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Rezension zu
Zeitfuge

Konnte mich für dieses Genre begeistern!

Von: Sophie Bichon
21.10.2015

"Zeitfuge" ist der erste richtiger Science Fiction Roman mit dem ich mich diesem Genre genähert habe und der mich absolut überzeugen konnte. Im Mittelpunkt steht der todkranke Ellis Roger. Schon vor Jahren hat er die richtige Formel zum Bau einer Zeitmaschine geknackt und wartet seitdem nur noch auf den richtigen Moment diese auszutesten. Als er von seiner Ärztin endgültig erfährt innerhalb der nächsten Monate sterben zu müssen, ist Ellis bereit das Wagnis einzugehen. Was hat ein Mann, der dem Tod geweiht ist, schon zu verlieren? Und so sehr kann sich die Menschheit innerhalb von 200 Jahren doch gar nicht verändert haben...dachte er. Die Welt, in der Ellis Roger landet, hat nichts mehr mit der unseren gemein- und genau das fand ich beim Lesen so faszinierend. Es gibt normalerweise genau zwei unterschiedliche Zukunftsvisionen der Menschheit: Die absolute Apokalypse oder eine friedvolle Welt. Sullivan bedient sich keiner dieser beiden Klischees, sondern schafft seine ganz eigene Vision, die in sich schlüssig ist. Dabei greift er Problematiken unserer Gesellschaft auf und spinnt diese weiter. "Zeitfuge" hat genau das geschafft, was ein Zeitreiseroman meiner Meinung nach beim Leser bewirken sollte: Ein Flektieren über die Gegenwart. Genau von dieser Konfrontation mit der verwerflichen Moral der Jetztzeit lebt dieser Roman. Die Zeitreise ist in diesem Fall nur der Schlüssel, aber nicht das zentrale Motiv von Sullivans Werk. Seine Zukunftsvision steht vielmehr als mahnender Zeigefinger im Mittelpunkt. Stark und eindrücklich wird dem Leser ein Spiegel vorgehalten. Besonders schön in diesem Zusammenhang hat mir ein Gespräch zwischen Ellis Roger und der ältesten Frau der Welt gefallen. Sehr tiefgründig sprechen sie über Gott und was es ist, das die Menschen zusammenhält. Neben der Tiefgründigkeit hat "Zeitfuge" gleichzeitig auch eindeutig einen hohen Unterhaltungswert. Der Schreibstil ist locker und der Roman damit wirklich schnell gelesen. Ich habe ihn innerhalb eines Tages verschlungen. Für diesen interessanten Science Fiction Roman vergebe ich mit Freude fünf von fünf Schmetterlinge und bedanke mich gleichzeitig noch beim Heyne Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars:

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