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Rezension zu
Wer ist Mr Satoshi?

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Lesenswert!

Von: Christian
28.08.2015

"Wer ist Mr. Satoshi?" lässt sich nur schwer in eine Schublade stecken: Ein bisschen Charakter- und Kulturstudie ein bisschen Historie und Liebesroman versprechen ein gelungenes Leseereignis. Die Story: Der Fotograf Foss steckt in einer Lebenskrise: Nach dem Tod seiner Frau muss er auch noch miterleben, wie seine demente Mutter im Altersheim auf dem Balkon so unglücklich stürzt, dass sie nicht mehr aufsteht. In ihrer Wohnung findet er einen alten Schuhkarton, der (laut seiner Mutter) für einen Mr. Satoshi bestimmt war. Doch wer ist dieser mysteriöse Mann? Foss fängt an, in ihrer Vergangenheit zu graben und reist letztendlich nach Japan. Im schrillen Tokio hilft ihm die Japanerin Chiyoko mit seiner Suche nach Mr. Satoshi und letztendlich auch sich selbst... Meine Meinung: Das Buch besticht vor allem durch seinen warmherzigen und fast schon poetischen Schreibstil. Bei manchen Büchern finde ich das zu blumig, langatmig oder sogar nervig. Jonathan Lee schafft es jedoch, dass sich das Buch durchweg angenehm lesen lässt - auch ohne, dass allzu viel geschieht. Es lebt vor allem durch seine Charaktere: Der überforderte Foss kämpft mit Panikattacken, Pillensucht und seiner Vergangenheit. Seine Begleiterin Chiyoko ist eine taffe Frau und auf dem ersten Blick das genaue Gegenteil von Foss. Das Zusammenspiel beider Charaktere ist deshalb nicht immer reibungslos. Die Vergangenheit seiner Mutter und die Beziehung zu Mr. Satoshi wird nur häppchenweise enthüllt, sodass die Spannung erhalten bleibt. Am Ende wird es sogar richtig dramatisch, aber hier möchte ich nicht zu viel verraten. Ich ziehe einen Stern ab, weil ich mir nicht sicher war, ob mir der teilweise etwas wehleidige Foss sympathisch war und da das Buch vor allem mit Mittelteil einige Längen hatte. Fazit: Eine lesenswerte Charakterstudie mit Einblicken in die japanische Kultur, einem herausragenden Schreibstil und einem überraschenden Ende. Ich vergebe 4 Sterne.

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