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Rezension zu
Der Heckenritter von Westeros

Roadtrip durch Westeros

Von: Michael Seiler
09.08.2015

Neuer Lesestoff von einem der gefragtesten Kontinente der Fantasyliteratur ist bei den geneigten Fans immer gern gesehen. Leider handelt es sich bei dem vorliegenden Band wieder einmal nicht um die lang ersehnte Fortsetzung von "Das Lied von Eis und Feuer", doch es ist durchaus ein echter George R.R. Martin. Der titelgebende Ritter ist ein gewisser Ser Duncan der Große, am Anfang noch weitgehend mittel- und titellos. Immerhin hat er es schon zum Knappen eines anderen Ritters gebracht, doch als dieser unerwartet stirbt, scheint der Traum von der eigenen Ritterschaft endlich in Reichweite. Dank einer glücklichen Fügung findet er wenig später sogar einen Knappen. Der Junge mit dem Namen Ei hat jedoch ein Geheimnis, das dem angehenden Ritter so manches unerwartetes Erlebnis beschert. Auch Duncans erstes Turnier, bei dem er alles auf eine Karte setzt, verläuft anders, als er es je hätte ahnen können. Der vorliegende Band beinhaltet drei Kurzromane, die der Schöpfer von Westeros über die Jahre hinweg bereits in diversen Anthologien veröffentlicht hat. Da diese teilweise vergriffen oder noch nicht auf Deutsch erschienen sind, macht es durchaus Sinn die Abenteuer der beiden ungewöhnlichen Helden in einem Buch zusammenzufassen. Die Geschichten hängen nicht direkt miteinander zusammen, an der einen oder anderen Stelle gibt es jedoch eine kleine Referenz zur jeweils vorherigen Episode. So kann mitten im Buch mit dem Lesen begonnen werden, chronologisches Schmökern ist aber auch möglich. Dass das Buch als offizielle Vorgeschichte zum bereits erwähnten "Lied von Eis und Feuer" und der darauf beruhenden TV-Serie "Game of Thrones" beworben wird, macht nur teilweise Sinn. Die Geschehnisse spielen in der Tat vor dem Einsetzen der Handlung von "Die Herren von Winterfell", nehmen jedoch größtenteils keinen direkten Einfluss darauf. Es tauchen allerdings Charaktere auf, von denen in den folgenden Bänden ab und zu erzählt wird, sodass das Hintergrundwissen über die Machtverhältnisse und politischen Scharmützel von Westeros sinnvoll ergänzt wird. Darüber hinaus liest sich "Das Urteil der Sieben" wesentlich geradliniger als die ihm folgende Romanreihe. Schon aufgrund der ursprünglich begrenzten Seitenzahl bleibt die Handlung klar auf die beiden Helden fokussiert. Alles in allem ein regelrecht kurzweiliges Lesevergnügen, das einmal mehr von Martins Lust am Erzählen profitiert und trotzdem mit etlichen unerwarteten Wendungen glänzt. Kein gewaltiges Epos aber eine gelungene Sammlung von äußerst gut gemachten langen Kurzgeschichten oder kurzen Romanen, die als Abenteuergeschichten wunderbar funktionieren. Die in den übrigen Westeros-Romanen gelegentlich auftretenden Gewaltdarstellungen und Freizügigkeiten sind hier etwas reduziert, was das Buch allerdings eher bereichert als langweilig macht. In diesem Sinne also etwas "unschuldiger", aber nicht unbedingt schlechter. Das Cover wurde sinnvoll an die bisher erschienen Bände angeglichen, lediglich die auf dem Buchrücken aufgedruckte Eins wirft Fragen auf. Weitere Geschichten mit Ser Duncan sind nach aktuellem Stand nicht geplant und bereits der erste Band von "Eis und Feuer" beginnt mit dieser Zahl. Da wäre eine Null oder einfach nichts passender gewesen. Seitenzahl: 414 Format: 13,9 x 21,7 cm, Broschur Verlag: Penhaligon

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