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Rezension zu
Verschwörung

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Schön gestaltet und treffend gelesen

Von: Michael Lehmann-Pape
23.09.2015

Da entwickelt einer jahrelang komplexe Technik zur KI, schrieb Programme, baut ein Lebenswerk auf, gilt als einer der fähigsten Köpfe seiner Zeit, wird „gehackt“, verraten und bestohlen, macht weiter und dann, mit einem Druck auf „Return“…… Wobei Frans Balder diese seine wegweisende Entscheidung nicht allzu lange genießen oder bereuen werden wird, einiges tritt dazwischen an hinderlichen Ereignissen. Damit ist allerdings nicht sein kleiner Sohn gemeint, Autist, nicht gut behandelt von seinem Stiefvater, scheinbar ganz in sich versunken, ohne jedes Interesse oder irgendeine Kontaktmöglichkeit zur „Außenwelt“. Bis August mit einem Blatt Papier und einem Stift etwas gestaltet, das über alle Maßen überraschend sein wird. Und das sowohl die „normale“ Polizei als auch die SÄPO als auch gegnerische Kräfte als eben auch Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander miteinander in diesem Fall von Hightech, Datenklau, Diebstahl, Verschwörung und Mord miteinander verknüpfen wird. Sehr stimmig, frisch im Stil, sehr flüssig und mit vielfachen Perspektivwechseln nimmt sich David Lagercrantz des Erbes von Stieg Larsson an. Und ebenso souverän liest Dietmar Bär auf dieser schön gestalteten Audio CD den vierten Band der Millenium Reihe. Die logische Wahl, denn auch die originären Bücher von Stieg Larsson wurden mit Dietmar Bär zu Zeiten vertont. Als extra der CD dem Buch gegenüber finden sich im Booklet einige biographische Daten der Beteiligten Personen und ein kurzer Hinweis auf die Motivation zur Entstehung dieses vierten Bandes der Reihe. Und auch für die Audio Fassung des Thrillers gilt: Es ist schon als gut gelungen zu bezeichnen, wenn auf den ersten 300 Seiten des Buches Blomkvist und Salander selbst eher nur am Rande bis selten in die Ereignisse eingreifen, eher „am Rande“ mitschwimmen, und dennoch von Lagercrantz durchgehend im Erleben des Lesers präsent gehalten werden. Was von Bär lebendig und gut sprachlich umgesetzt wird. Ein guter Stil, zu dem sich jene innere Dynamik des differenzierten „Gut gegen Böse“ gesellt, die Larssons Bücher zu Zeiten ebenfalls ausgezeichnet hat. „Dass sich immer die falschen Leute schuldig fühlen. Diejenigen, die auf der Welt wirklich Leid verursachen, kümmert das nicht, aber wer für das Gute einsteht, den plagt das Gewissen“. Ein Kerngedanke, den Lagercrantz in seiner geschickten „Doppelung“ Salanders anschaulich im Finale des Buches zu Ende führt. Ein Ende, das durchaus Lust auf weitere Bände dieser beiden besonderen Ermittlerfiguren macht.

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