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Rezension zu
Schau mir in die Augen, Audrey

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Liebenswerte Charaktere, aber leider ein bisschen oberflächlich

Von: Cleos Bücherblog [www.ichlesehaltgern.com]
01.11.2015

5 Dinge, die mir spontan zum Hörbuch einfallen: Cooles Cover (PINK!), interessanter Titel, Frau Kinsella macht jetzt auch Jugendbücher? Maria Koschny (Katniss Everdeen) liest das echt gut!, leider war’s ein bissl kurz… Das sagt der Verlag über das Hörbuch: Audrey ist Mitglied einer ziemlich durchgeknallten Familie: Ihr Bruder ist ein Computernerd, ihre Mutter eine hysterische Gesundheitsfanatikerin und ihr Vater ein charmanter, ein bisschen schluffiger Teddybär. Doch damit nicht genug – Audrey schleppt noch ein weiteres Päckchen mit sich herum: Nämlich ihre Sonnenbrille, hinter der sie sich wegen einer Angststörung versteckt. Bloß niemandem in die Augen schauen! Als sie eines Tages auf Anraten ihrer Therapeutin beginnt, einen Dokumentarfilm über ihre verrückte Familie zu drehen, gerät ihr immer häufiger der gar nicht so unansehnliche Freund ihres großen Bruders vor die Linse – Linus. Und langsam bahnt sich etwas an, was viel mehr ist, als der Beginn einer wunderbaren Freundschaft… Hörbuchpreisträgerin Maria Koschny liest Audreys Geschichte wie schon Rebecca Bloomwoods Shopaholic-Abenteuer humorvoll und mit viel Gefühl. Meine bescheidene Meinung: Als ich gefragt wurde, ob ich das neue Buch von Sophie Kinsella lesen wollte, war ich doch etwas überrascht, dass es sich weder um einen Becky Bloomwood noch um einen anderen ChickLit-Roman handelte, sondern um ein Jugendbuch. Und das klang auch noch verhältnismäßig ernst und daher zögerte ich nicht lange und sagte zu. Da ich die Stimme von Maria Koschny (die bereits 28 Tage lang von David Safier sehr eindrucksvoll gelesen hatte) sehr mag, entschied ich mich für das Hörbuch. Die Laufzeit von gerade etwas über 4 Stunden erschien mir nicht wirklich viel (auch wenn es sich um eine gekürzte Lesung handelt) und ich stellte dann nach dem Hören der Geschichte fest, dass es gerne noch hätte etwas länger sein dürfen… Aber von Anfang an: Mit Beginn der CD wurde ich direkt in die Handlung hinein katapultiert, was ich super fand, denn so lernte ich Familie Turner, bestehend aus - Audrey (das Mädchen mit der Sonnenbrille), - ihrer Mutter Ann (mit leichtem Hang zu Hysterie und glühende Anhängerin der DailyMail) - ihrem Vater Chris (der charmante schluffige Teddybär, der glücklich ist, wenn seine Familie es ist), - ihrem älteren Bruder Frank (Computerspiele Nerd mit nicht entdecktem Potenzial) und - ihrem kleinen Bruder Felix, der eigentlich nur spielen will, gleich auf einem Haufen kennen und ich war bereits nach den ersten Minuten schockverliebt! Jedes einzelne Familienmitglied wird sehr liebenswürdig mit all seinen Schrullen vorgestellt und ich konnte nicht anders, als sie tutti completti in mein Herz zu schließen. Erzählt wird die Geschichte von Audrey selbst: nachdem sie ihre alte Schule nach einem schlimmen Vorfall verlassen hat, ist sie bis zum Beginn des neuen Schuljahres freigestellt und ist zu Hause. An alltägliche Dinge wie einfach zum Bummeln raus zugehen, sind für den Teenager, der seine Augen nach dem Vorfall hinter einen großen schwarzen Sonnenbrille verbirgt, nicht zu denken. Eine Wende bringt Dr. Sarah, Audreys Therapeutin, die ihr zu einem Video-Projekt in der Familie rät und welches Audrey auch kurze Zeit in die Tat umsetzt. Jetzt wird’s erst richtig lustig, denn zu den “normalen” Erzählungen kommen noch sogenannte “Drehbuchszenen” hinzu, die die Familie Turner in all ihrer Verrücktheit porträtieren. Allen voran Audreys älterer Bruder Frank, der es sich in den Kopf gesetzt hat, bei einer Videospiel WM den ersten Platz zu belegen. Da das allerdings nicht alleine geht, hat er sich Unterstützung geholt: seinen guten Freund Linus. Wer jetzt sagt: “Ah, okay! Ich weiß Bescheid – musst nicht weiterschreiben!”, hat allerdings nur bedingt recht, denn die Geschichte um Audrey(, ihre Sonnenbrille) und Linus ist schon ein bisschen verzwickter als man zuerst annimmt, aber ich möchte da nichts vorweg nehmen. Mir hat Schau mir in die Augen, Audrey recht gut gefallen, was hauptsächlich an den Charakteren lag. Die Geschichte war mir leider zu flach – ich hatte mir mehr Auseinandersetzung mit der Krankheit an sich gewünscht; ich hatte nicht wirklich das Gefühl, dass die Autorin sich über ein bisschen Wikipedia und Google hinweg großartig mit dem Thema beschäftigt hätte. Stattdessen wurde Franks Videospiel-Mania minuten- und kapitel-lang zelebriert, was es für die Handlung nicht wirklich gebraucht hätte. Vor allem das Ende war in meinen Augen viel zu abrupt und zu schnell wieder heile Welt. Wie oben angemerkt, handelt es sich beim Hörbuch um eine gekürzte Lesung – vielleicht wurde da am Ende ein bisschen zu viel weg geschnippelt. Wer gute Unterhaltung mit liebenswerten Charakteren und einer jugendlichen Liebesgeschichte sucht, ist hier recht gut beraten. Wer sich allerdings eine etwas tiefere Auseinandersetzung mit der Thematik wünscht, wird bei Schau mir in die Augen, Audrey etwas unbefriedigt zurückbleiben.

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