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Rezension zu
Auf und davon

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

3,5 Sterne für einen sehr speziellen Roman, der berührt und überrascht, aber manchmal auch etwas wirr und langatimg ist

Von: Lesezauber
20.10.2015

Kurzbeschreibung: Manchmal liegt das Ziel woanders, als du denkst Wer würde nicht gerne einfach mal verschwinden? In den nächsten Bus springen und alles hinter sich lassen? Genau das macht die sechzehnjährige Mim Malone. Es reicht ihr, immer das zu tun, was ihr Vater und seine neue Frau für richtig halten. Sie will wissen, weshalb ihre Mom aus ihrem Leben verschwunden ist. Und ihre Gedanken sollen endlich aufhören, in ihrem Kopf Karussell zu fahren. Also steigt sie einfach in den Greyhound-Bus und haut ab, zu ihrer Mom. Während draußen die Landschaft vorbeifliegt, macht Mim einige unvergessliche Bekanntschaften – die wunderbare Arlene, den unheimlichen Ponchomann und den äußerst attraktiven Beck, an den sie ihr Herz zu verlieren droht ... Doch dann verändert ein tragischer Unfall von einem auf den anderen Augenblick alles. Und Mim muss sich den wirklich entscheidenden Fragen in ihrem Leben stellen. Meinung: Puh, also das Buch ist wirklich keine leichte Kost und auch gar nicht leicht zu bewerten. Aber ich will versuchen diesen Umstand der Reihe nach etwas zu verdeutlichen. Mim ist ein sechzehnjähriges Mädchen und sie selbst und ihr Umfeld gehen davon aus, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Psychische Erkrankungen scheinen in der Familie zu liegen und etwas speziell ist Mim in ihren teilweise wirren Gedanken und manchmal merkwürdigen Handlungen auf jeden Fall. Sie ist stark, hat viele Ecken und Kanten, aber gleichzeitig fühlt sie eine starke innere Zerrissen- und Unsicherheit. Sich mit ihr zu identifizieren ist mir nicht immer ganz einfach gefallen, denn dafür war sie mir manchmal doch ein bisschen zu anstrengend, aber berührt hat sie mich mit ihrer Geschichte trotzdem. Auf ihrer Reise wird sie mit vielen ernsten und schwierigen Themen konfrontiert, weshalb die Grundstimmung zumeist doch eher etwas düster ist. Dabei werden die verschiedenen Problematiken zwar alle nur kurz und oberflächlich behandelt, aber hier fand ich das recht ausreichend und zur Geschichte passend. Das Gute daran ist, dass sich zwischen diese eher gedämpfte Grundstimmung aber auch immer lichte, lustige und berührende Momente schieben. Ob nun in Form einiger ganz eigentümlicher Nebencharaktere oder Mims Erfahrungen und Entwicklungen, die sie auf der Reise durchmacht. Auch die Nebencharaktere sind teilweise echt speziell und manchmal etwas schwer greifbar. Aber die wichtigen Vertreter wachsen Mim und dem Leser mit ihren liebevollen Eigenarten ans Herz und die Freundschaften, die sich da entwickeln sind einfach zauberhaft, ehrlich und rein. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Mim, wobei auch von ihr verfasste Briefe eine wichtige Rolle spielen, welche aber erst mit der Zeit wirklich einen Sinn ergeben. Da Mim so hervorstechend ist, ist auch der Schreibstil ziemlich ausgefallen. Es gibt einige wirre Passagen und Gedankengänge, es wird oft lange drum rum geschrieben, ohne wirklich auf den Punkt zu kommen, vieles liest sich holprig und etwas sperrig. Richtig handfeste Spannung kommt trotz manch unerwarteter Wendungen auch nicht wirklich oft auf, dafür wird zu viel Zeit in diese verqueren Gedanken und Handlungen investiert. Aber trotz alledem, schafft es der Autor gar nicht so selten, auch die richtigen Töne zu treffen und den Leser tief, ehrlich und nachhaltig zu berühren. Fazit: Ein Roman, der ganz bestimmt nicht zum Einheitsbrei gezählt werden kann und speziell ist. Einerseits hat er mich oft berührt, nachdenklich gestimmt und überrascht, aber andererseits gab es auch einige langatmige Stellen, viele wirre Momente und schwer nachvollziehbare Handlungen. Am Ende überwiegt durchaus das positive Gefühl, weshalb ich gute 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die gerne etwas Außergewöhnliches lesen, vergebe.

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