Rezension zu
Der Araber von morgen, Band 1
Eine Kindheit im Nahen Osten
Von: Nele / bunt, gestreift und hüpfig“Der Araber von morgen” von Riad Sattouf: Der autobiografische Graphic Novel* illustriert die frühe Kindheit des Autors, Sohn eines Syrers und einer Franzosin. Dabei werden die Jahre 1978 bis 1984 dargestellt – eine Zeitspanne vor meiner Geburt und so kannte ich mich auch relativ wenig mit der Geschichte dieser Zeit aus. Riads Eltern lernen sich in Frankreich kennen, doch bald möchte sein Vater zurück in seine Heimat, den Nahen Osten. Frau und Kind kommen mit, es geht zunächst nach Libyen unter Gaddafi, später dann auch nach Syrien ins Heimatdorf des Vaters. Dabei geht es im Comic aber nicht (sehr) um politische Zusammenhänge – alles ist aus der Sicht des kleinen Riad dargestellt, der mit seinen blonden Locken bei den Erwachsenen gut ankommt, es bei den anderen Kindern jedoch schwer hat. Mit dem Rest der Familie bin ich allerdings nicht ganz warm geworden. Der Vater unsympathisch, begeistert von Diktatoren und Traditionen, die Mutter, die sich blass und still alles gefallen lässt und nur selten den Mund aufmacht. Erklärt wird wenig, wie auch dem vierjährigen Kind im Buch wenig erklärt wird. Insofern also passend und auch wirklich interessant – wer sich für kulturelle Unterschiede interessiert und nicht gleich einen meterdicken Roman lesen möchte, ist hier gut aufgehoben! * Ich habe kürzlich gelernt, es hieße “die Graphic Novel”, aber das will mir nicht in den Kopf. “Novel” heißt doch nichts anderes als “Roman”?
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