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Rezension zu
Buddenbrooks

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Einfach grandios (Teil 2)

Von: www.hoerzentrale.de
27.09.2011

Dies geht natürlich nicht ohne das schauspielerische Talent des Sprecherensembles. Die wichtigste Rolle — wie oben bereits erwähnt — spielt hierbei Gert Westphal in seiner Rolle als Erzähler. Durch ihn weiß man als Hörer stets wer gerade spricht und erfährt wichtige Hintergrundinformationen. Diese Aufgabe erledigt Westphal so souverän, dass es ein wahrer Genuss ist, ihm bei seiner Arbeit zuzuhören. Mit einer Leichtigkeit und sympathischer Arroganz spielt er das Bindeglied zwischen den Dialogen, schafft Brücken zwischen einzelnen Szenen und wartet mit Hintergrundwissen auf, welches für das Hörspielgeschehen von Wichtigkeit ist. Seine Betonungen und der Hang zur Ironie sind eine Freude und ich wage zu behaupten, dass das Hörspiel ohne Gert Westphal nur halb so gut geworden wäre. Da steht Horst Tappert in der Rolle des ernsten Thoms Buddenbrook jedoch in nichts nach. Würdevoll und einem Senator gerecht zieht Tappert seine Rolle durch, wirkt dabei doch stets sympathisch. Seine Schwester Tony Buddenbrook wird von Giesela Peltzer gesprochen. Die Sprecherin übertreibt es vielleicht ein einigen Stellen, doch der Charakter der naiven und affektierten Tochter, die immer an die falschen Männer gerät, wirkt sehr witzig und unterhaltsam. Und ihre Ausrufe ("Grünlich") sind fast schon der Running-Gag in der Geschichte. Bevor hier jeder einzelne Sprecher des großen Ensembles von mir herausgepickt wird, kann ich anmerken, dass die Auswahl der Sprecher absolut gelungen ist. Bis in die kleinste Nebenrolle sind hier nur Profis am Werk und das hört man natürlich auch. Diese Produktion hat Klasse! Das setzt sich bei der Inszenierung fort. Viele Geräusche und unterschiedlichste ATmosphären bringt die Hörspielproduktion mit sich. Dieser Umstand ist einfach wunderbar und gefällt mir ausgesprochen gut. Musik gibt es nur vereinzelt und wenn überhaupt, dann nur in Form von Hintergrundmusik bei Festen. Das ist wenig, schadet dem Hörspiel aber absolut nicht. Denn dadurch behält es seine spröde Kühle und wirkt nicht überladen. "Die Buddenbrooks" sind eines der wenigen Hörspiele, wo ich sagen kann, dass mehr Musik eher zum Nachteil ausgegangen wäre. Weniger ist hier mehr! Wer die nobellpreis gekrönte Geschichte aus der Feder Thomas Manns einmal voller Lebendigkeit hören möchte, dem sei diese Produktion ans Herz gelegt. Beim Hören vergeht die Zeit wie im Flug und ehe man sich verhört, hat sich die Kaufmannsfamilie still und leise aus der Welt verabschiedet. Traurig und doch über 460 Minuten lang so schön!

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