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Rezension zu
Frauen und Bücher

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Grandios. Über die weibliche Leselust!

Von: Sophie Bichon
21.10.2015

"Die Leserin [...] ist [...] getrieben von dem Wunsch, mehr von den verborgenen, gefährlichen Seiten des Lebens zu erfahren." (S. 414) Frauen und Bücher- Das ist eine interessante und vielversprechende Mischung, der sich Stefan Bollmann in seinem gleichnamigen Sachbuch widmet. Denn wie viele Bücher wären ohne das Lesen und Weiterempfehlen von Frauen in Vergessenheit geraten. Wie viele ohne Frauen erst gar nicht geschrieben worden. Und wie viele Frauen hätten ohne ihre Romane auf Ideen und Selbstverwirklichung verzichten müssen? Stefan Bollmann führt den Leser sehr fachkundig durch drei Jahrhunderte der weiblichen Leselust, begonnen im 18. Jahrhundert. Dabei begegnen wir als Leser durch die Jahrhunderte hinweg wichtigen Autorinnen wie Mary Shelly oder Jane Austen, aber auch berühmten und zugleich passionierten Leserinnen, allen voran Marilyn Monroe. Dem Autor gelingt dabei eine ansprechende Mischung aus Lebens- und Liebesgeschichten. Aus Biographien und den Inhalten wichtiger Klassiker. Nebenbei spannt er einen literaturgeschichtlichen Bogen von der Einführung der Dichterlesung durch Friedrich Gottlieb Klopstock bis hin zum Phänomen Fanfiction und Shades of Grey. Hier muss ich aber kritisieren, dass der Fokus im Abschnitt "Gegenwart" zu sehr auf letzteres gelegt war. Die Leserin von heute wird dort meiner Meinung nach fälschlicherweise und überspitzt als solche dargestellt, welche nur leichte Unterhaltungsromane a la Shades of Grey oder Feuchtgebiete verschlingt und kaum mehr literarischen Anspruch an sich selbst hat. Davon abgesehen hat mich das hohe Nievau in "Frauen und Bücher" sehr angesprochen. Bemerkenswert, dass es zugleich auch noch unterhalten konnte, was wohl auch dem lockeren Schreibstil geschuldet war. Zitate literarisch bedeutender Persönlichkeiten, wie auch Ausschnitte aus ausgewählten (Frauen)büchern verleihen dem Buch genau das richtige Maß an Theorie und Greifbaren. Der Leser kann sich somit genauer vorstellen von was die Rede ist. Vor allem für Leser, die sich in der Welt der klassischen Literatur noch nicht ganz heimisch fühlen, dürfte das eine angenehme Unterstützung sein. Genau so wie das Personen- und Werkregister am Ende des Sachbuches. Auch die Strukturierung des Buches erscheint mir äußerst sinnvoll. In drei verschiedenen Abschnitten wird jeweils das 18., 19. und 20. Jahrhundert unter einer bestimmten These beleuchtet. Am Ende folgt ein kurzes Kapitel zur Gegenwart als Epilog. "Frauen und Bücher- Eine Leidenschaft mit Folgen" konnte mich definitiv überzeugen. Wieder einmal zeigt es uns die Macht des Lesens und wieso wir Bücher so lieben. Dass wir lesen, um zu leben.

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