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Rezension zu
Schau mir in die Augen, Audrey

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine interessante Geschichte mit einem abwechslungsreichen Thema

Von: Kathrineverdeen
30.08.2015

Einblicke in das harmonische Leben einer liebevollen Familie Wer regelmäßig diesen Blog besucht, weiß, dass ich mich gerne auf Experimente einlasse und zu mir fremden Autoren oder Bücher fernab meines favorisierten Genre greife. Vor einiger Zeit bin ich beim cbj Verlag auf ein interessantes Jugendbuch von Sophie Kinsella gestoßen, dessen Thematik vielversprechend klang. Gut, ich lese sehr viele Jugendbücher und somit ist "Schau mir in die Augen, Audrey" kein großes Wagnis gewesen. Doch Sophie Kinsella ist in diesem Zusammenhang mein Experiment, denn diese Autorin begeistert viele Leser im Bereich Chick-Lit, einem Genre, das ich eher meide. Ich entschied mich bei diesem Titel bewusst für das Hörbuch. Denn so konnte ich es sehr gut auf meinen längeren Autofahrten hören, ohne dabei die mir zur Verfügung stehende Lesezeit zu opfern. In Audreys Leben geht es manchmal drunter und drüber, was nicht zuletzt an ihrer etwas unkonventionellen Familie liegt: Ihre Mutter hat stets und ungefragt einen guten Ratschlag, den ihre drei Kinder bitte schnellstmöglich umsetzen müssen. Tun sie es nicht, droht ein hysterischer Anfall mütterlicherseits. Sätze wie: „Als ich in deinem Alter war, habe ich schon Dickens gelesen“, sind an der Tagesordnung und diese gut gemeinten Ratschläge harmonieren keineswegs mit den Ansichten und Interessen ihrer Adressaten. Da ist Streit vorprogrammiert. Audrey gerät nicht selten zwischen die Fronten und hält sich deswegen gerne etwas abseits, denn sie trägt noch etwas mehr Ballast mit sich herum, den es zu verarbeiten gilt. Ihr ständiger Begleiter ist eine Sonnenbrille, hinter der sie sich und eine Angststörung verbergen möchte. Auf Anraten ihrer Therapeutin beginnt Audrey, einen Dokumentarfilm über ihre verrückte Familie zu drehen. Dabei gerät ihr immer häufiger der gar nicht so unansehnliche Freund ihres großen Bruders vor die Linse und zwischen ihnen entwickelt sich eine ganz besondere Beziehung. In diesem Buch berichtet Audrey über ihr alltägliches Familienleben und lässt nach und nach Bruchstücke aus ihrer bewegenden Vergangenheit mit einfließen, um dem Leser die Ursachen ihrer Angststörung näherzubringen. Somit bekommt man einen sehr guten Einblick in Audreys Gefühlswelt und eine Ahnung davon, wie schwer es ist, gegen eine seelische Erkrankung anzukämpfen. Durch ihre authentische Erzählweise konnte mich Audrey sehr für sich einnehmen. Fast jede Mutter möchte das Beste für ihre Kinder und ist darauf bedacht, dass sich ihre Kinder gesund ernähren und etwas Sinnvolles mit ihrer Freizeit anfangen. Allerdings übertreibt es Audreys Mutter und ihre hysterischen Anfälle haben meine Nerven etwas überstrapaziert. Doch im Laufe der Geschichte zeigt sich, was hinter diesen Allüren steckt und ich konnte etwas mehr Verständnis für sie aufbringen. In dieser Geschichte nehmen die Streitigkeiten von Audreys Mutter und ihrem computersüchtigem Bruder großen Raum ein. Für meinen Geschmack war es etwas zu viel und ich hätte mich lieber etwas mehr mit Audrey selbst und ihrer aufkeimenden Liebe beschäftigt. Sophie Kinsella hat mit einem leichten und an die Zielgruppe angepassten Stil ihre Geschichte interessant gestaltet. Sie lässt ihre literarische Hauptfigur neben vielen schönen Ereignissen einige schwierige Situationen durchleben. Dabei geht sie nicht all zu sehr in die Tiefe und beschreibt nur karg die Ursachen von Audreys Erkrankung. Ihre Protagonisten sind authentisch gestaltet, haben Ecken und Kanten und sie entwickeln sich im Laufe der Handlung weiter. Viele Passagen werden durch eine leichte Liebesgeschichte und Filmsequenzen aus Audreys Projekt aufgelockert. Somit wird die Handlung nie zu gewichtig, aber es geht auch etwas an Tiefe verloren. Das Hörbuch "Schau mir in die Augen, Audrey" wird von Maria Koschny gesprochen, die ihre Aufgaben glänzend meistert. Sie verleiht jeder literarischen Figur zusätzlich eine Prise Persönlichkeit. Was mir jedoch im Fall von Audreys Mutter die Ohren klingeln ließ. Diese wird von der Autorin schon sehr zickig dargestellt, bekommt von Maria Koschny endgültig den Stempel "Nervensäge" aufgedrückt. "Schau mir in die Augen, Audrey" von Sophie Kinsella ist eine Geschichte, die durch ihr interessantes und abwechslungsreiches Thema viele junge Leser überzeugen kann. Mir persönlich fehlte es etwas an Tiefe und die Nebenschauplätze nahmen zu viel Raum ein, um gänzlich überzeugen zu können. Trotzdem werde ich auch weitere Werke von Sophie Kinsella verfolgen.

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