Gran abgöttisch, passt auf sie auf, geht ihr zur Hand und spürt einfach, wenn sie Hilfe braucht. Er tut das alles gerne, sehr gerne sogar. Doch seine Mutter meint, dass der Junge damit überfordert ist und beschließt, Lou in ein Altersheim zu geben. Dabei ist es Sandy, der alles über den Kopf wächst, seit ihr Leben in eine andere Richtung als geplant gedrängt wurde. Auch ihr hilft Milo, wo er kann – sogar ein geeignetes Heim für seine geliebt Gran zu finden, obwohl dies eigentlich das Letzte ist, was er möchte. Daher gibt er sich selbst das Versprechen, Lou schnellstmöglich dort wieder heraus, zurück nach Hause, zu holen. Jedoch braucht er dafür einen Plan – und der entwickelt sich in eine ganz andere Richtung, als ursprünglich vom Jungen ausgeheckt. Denn was Milo in dem Heim „Vergissmeinnicht“ sieht und erlebt, ist mehr, als er zunächst zu begreifen vermag. Als er aber das gesamte Ausmaß begreift, ist er fassungslos – ich war es auch. Ich denke, spätestens in dieser Phase hat sich der Junge in jedes Leserherz geschlichen, vermutlich hatte er das aber schon viel eher getan :-) Ich denke jetzt nicht in erster Linie an Milos Augen-Erkrankung. Der Junge leidet an Retinitis pigmentosa, was bedeutet, dass sich sein Sehbereich immer weiter verkleinert, bis er schließlich erblindet. Noch ist es für Milo so, als würde er die Welt durch ein Schlüsselloch betrachten. Doch das reicht ihm aus, um Unrecht zu erkennen. Nein, ich denke vielmehr an die große Güte des Jungen, seine Empathie, seine Selbstlosigkeit. Milos Herz ist am richtigen Fleck und es ist groß, denn neben Gran und ihren neuen Freunden aus dem Heim, denen er allen helfen möchte, berühren ihn auch die Schicksale anderer Menschen, für die er Lösungen sucht – und hilft damit nicht zuletzt sich selbst. Denn wenn man sich kennt, ist man automatisch miteinander verwoben. Folglich macht das Glück der anderen auch Milo glückich! Virginia Macgregor verbindet mehrere eigentlich traurige Schicksale zu einer wunderbaren Geschichte. Sie zeigt, dass man die Hoffnung nicht verlieren darf. Man wird sicher nicht immer den Sieg davon tragen, aber wer nicht kämpft, hat schon verloren. Es endet nie alles rosarot, es gibt immer Dinge, die schiefgehen, manches bleibt offen, weil eine schnelle Klärung nicht möglich ist, und einiges wird sicher anders verlaufen als geplant oder erhofft. Bei manchen Dingen landet man aber dafür einen dicken Erfolg! Die Autorin hat mich mit ihrem flüssigen Stil, der trotz aller Probleme lockeren Schreibe, ganz schnell für mich gewinnen können. Die Geschichte wirkt größtenteils recht konstruiert, da sie hin und wieder gerne Extreme ausreizt und manches zu zufällig kompatibel erscheint. Innerhalb der Macgregor´schen Erzählwelt ist der Roman aber eine sehr runde Sache. Sehr gut hat mir zudem gefallen, dass das Schlusscredo nicht lautet: „Ende gut, alles gut.“, sondern dass hier sowie im Leben auch einfach nicht alles perfekt laufen kann. Die Vielzahl an Charakteren ist der Autorin gut gelungen. Im Roman gibt es überwiegend gute Menschen, die nicht gleichgültig durch das Leben gehen, aber auch die Spezies der Egoisten, die nur das eigene Wohl und sonst gar nichts interessiert, ist vertreten. Alles diese erdachten Charaktere sind detailliert, teilweise auch sehr tief und facettenreich und allesamt authentisch mit dem Schreibwerkzeug gesschnitzt. Alles zusammen macht aus „Der Junge, der mit dem Herzen sah“ ein empfehlenswertes Highlight an meinem Bücherhimmel. Inhalt Eine große Geschichte über einen kleinen Jungen mit einem besonderen Blick auf die Welt. Der neunjährige Milo leidet unter Retinitis pigmentosa: Sein Sehvermögen lässt immer stärker nach, und irgendwann wird er vollständig erblinden. Aber noch sieht er die Welt – wenn auch nur wie durch ein Nadelöhr. Doch so bemerkt er Kleinigkeiten, die anderen entgehen. Als seine 92-jährige Großmutter dement wird und in ein Altersheim umziehen muss, fallen Milo dort seltsame Vorgänge auf. Die Erwachsenen interessieren sich für Milos Erkenntnisse nicht, und so bleiben ihm nur der Koch Tripi und sein Ferkel Hamlet, um ihm bei seiner Mission zu helfen. Milo ist nämlich entschlossen, seine Großmutter wieder nach Hause zu holen, die Machenschaften der Heimleiterin offenzulegen und – vielleicht – seine Eltern zu versöhnen. Das Buch „Der Junge, der mit dem Herzen sah“ von Virginia MacGregor ist im August unter der ISBN-Nr. 978-3-442-54749-4 im Manhattan Verlag erschienen. Der Roman umfasst 416 Seiten und ist ebenfalls als eBook und Hörbuch erhältlich. Die Autorin Virginia Macgregor ist in Deutschland, Frankreich und England aufgewachsen, erzogen von einer Mutter, die nie müde wurde, Geschichten zu erzählen. Sobald Virginia alt genug war, selbst einen Stift zu halten, begann sie mit dem Schreiben, oft bis tief in die Nacht hinein – oder in der Schule, versteckt hinter dem Mathebuch. Virginia wurde benannt nach zwei großen Frauen, Virginia Wade und Virginia Woolf – in der Hoffnung, sie würde entweder Schriftstellerin oder ein Tennisstar werden. Nach ihrem Studium in Oxford begann sie, neben ihrem Beruf als Englischdozentin und Hauslehrerin, regelmäßig zu schreiben. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann in Berkshire.

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