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Rezension zu
Das Lächeln der Bradley-Frauen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ganz nette, aber unspektakuläre Geschichte

Von: Lesenacht
12.09.2015

Neva Bradley kommt aus einer Familie, in der die Frauen als Hebamme arbeiten. Ihr Handwerk hat sie also von ihrer Mutter Grace und der Großmuter Florence erlernt. Ganz anders als die beiden, vor allem als Grace, die Hausgeburten begleitet, arbeitet Neva aber in einem Geburtszentrum. Überhaupt hat Neva ein eher gespaltenes Verhältnis zu ihrer Mutter, was man nicht zuletzt daran merkt, dass sie sie Grace nennt, und nicht Mum. Grace ist etwas esotherisch angehaucht und hat in Nevas Jugend für einige Peinlichkeiten gesorgt, die Neva ihr bis heute nicht ganz verziehen hat. Durch einen Zufall wird eines Tages die Schwangerschaft Nevas aufgedeckt, und es herrscht große Aufregung, vor allem darüber, dass Neva den Namen des Vaters nicht preisgeben will. Grace versucht einiges, um zu erfahren, wer der Vater ihres künftigen Enkelkinds sein wird, aber Neva hält dicht. Grace kann nicht verstehen, dass Neva ihr Kind alleine erziehen will und dem Kind somit einen wichtigen Teil vorenthält. Da sie selbst ohne Vater aufgewachsen ist und bis heute nicht wirklich verkraftet hat, dass ihr Vater früh gestorben ist, will sie mit allen Mitteln ihrem Enkelkind dieses Schicksal ersparen. Während Neva und Grace ihre kleinen Kämpfe ausfechten, denkt Florence immer häufiger an die Vergangenheit und an ein lange gehütetes Geheimnis zurück. Bald setzt sie sich damit so sehr unter Stress, dass sie schwer erkrankt. Die Kurzbeschreibung auf dem Buchrücken und das wunderschöne Cover haben mich neugierig gemacht, und ich hatte entsprechend hohe Erwartungen. Was den Schreibstil angeht, wurden die auch einigermaßen erfüllt. Sally Hepworth schreibt angenehm und fließend. Was die Geschichte selbst angeht, lässt das Buch aber leider einiges zu wünschen übrig. Es ist alles ganz nett erzählt, aber relativ unspektakulär und leidenschaftslos. Für einen Lesenachmittag ganz in Ordnung, aber ich hatte auf etwas mehr Spannung gehofft. Wie sich beim Lesen herausstellt, ist Florence Geheimnis durchaus ungewöhnlich und erschütternd, aber es fehlt das Gewisse etwas beim Erzählen, sodass der Leser die Umstände einfach hinnimmt ohne wirklich mitgerissen zu werden. Ich finde das sehr schade, denn durch den Aufbau des Erzählten und die Hintergründe, die man über die Hebammentätigkeit erfährt, ist durchaus erkennbar, dass die Autorin sich Mühe gegeben hat. Aber dabei bleibt es am Ende auch: dass man etwas tiefer in die Materie geführt wird, macht nicht wett, dass es dem Rest an Leidenschaft fehlt. Keine Frage – für zwischendurch ein ganz nettes Leseerlebnis, das auf Dauer aber schätzungsweise nicht groß in Erinnerung bleiben wird.

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