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Rezension zu
Der Thron der Finsternis

Der Thron der Finsternis (Demon Zyklus 4, Peter V. Brett)

Von: Poldi
01.11.2015

Arlen und Jardir sind bei einem Zweikampf über den Rand einer Klippe gestürzt und werden seitdem vermisst. Und während sich die Krasianer neu sortieren müssen und Inevera ihren Platz an der Spitze des Volkes verteidigt, werden Leesha, Rojer und Gared immer weiter in die politischen Belange der freien Städte hereingezogen. Dabei quält sich Leesha mit einem großen Geheimnis herum, denn immer noch wächst ein Kind unter ihrem Herzen zu neuem Leben heran... Als großer Fan der Reihe von Peter V. Brett konnte ich es kaum abwarten, den vierten von fünf Bänden endlich zu lesen, der richtig fiese Cliffhanger zum Ende des letzten Romans war immer noch sehr präsent. Dieser wird dann hier auch recht schnell aufgelöst, wobei überraschend wenig über die beiden Männer an der Spitze im Kampf gegen die Dämonen vorkommt. Die wenigen Szenen, die sich den beiden widmen, sind sehr packend und düster, doch nach etwa einem Drittel der Handlung kommen die beiden gar nicht mehr vor. Auch schade finde ich, dass in den typischen Rückblicken Ashia mehr Tiefe verliehen wird – auch wenn sich hier einiges vom Vorgängerband wiederholt – diese aber später nur noch recht selten vorkommt und keine zentrale Rolle einnimmt. Später widmet sich die Handlung vor allem Leesha, Rojer und Gared, die sich in Angiers wieder mit dem Adel und ihren ganz speziellen Ränkeschmieden herumschlagen müssen. Hier gibt es zwar einige Highlights, gefühlsbetonte Szenen und eine Vertiefung der Charaktere, insgesamt ist dieser Teil für meinen Geschmack jedoch etwas zu lang geraten. Auch die Bedrohung durch die Dämonen, die eigentlich das zentrale Thema der Reihe ist, wird hier sehr vernachlässigt. Schade, denn so geht auch viel Stimmung ungenutzt dahin. Dennoch habe ich diesen Band sehr, sehr gern gelesen, da er wieder andere Facetten der sehr komplexen Welt zeigt, andere Schauplätze in den Mittelpunkt rückt und auch die beiden so gegensätzlichen Völker gekonnt aufeinander treffen lässt. Auch Dorn, der bereits in der Novelle „Das Erbe des Kuriers“ vorgestellt wurde, nimmt hier einen entscheidenden Einfluss auf den weiteren Verlauf und stellt eine interessante neue Facette dar. Gegen Ende zieht die Handlung noch einmal ordentlich an und endet wieder mitten in der Handlung, sodass ich schon jetzt dem Nachfolger entgegenfiebere – auch wenn dieser wohl noch etwas auf sich warten lässt. Das Tolle an Bretts Charakteren ist, dass sie weder komplett gut noch komplett böse sind. Auch die Helden wie Leesha und Rojer haben ihre sehr menschlichen Schwächen, treffen falsche Entscheidungen und verhalten sich ungerecht. Auf der anderen Seite die Krasianer, die trotz ihrer Härte und der Brutalität doch zum Wohle der Menschheit und gegen die Dämonen handeln – mit einigen Ausnahmen natürlich. Viele Figuren werden hier noch tiefgreifender dargestellt, insbesondere Leesha, Thamos und Abban stechen hierbei hervor. Wieder liest sich die Handlung sehr flüssig, sofern man sich die vielen krasianischen Begriffe eingeprägt hat. Sehr gefallen hat mir auch der Einblick in die Gedanken eines Seelendämons, der sich auch sprachlich von den anderen Passagen absetzt. Zwar hat „Der Thron der Finsternis“ seine Schwächen, lässt sich vom adligen Intrigenspiel zu sehr ablenken und erzählt zu wenig von Arlen, Jardir und Renna. Dennoch ist wieder ein sehr atmosphärischer, dichter und ungewöhnlicher Fantasy-Roman entstanden, der sowohl die erdachte Welt als auch die Charaktere in noch mehr Farben erstrahlen lässt und die Handlung, vor allem den Krieg zwischen den Völkern, vorantreibt.

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