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Rezension zu
Der Marsianer

Solider Sci-Fi-Roman, leider mit einigen Längen

Von: Laura
10.08.2015

"Der Marsianer" zog meine Aufmerksamkeit als erstes aufgrund dieses wunderschönen, einzigartigen Covers auf sich, es ist definitiv ein Blickfang. Als ich mir dann den Klappentext durchlas und dann auch noch herausfand, dass das Buch verfilmt wurde und im Oktober 2015 ins Kino kommt, war es voll um mich geschehen, ich musste es unbedingt lesen! Die Geschichte vom "gestrandeten" Astronauten Mark Watney wird von ihm selbst durch ein Logbuch erzählt. Dort schreibt er für jeden Tag auf dem Mars auf, was er erlebt hat und was seine Gefühle und Empfindungen sind. Diese Art, eine Geschichte zu erzählen, fand ich wirklich gut und authentisch, Watney wurde einem dadurch sehr sympathisch. Nebenbei wird die Geschichte auch noch von den zuständigen Leuten aus der NASA-Zentrale erzählt, die das ganze Geschehen kontinuierlich beobachten und analysieren und versuchen, Kontakt mit Watney aufzunehmen. Schon klar wurde mir als Leser bewusst, wie sehr mich das Buch an einigen Stellen fesselte. Ich fühlte an einigen Schlüsselstellen so sehr mit Mark Watney mit, dass ich fast aufhörte zu atmen. Leider sind diese spannenden Stellen nun doch (für mich persönlich) ziemlich rar und nicht durchgehend und kontinuierlich. Ich hatte erwartet, dass das Buch deutlich mehr Spannung aufweist, weil dies unter Anderem einige Personen auf dem Klappentext versprachen und ich somit sehr neugierig war. Der Anfang, das erste Zurechtfinden von Mark auf dem roten Planeten, all seine Erkundungen und Entdeckungen, fand ich noch relativ spannend und auch fesselnd. Genauso ging es mir mit dem Ende, der Rettungsmission. Ich fühlte richtig mit und spürte, dass ich Watney während des Lesens richtig in mein Herz geschlossen hatte. Doch leider kam mir der Mittelteil nun doch sehr lang und zäh vor, ich langweilte mich regelrecht. Dies lag vor allem an den ausführlichen wissenschaftlichen, chemischen und physikalischen Beschreibungen Watneys, mit denen ich leider einfach nichts anfangen konnte. Ich erwischte mich dabei, wie ich ganze Passagen einfach nur übersprungen habe, bis ich wieder zu "spannenderen" Stellen gelangte. Ein zweiter Punkt, der mich enorm störte, war Watney selbst. Klar ist er durch seine humorvolle Art sehr sympathisch und man schließt ihn sofort in sein Herz. Auf der anderen Seite wirkt er aber genau dadurch enorm unrealistisch. Ein Mensch, ganz alleine auf einem Planeten, auf dem man als Mensch so nicht überleben kann - und das für eine sehr lange Zeit. Realistisch wären Depressionen, Suizidgedanken und ähnliches, doch Watney verspürt kaum Furcht oder Angst, sondern geht alles ganz wissenschaftlich und humorvoll an, reißt fast einen Witz nach dem anderen. Dies fand ich persönlich sehr unrealistisch, da hätte ich mir seitens Watney "natürlichere" Reaktionen gewünscht. "Der Marsianer" ist definitiv ein solider Sci-Fi-Roman, der den Leser durchaus an einigen Stellen vor Spannung wirklich mitreißt und den ich mir als Verfilmung sehr gut vorstellen kann und mir definitiv im Kino auch angucken werde. Leider nahmen für mich im Buch die vielen wissenschaftlichen Beschreibungen und Erklärungen Überhand, sodass für mich größtenteils kein übermäßiger Lesegenuss entstand und ich so ganze Passagen quergelesen habe. Auch fand ich Watneys Gelassenheit, Lockerheit und Humor als einziger Mensch auf dem Mars, für eine sehr lange Zeit, sehr unglaubwürdig und unrealistisch. Den Schluss wiederum mochte ich sehr und ich konnte wieder gut mitfiebern. Vielen Dank an den Heyne Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

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