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Rezension zu
Auf und davon

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Anders als erwartet, aber dennoch interessant...

Von: Nadja
26.10.2015

Meine Meinung: Ich habe mich schon vor dem Erscheinungstermin sehr auf Auf und davon gefreut, ich liebe Roadtrips in Büchern und die Kurzbeschreibung klang doch sehr vielversprechend. Ausserdem ist da noch das Cover, welches förmlich nach einem tollen Roadtrip schreit. Doch schnell musste ich feststellen, dass das Buch nicht ganz so war, wie ich es erwartet hätte. Als erstes wäre da Mim, die nicht unbedingt eine typische Protagonistin ist. Sie ist sehr eigenwillig und ich hatte anfangs ziemliche Probleme mich mit zurecht zu finden, da sie teilweise doch sehr starke Meinungen hat. Damit wirkt sie teilweise leider ziemlich überheblich, besonders da sie die unangenehme Eigenschaft hat Leute aufgrund nur eines oberflächlichen Merkmales (wie beispielsweise ein Name) abzustempeln. Sie ist selbst eher ungewöhnlich und verurteilt "normale" Leute gerne einmal als langweilig und engstirnig. Dennoch ist mir Mim mit der Zeit ans Herz gewachsen, sie hat definitiv ihre Fehler und ich konnte ihrem Verhalten nicht immer zustimmen, aber man merkt doch, dass sie sich im Verlauf der Geschichte entwickelt und sich anderen Leuten auch mehr zu öffnen beginnt. Besonders die Freundschaften, die sie im Verlauf der Geschichte schliesst, haben auch zu ein paar echt schönen Momenten geführt. Besonders wie sie sich um Walt, einen behinderten Jungen, der ganz auf sich allein gestellt ist, kümmert und wie wichtig er und Beck ihr werden hat mir gut gefallen. Was ich allerdings schade fand war, wie wenig Themen wie Behinderung oder auch psychische Krankheiten in der Geschichte wirklich ernsthaft behandelt werden, obschon sie mehrmals angesprochen werden. Man erfährt zwar, dass Walt geistig behindert ist, dadurch dass die Geschichte ganz aus Mims Sicht geschrieben ist, erfährt man jedoch kaum was die Auswirkungen für ihn sind und wie er damit zurecht kommt. Zudem mochte ich zwar, wie viel er Mim bedeutet, doch ich fand es ein bisschen fragwürdig, dass sie ihn einmal als ihr "Haustier" bezeichnet. Das Thema psychische Krankheit wird im Buch zwar öfters angesprochen und man merkt auch wie Mim durch die ständige Sorge ihres Vaters beeinflusst wird, doch über die Folgen ihrer Krankheit (oder woran sie überhaupt wirklich leidet) erfährt man so gut wie nichts. Wie schon erwähnt ist die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Mim erzählt. Dazwischen bekommen wir auch immer wieder Briefe die Mim an eine gewisse Isabel schreibt, lange weiss man nicht wirklich um wen es sich dabei handelt und die Auflösung hat mir wirklich richtig gut gefallen. Der Schreibstil war sehr umgangssprachlich, was mir eigentlich nicht schlecht gefallen hat, nur in den Briefen war es teilweise etwas zu viel des Guten. Mims Gedanken waren aber durchaus interessant, besonders wenn sie gegen Ende des Buches teilweise Dinge die sie in früheren Briefen geschrieben hat in Frage stellt, woran man schön sehen kann wie sie sich entwickelt hat. Die Handlung war eigentlich durchgehend interessant, wobei mir aber gewisse Dinge einfach ein bisschen zu schnell abgehandelt wurden. Es gibt ein paar doch sehr erschreckende Ereignisse, deren Auswirkungen auf Mim für meinen Geschmack viel zu wenig betrachtet wurden. Ich hätte es besser gefunden wenn diese Themen wie Tod und Vergewaltigung nicht so schnell abgehandelt worden wären. Insgesamt sind viele Dinge die Mim auf ihrem Road Trip erlebt, obschon es auch schöne Momente gab, nicht gerade toll. Fazit: Auf und davon war ziemlich anders als ich es erwartet hätte, besonders da der Road Trip auf den sich Mim begibt nicht ganz das ist, was man sich unter einem schönen Road Trip vorstellt. Auch wenn Mims ungewöhnlicher Road Trip durchaus interessant war und mir ihre Entwicklung gut gefallen hat, hatte ich auch einige Probleme mit der Geschichte, beispielsweise das viele ernste Themen zwar angedeutet, aber nie richtig behandelt wurden.

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