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Rezension zu
Die Stimmen der Toten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

"Die Stimmen der Toten" #AshHenderson

Von: Kaisu
23.10.2015

"Leider beobachten wir nach wie vor eine beklagenswerte Häufung von Gewalttaten seitens Mr Henderson." [...] "Ich kann eine Entlassung zu diesem Zeitpunkt wirklich nicht empfehlen. Er stellt eindeutig eine fortgesetzte Gefahr für die Öffentlichkeit dar." (S.25) Ja ja, der gute Ash Henderson hat es eindeutig nicht leicht im Leben. Erst der grausame Fall mit seiner Tochter, seine zerstörte Ehe und nun sitzt er wegen des Mordes an seinem Bruder im Gefängnis. Hinzukommt, dass er jedes Mal, wenn sich die Chance nähert Berufung einzulegen, wie ein geprügelter Hund ausschaut und ihm diese Tat zur Last gelegt wird. Es scheint, als ob alle frohen Lebensgeister den ehemaligen Detective verlassen hätten und der nun vor sich dahin siecht. Tatsächlich macht er auch auf seine Kollegen diesen Eindruck. Erst als sie ihm von dem aktuellen Fall erzählen und dass sie seine Hilfe brauchen - als Berater - flammt die kleine Flamme der Lebensenergie wieder in ihm auf. Doch wie wollen sie ihn aus dem Gefängnis holen, wenn eine gewisse Widersacherin immer ihre Schergen hereinbringt und ihn halt tot prügelt? Kurze Zeit später befindet sich Ash an der frischen Luft, außerhalb der vertrauten schwedischen Gardinen. Natürlich gibt es einen Haken und der befindet sich vor allem an seinen Füßen. Fußfesseln. Und wer erklärt ihm strahlend, dass er auf ihn aufpasst und immer in seiner Nähe bleiben muss, damit die Kavallerie nicht anrückt? Richtig: Die liebe quirlige Quasselstrippe Alice! Besser hätte es Ash nicht treffen können. Nicht. Doch schnell freundet er sich mit seiner Situation an und vertieft sich in die Arbeit. Immerhin hat er einen neuen beratenden Job ohne dem er nicht in Freiheit wäre. Der Inside-Man ist wieder aktiv geworden. Der Mann, der ihm vor acht Jahren entwischt ist. Der Mann, der Frauen entführte, ihnen den Bauch aufschlitze und Babypuppen einsetze. Der Mann, der dafür sorgte, dass von diesen Frauen vier qualvoll starben und drei in letzter Minute gerettet werden konnten. Es gibt also Zeugen und diese können ihm gefährlich werden. Was wohl einer seiner Gründe für die Rückkehr sein wird. Aber Ash wäre nicht Ash, wenn er seine neue Freiheit nicht auch für seine Zwecke missbrauchen würde und so schmiedet er eifrig an Plänen zur Vernichtung von Mrs Kerrigan. Was allerdings nicht so einfach ist, immerhin muss Alice immer in seiner Nähe sein und er steht unter ständiger Beobachtung. Ein guter Plan muss also her und so taut er langsam alte Bekanntschaften wieder auf, um zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können: Den Tod von Frau Kerrigan und die Aufspührung des Inside Killers. Klingt alles nach einem guten Plan. Nur ist das Leben nie so einfach, wie man es gerne hätte und so stolpert er über einige Steine, bevor seine Ziele endlich etwas in die Nähe rücken. Schließlich schlafen seine Gegner nicht und kennen seine Schwächen genauso, wie er deren. Man merkt schon, dass es in diesem zweiten Teil recht turbulent zugeht. Das was mich am ersten Teil etwas gestört hatte - nämlich die zahlreichen Ausführungen zur Mafia - wurden hier extrem zurückgeschraubt. Es geht jetzt eher um Rache und das Ausbügeln alter Fehler. Dabei wird wieder nicht gerade sonderlich zimperlich vorgegangen. Trotzdem kommt der Humor nicht zu kurz. Nicht nur das Duo Ash & Alice, sondern auch eine neue Figur namens Babs sorgt für einige Schmunzler in dem Buch. Dieser Humor in der brutalen Welt macht das Buch eigentlich für mich aus. Man schneidet auf de einen Seite schwere Themen an und dessen ungeachtet, auf der anderen Seite lässt man den bitterbösen Humor durchblitzen, der so manche Situation auflockert. Auch mag ich, dass der kaputte Ex-Detective Henderson nicht mit Samthandschuhen angepackt wird. Er muss den Weg gehen, den jeder gehen muss wenn er Mist baut. Ob Ash im Gegenzug dabei immer mir fairen Mitteln spielt, ist die andere Seite. Alles in allem hat mich dieser Fortsetzungsband auf jeden Fall überzeugt. Wer diese Reihe noch nicht kennt, sollte schleunigst damit anfangen, denn Stuart MacBride gehört für mich definitiv zu den Neuentdeckungen diesen Jahres! Ich werde also auf jeden Fall am Ball bleiben und freue mich auf neue Bände!

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